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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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»Könnt ihr das denen da draußen mitteilen?«
    »Ja, ich glaube schon«, meinte S’Cali. »Aber bist du dir wirklich sicher? Du hast noch nicht gesehen, wie …«
    »Ich weiß, dass ich es nicht gesehen habe«, unterbrach Ik ihn rasch. »Aber ich bin mir nahezu sicher und wenn ich Recht habe, verschlimmert sich ihr Zustand mit jeder Minute, die sie dort verbringen. Bitte!«
    S’Cali musste erst einige Schalter betätigen, bis das Com in der Kontrollleiste wieder mit Energie versorgt wurde; dann gab er Iks Anweisungen an die Neri draußen weiter. Als er sich wieder dem Hraachee’aner zuwandte, wirkte er noch immer verwirrt.
    »Wenn tatsächlich Wasser aus dem lecken Reaktor strömt, ist es höchstwahrscheinlich warm«, erklärte Ik. »Vermutlich ist es verstrahlt.« Dann ließ er den Mund zuschnappen und hoffte, er würde lange genug überleben, um den Neri helfen zu können.
    *Wir können versuchen, deinen Körper vor Schäden zu bewahren. *
    /Das ist gut/, entgegnete er den Steinen. /Könnt ihr mir auch bei der Heilung der Strahlenkrankheit helfen?/
    *Ungewiss.*
    /Ihr habt doch miterlebt, wie ich geheilt wurde, oder?/
    *Ja. *
    Ik wartete.
    Schließlich antworteten die Steine: *Wir tun, was wir können.*
    Das Wasser in der Kapsel reichte Ik schon bis zur Hüfte, als die Neri letzte Abstimmungen an seiner Tauchausrüstung vornahmen und ihm eine Weste mit eingenähten Gewichten überstreiften. Die Weste sollte den Auftrieb seiner Tauchhaube ausgleichen. Seine Haube war inzwischen durchsichtig geworden – was daran lag, dass sie mit dem Wasser in Berührung gekommen war. S’Calis Stimme klang in der Haube dünn und fern: »Wir steigen nacheinander aus. Wenn du Schwierigkeiten mit dem Schwimmen bekommst, schleppen wir dich. Alles klar?«
    »Alles klar.«
    Im matten Licht sah der Hraachee’aner zu, wie Delent’l an ihm vorbeiwatete; die schwimmhäutigen Füße strichen Ik an den Unterschenkeln vorbei. Delent’l berührte etwas, und Ik spürte, dass das Wasser ringsum kurz aufschwappte. Dann setzte sich Delent’l ins Wasser und sank beinahe lautlos durch den Boden der Kapsel. S’Cali tippte Ik auf die Schulter. »Jetzt du!«
    Ik tastete ein letztes Mal nach seinem Seil, das er sich um die Hüfte geschlungen hatte; dann suchte er mit den Füßen nach der Membranöffnung im Boden. Er keuchte, als er sich vorbeugte, und die Hand, nach Halt suchend, ins kalte Wasser tauchte. Dann plumpste er in die geflutete Schleusenkammer unter sich. Das eisige Wasser ringsum rauschte und gurgelte beängstigend, doch zwang er sich, weiter abzutauchen und sich durch das Bodenluk in den Ozean hinauszudrücken, erst die Füße, dann die Schultern und schließlich den Kopf. Er spürte, dass Delent’l ihn packte, ein Stück weit nach unten führte und dann zur Seite wegzog.
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er noch immer seine Mokassins trug, was vermutlich dumm war. Aber das konnte er jetzt nicht ändern. Delent’l schwamm vor ihm und sah aus wie ein Seeungeheuer; er winkte Ik zu, vermutlich, um ihn zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Ik winkte zurück. Seine Atemluft schien einwandfrei zu sein, auch wenn sie ein wenig nach Seetang roch, und ihm war nicht annähernd so kalt, wie er erwartet hatte. Aber er hatte zu viel Auftrieb; sanft prallte er gegen die Unterseite des beschädigten Tauchboots.
    Delent’l sah das ebenfalls. Waren die Gewichte in der Weste nicht schwer genug für Ik? Er sah auf seine Hände hinab und begriff plötzlich: Seine Wissenssteine hatten ein Kraftfeld um seinen Körper erzeugt, schlossen ihn in einer dünnen Luftschicht ein, die ihn vor der Kälte des Wassers isolierte. Wegen dieser Luftschicht hatte er jetzt zu viel Auftrieb!
    Versuchsweise atmete er aus und stellte fest, dass er mit fast leeren Lungen nicht mehr aufstieg, sondern mehr oder minder auf der Stelle schwebte. /Könnt ihr vielleicht ein bisschen von der Luft um mich herum ablassen?/ fragte er die Steine.
    Unvermittelt war er von unzähligen Luftblasen umgeben, die rasch aufstiegen. Ik hingegen sank ab. Als er tief einatmete, hörte er auf zu sinken und schwebte wieder auf der Stelle. Gut. Kein Auftrieb mehr.
    S’Cali tauchte neben ihm auf. Er und Delent’l packten je ein Ende von Iks Seil und schwammen los. Der Hraachee’aner versuchte, sie mit Schwimmbewegungen zu unterstützen, merkte aber gleich, dass er viel zu langsam war und die Neri nur behinderte. Bald gab er es auf, hielt sich am Seil fest, um seine Lage zu stabilisieren, und

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