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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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dunkelblaues Haar haben? Als sie die Schlange bemerkte, die sich über seinen Oberkörper wand machte sie instinktiv einen Schritt zurück. Der Mann lachte leise. „Sie wird Euch nichts tun.“
    Dawn nickte und versuchte selbstsicherer zu wirken, als sie sich fühlte.
    „ Was hat Euch so verärgert?“, fragte er neugierig.
    „ Der Silberhaarige“, entgegnete Dawn patzig. Sollten es doch ruhig alle wissen.
    Er weigerte sich näher auf ihre Bemerkung einzugehen. Stattdessen meinte er. „Mein Name ist Trai`jan. Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen…“
    „ Dawn“, half sie ihm. Erfreut merkte sie, dass er darauf verzichtete die traditionelle Begrüßungsgeste der Auen zu vollführen. Das Getue ging ihr ohnehin auf die Nerven. Sie war keine Auenbewohnerin und sie hatte keine Lust so zu tun als ob.
    „ Ihr führt Euer Schwert mit großer Kunstfertigkeit“, meinte er mit einem Blick auf die Waffe in Dawns Händen. Sie schaute ihn fragend an. Wollte er sich über sie lustig machen? Schließlich hatte sie gerade ihre Wut abreagiert, als er sie angesprochen hatte und hatte auf die Luft eingedroschen, als wäre sie ein gewisser Halbelf, über den sie sich immer noch ärgerte.
    „ Wisst Ihr, mein Bruder und ich haben die Liebe unseres Vaters für Waffen geerbt.“ Dawn blinzelte. Ihres Vaters? Trai`jan war bestimmt kein Kind Eidos und auch in den hohen Norden schien er nicht ganz zu passen und ganz bestimmt stammte er nicht aus den Mittellanden, dachte sie. Die Hose die er trug entsprach keinem Stil, den sie je gesehen hatte. Weit an Oberschenkeln und Beinen, doch an den Knöcheln eng anliegend, sodass sich der Stoff locker um die Beine bauschte. Somit blieb nur Makosch übrig. Trai`jan schien ihre Gedanken von ihrem Gesicht abzulesen, denn eben als sie zu diesem Schluss gekommen war, meinte er, „Nicht alle Elfen sind gleich stark in der Magie und von allen noch lebenden Elfen ist Makosch der Schwächste. Also musste er sich etwas suchen, das er besonders gut konnte um im Krieg von Nutzen zu sein.“ Trai`jan bemerkte wohl Dawns ungläubigen Blick, denn er fuhr lachend fort. „Oh ja, mein Vater hat den Krieg noch miterlebt, genau wie die anderen Herrscher der Reiche.“
    Dawn schluckte. Sie hatte nie so genau darüber nachgedacht, wie alt die Elfen waren. Ihr König hatte seit Menschengedenken Talos geheißen, doch dass er tatsächlich immer ein und derselbe war, seit so vielen Jahrhunderten, ging über Dawns Vorstellungsvermögen hinaus.
    „ Habt Ihr Lust auf einen kleinen Übungskampf?“
    Erst jetzt bemerkte Dawn das Schwert, das an seiner Seite baumelte. Sollte sie ihm sagen, dass sie noch nie einen Übungskampf bestritten hatte? Bisher hatte sie nur gegen Fort`mai gekämpft. An den Wolf wollte sie lieber nicht denken. „Warum nicht?“, hörte sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen sagen.
    Trai`jan löste behutsam die Schlange von seinem Körper und hielt sie an den Ast eines Baumes. Einer Birke, oder Buche. Dawn konnte sich den Unterschied nie merken. Erstaunt beobachtete sie, wie das Tier sich zuerst sträubte, doch dann stieß Trai`jan ein paar zischende Laute aus und die Schlange wand sich gehorsam um den Ast. Schließlich drehte er sich zu ihr um und trat ein paar Schritte von den Bäumen weg. Ein kalter Schauer lief Dawn über den Rücken als sie das Geräusch hörte, das die Klinge verursachte, als sie aus der Scheide gezogen wurde. Sie spannte sich an, konzentrierte sich. Als sie in Trai`jans Gesicht blickte erkannte sie, dass er sie nicht wirklich für eine Herausforderung hielt. Diese Halbelfen glauben doch tatsächlich, dass sie besser sind, als wir, dachte sie verärgert. Nun, sie würde es ihm schon zeigen. Einige Zeit umkreisten sie sich, suchten nach einer Schwäche in der Deckung des Anderen. Dawns Puls schlug immer schneller. Sie hatte noch nie zuvor etwas Vergleichbares getan und dennoch war ihr das Gefühl so vertraut, als hätte sie nie etwas anderes gekannt. Sie wusste worauf sie zu achten hatte und als sie eine Schwäche in Trai`jans Deckung erkennen konnte, der das Schwert zu weit unten hielt, so dass sein Oberkörper ungeschützt war, zögerte sie nicht. Mit einem raschen Ausfallschritt stieß sie vor. Metall krachte auf Metall, scharrte übermäßig laut in ihren Ohren. Trai`jan hatte ihren Stoß abgefangen und versuchte nun ihre Klinge mit der seinen wegzudrücken. Ein ungläubiger Ausdruck trat in seine Augen als er merkte wie stark sie war. Dawn grinste siegessicher. Mit

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