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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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könnte …
    *Wir versuchen, den Gasaustausch zwischen dem Meerwasser und dir durch das Kraftfeld zu beschleunigen. Außerdem versuchen wir, deinen Energieumsatz zu senken. Vielleicht fühlst du dich gleich schwach … *
    Schwach. Die Dunkelheit ringsum schien heller zu werden, er sah alles grau und körnig, verschwommen. Seine Lungen brannten jetzt nicht mehr; dafür fühlte sich sein ganzer Körper taub an.
    Und dann verschwand auch das Taubheitsgefühl, als er in eine Art Schattenwelt glitt, einen dämmrigen Bewusstseinszustand …
    Bewegung von Licht und Dunkelheit … kein Gefühl mehr für den Körper …
    Als er wieder ein wenig aus seinem tiefen Dämmerzustand auftauchte in die Welt des bewussten Seins, sah er noch immer Bewegungen. Etwas war vor ihm, etwas Verschwommenes. Schimmerndes. Wie ein Spiegel, der nur einen dünnen Lichtschein reflektierte. Was war das für ein Lichtschimmer?
    Luft?
    Ein Teil seines Bewusstseins wollte wütend losschwimmen. Er wollte die Hände bewegen, doch sein Körper reagierte nicht mehr. Ik konnte nur schlaff und völlig benommen am Seil hängen, das die Neri zogen, und das Wasser an seinem Körper vorbeiströmen spüren.
    Und dann war der Schimmer in seinem Gesicht und um ihn herum; Ik durchbrach eine Grenzschicht, hinter der sich Luft befand, gesegnete Luft! Zwar spürte er, dass sein Kopf und die Schultern aus dem Wasser ragten, aber die Tauchhaube erstickte ihn noch immer. Er keuchte, versuchte kraftlos, sie zu packen … dann spürte er andere Hände auf der Haube, Hände, die Riemen und Schnallen öffneten und ihm das Ding endlich vom Kopf zogen!
    Iks Luftröhre fühlte sich an wie Schmirgelpapier, als Luft in seine Lungen strömte – wundervolle, Leben spendende Luft. Sie fühlte sich wie Feuer an, doch das war Ik egal. Mindestens ein Dutzend Male atmete er stockend ein und aus, dann bemerkte er erst, wie abgestanden und metallisch die Luft schmeckte. Sie musste hier seit langer Zeit eingeschlossen sein. Allmählich wurde ihm bewusst, dass ihn jemand aus dem Wasser hob – vier oder fünf Neri strampelten unter ihm, stützten sein Gewicht. Er konnte nur dankbar keuchen.
    *Stimmen metabolische Parameter neu ab.*
    Langsam kehrte Iks Kraft zurück. Immer mehr Neri kamen hinzu, schwammen rings um ihn herum, ohne aufzutauchen. Sie streckten ihre Kugellampen aus dem Wasser, und schließlich erkannte er die Gesichter von S’Cali und Delent’l, der eine rechts von ihm, der andere links. Sie waren in einer recht großen Schiffssektion, offenbar einem leeren Frachtraum. Vier oder fünf Meter trennten die Wasseroberfläche von der Decke des Raums, und in dem Zwischenraum hatte sich Luft gehalten. An den Wänden und der Decke sah er eine Reihe von Armaturen und Streben. Atemgeräusche und das Gurgeln von bewegtem Wasser hallten durch den Raum. Er hatte einen aufdringlichen Geschmack im Mund, eine Mischung aus Salz, Metall und altem Seetang.
    »Kannst du jetzt wieder normal atmen?«, fragte S’Cali. In dem kleinen, mit Luft gefüllten Zwischenraum klang seine Stimme unnatürlich laut.
    »Hrrrm … ja«, antwortete Ik – dann würgte er und hustete, als ihm Wasser in den Mund schwappte. »Mir … geht’s gut«, keuchte er.
    S’Cali fragte Ik, ob er auf den Vorsprung klettern könne, der an einer Seite des Frachtraums verlief. Ik sah in die Richtung, in die S’Cali wies. Der Vorsprang war zwar leicht schräg, dem Wasser entgegengeneigt, aber recht breit, und Ik glaubte, dass er darauf Halt fände, wenn er erst einmal oben wäre.
    Mit vereinten Kräften zogen die Neri ihn auf den Vorsprung zu. Als Ik schließlich einen Arm auf den Vorsprung legte, fühlte er sich ein wenig besser. Noch mehr Neri mit Lichtern waren in den Frachtraum geschwommen; er sah sie unter der Wasseroberfläche. »Könnt ihr … aarrr, mich hochheben?«
    Ik spürte einen starken Druck unter den Füßen, und im nächsten Moment lag er schon bäuchlings auf dem Vorsprung. Unbeholfen drehte er sich um, die Tauchausrüstung nach wie vor am Leib, und setzte sich mit dem Gesicht zum Wasser. Der Vorsprung war aus Metall und fühlte sich kalt und glitschig an. Ik spürte, dass seine Steine die isolierende Luftschicht unter ihm verdickten. Sogleich glitt er auf dem entstandenen Luftpolster vor. /Lasst das! /
    Er hätte sich den Schrei sparen können. Augenblicklich eliminierten die Steine das Luftpolster. Lieber frieren, als ins Wasser zurückzurutschen! Er zitterte – dann fiel ihm sein Seil ein, das

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