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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Inseln tun sollen.“
    Crystal beobachtete Lucianus ganz genau und plötzlich begriff sie, dass auch ihn das schlechte Gewissen plagte. Sie nahm auf dem Stuhl Platz, den Lucianus ihr wies und wartete gespannt auf das, was der Halbelf zu sagen hatte.
    „ Die Sprache der Elfen ist sehr komplex“, begann er. „Es würde Jahre dauern sie Euch beizubringen und wäre auch völlig unnötig. Doch mit etwas Geduld könnt ihr vielleicht ein oder zwei Wendungen lernen, die sich als nützlich erweisen könnten.“
    Crystals Handflächen wurden vor Aufregung feucht. Lucianus, der älteste der Halbelfen, wollte tatsächlich ihr, einem Menschen, ein paar Elfenworte beibringen!
    „ Alles was ich Euch zeigen werde, könntet Ihr genauso gut mit Euren Liedern erreichen, nur dass das länger dauern würde.“
    „ Warum habt Ihr es bisher nicht getan?“ Crystal hätte sich beinahe auf die Zunge gebissen. Sie sollte lieber froh sein, dass er es nun tun wollte, anstatt ihn zu ärgern.
    „ Diese Elfenworte entfalten ihre Macht schnell und auf einen Schlag. Sie können Euch viel leichter aus dem Netz reißen, als die langsame, subtile Kraft Eurer Lieder.“
    Crystal nickte und Lucianus seufzte leise. „Ihr denkt Ihr versteht es, nicht wahr? Doch das tut Ihr nicht. Die Gefahren sind noch um einiges größer, als Euch bewusst ist. Wenn Ihr Euch mitreißen lasst und es keinen Fixpunkt mehr gibt, werdet Ihr es aus eigener Kraft nicht schaffen in Euren Körper zurückzukehren. Es ist wie der Tod, nur schlimmer.“
    War sie blass geworden? Vermutlich. Zumindest hatten sie Lucianus Worte gehörig erschreckt.
    „ Die Entscheidung liegt bei Euch. Wenn Ihr sie nicht lernen wollt, werde ich Euch nicht dazu zwingen.“
    „ Ich will sie lernen“, entschied sie. Crystal beschloss die Machtworte zwar zu lernen, sie jedoch nur im äußersten Notfall anzuwenden.
    Lucianus nickte. „Dann liegt eine ganze Menge Arbeit vor uns. Als erstes müsst Ihr lernen, wie Ihr den Wirkungsbereich Eurer Stimme eingrenzt. Bisher war das Ziel immer ihn so weit wie möglich auszudehnen, da Eure Lieder einen allgemein fördernden und verstärkenden Einfluss auf das Netz haben. Die Machtwörter dienen einem spezielleren Zweck.“ Lucianus deutete auf ein Feuer, das in einer Feuerschale ganz in ihrer Nähe friedlich vor sich hin brannte. „Nirin`joa turnael vo`ren“, hörte sie ihn sagen und das Feuer erlosch von einem Moment zum nächsten. „Seht Ihr? Wir wollen ja nicht, dass plötzlich alle Feuer in den Auen erlöschen und dennoch ist dieses Machtwort manchmal sehr nützlich.“
    Crystal nickte eifrig. Sie glaubte zwar nicht, dass es ihr je gelingen würde, diese seltsamen Laute zu formen, doch sie war bereit es zu versuchen.
    „ Gut“, meinte Lucianus und begann mit einem Vortrag, der Crystal den restlichen Tag über beschäftigte.
     

    „ Dawn wird sich wieder beruhigen. Sie wird trauern und heilen.“
    Thistle warf Vindarion einen nachdenklichen Blick zu. „Ich hoffe sehr, dass du Recht hast. Ich… Ich hätte früher darauf kommen sollen, was das Beben der Erde bedeutet hat.“
    „ Es ist nicht deine Schuld.“
    Thistle nickte langsam. Er wollte dem Halbelfen gerne glauben. „Ich frage mich, woher der Falke von der Gefahr, in der wir alle schwebten, gewusst hat. Wenn er uns nicht gewarnt hätte…“
    Vindarion lächelte sein Waldlächeln, das ihn weise und alt aussehen ließ. „Manchmal haben Tiere feinere Sinne, als Menschen oder Elfen und das Tier scheint dich zu mögen.“
    Thistle grinste. Eine Weile wanderten sie schweigend durch die Wälder und Thistle genoss es, wieder in den Auen zu sein, wo er die Namen aller Pflanzen kannte und wusste ob sie giftig waren, genießbar oder ob sie sogar über Heilkräfte verfügten. Da fielen ihm wieder die Pflanzen ein, die er von den Inseln mitgenommen hatte und so bat er Vindarion ihm in seine Hütte zu folgen. Vindarion erfüllte ihm diesen Wunsch, wollte jedoch lieber vor der Tür warten, bis Thistle geholt hatte, was er ihm zeigen wollte. Auf Thistles fragenden Blick hin meinte er, „Ich fühle mich zwischen Wänden nicht wohl, wenn ich den Wind nicht in meinem Gesicht spüren und die Sonne mir nicht auf den Scheitel scheinen kann.“
    Also holte Thistle die Pflanzenstiele und Blüten nach draußen und zeigte sie ihm. Vindarion wirkte genauso erstaunt über die seltsamen Pflanzen, wie Thistle es gewesen war. „Ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass diese Pflanzen in den Auen nicht vorkommen. Hast du

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