Die leuchtende Stadt
Rencandro in der warmen Strömung geschwommen?«, fragte er heiser. Er kannte die Antwort bereits. /Können wir irgendetwas für ihn tun?/
*Wir werden es versuchen. Ruf Bandicut her, wenn du kannst.*
/Das würde ich ja tun, wenn es sich nur bewerkstelligen ließe!/ seufzte Ik. Noch nie zuvor hatten die Steine so … unschlüssig, nachdenklich und besorgt geklungen. Ein eiskalter Schauder durchrieselte ihn. /Sollen wir anfangen?/ murmelte er. Es kostete ihn große Mühe, in eine meditative Trance zu sinken. Seine Hand ruhte auf Rencandros Arm. Rings um ihn herum verblassten die Geräusche des schwappenden Wassers. und die Stimmen der Neri sanken zu einem Wispern herab …
Bandicut riss den Kopf hoch, als er L’Kells Stimme hörte. Er musste schon wieder eingenickt sein. Das kam ihm höchst unwahrscheinlich vor; aber andererseits konnte er sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt gesunden, erholsamen Schlaf gefunden hatte. »Wir sind fast da«, meinte der Neri ruhig. Er aß gerade einige Beeren und getrockneten Fisch und bot Bandicut etwas davon an. Die Beeren hatten einen kräftigen, herben Geschmack; der Fisch schmeckte kaum nach Fisch, nur ganz leicht salzig, und war sehr zart.
Während L’Kell aufaß, steuerte er das Tauchboot langsam immer dichter an den Grund heran, bis Bandicut den Eindruck hatte, es müsse jeden Moment über die Felsformationen schrammen. Vermutlich machte L’Kell das, um so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben.
»Wie gehen wir vor?«, fragte Bandicut. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er, anstatt zu schlafen, besser L’Kell geholfen hätte, einen Plan vorzubereiten.
»Solange wir im Tauchboot bleiben und nicht zu dicht an einen ihrer …« – schnarr – »… Berster geraten, dürften wir recht sicher sein. Diese Berster sind ihre Explosivwaffen.«
Bandicut nickte. Berster. Soso. Aber über taktische Schlachtführung hatte er sich noch nie viele Gedanken gemacht. Militärtaktik war nicht gerade seine Spezialität.
»Wir müssen eine Möglichkeit finden, uns mit unseren Leuten in Verbindung zu setzen. Vielleicht können sie das Wrack nicht verlassen, weil die Festländer noch draußen sind.«
»Okay«, nickte Bandicut, »und wie stellen wir das an?«
»Das weiß ich nicht genau. Möglicherweise sind nicht alle von ihnen im Wrack. Einige könnten auch noch draußen patrouillieren. Oder sie sind alle immer noch in Kämpfe verwickelt …«, er verstummte plötzlich und sah aufmerksam aus dem Fenster.
Bandicut blinzelte. »Was ist?«
L’Kell zeigte nach draußen. Mittlerweile fiel genug Sonnenlicht ins Wasser, dass man die Umrisse der Landschaft im blauen Zwielicht ausmachen konnte. »Da ist das Wrack. Jetzt möchte ich, dass du scharf hinsiehst. Sag mir sofort Bescheid, wenn du irgendeine Bewegung siehst!«
Bandicut rückte näher an die Sichtkanzel. Das Wrack sah aus wie ein länglicher Wulst, der aus dem Meeresgrund ragte; auf den ersten Blick hatte er es für einen großen Schlickkamm oder Felsen gehalten. Er spürte, wie sein Körper Adrenalin ausschüttete. Methodisch suchte er die Landschaft vor sich ab.
»Da!«, rief er und deutete auf eine Stelle links des Wracks, das nun immer deutlicher zu erkennen war, je mehr sie sich ihm näherten. Mehrere kleine, dunkle Gestalten bewegten sich unmittelbar über dem Grund. L’Kell brummte etwas vor sich hin. Er steuerte das Tauchboot nun sehr dicht über Schlick und Fels hinweg. Bandicut sah kurz nach oben. Ihm war, als hätte er etwas an der Oberfläche aufblitzen sehen, irgendetwas reflektierte dort das Sonnenlicht. Er schätzte, dass sie sich in einer Tiefe von etwa hundert Metern befanden. Während der Hinfahrt hatten die Systeme den Luftdruck im Boot nach und nach gesenkt. Er musste an die Dekompressionskrankheit denken und betete, dass seine Normalisation ihn schützen würde.
///Wenn du irgendwelche Beschwerden wegen des
Druckunterschieds bekommst,
versuche ich, sie zu lindern,
erhöhe deinen Gefäßdruck und so weiter.///
/Was kannst du denn im Notfall für mich tun?/ dachte er. Sein Hals war trocken vor Nervosität.
///Ziemlich viel, hoffe ich.
Bei der Dekompressionskrankheit
spielen komplexe Faktoren eine Rolle.
Vor allem der Druckunterschied, aber eben nicht nur.
Auch mechanische und chemische Faktoren spielen eine
Rolle – und alles, was an Gasen über die Blutbahnen
transportiert wird.
Aber diese Prozesse kann ich beeinflussen
und die Gefahr für dich minimieren.
Wenn das bei euren
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