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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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schienen direkt zu ihrem Herzen zu sprechen. ‚Du musst nicht so tun, als wenn du alles allein schaffen könntest’, schienen sie zu sagen. ‚Wenn du willst, werden wir dir helfen, wir können Freunde sein…’ Dawn lauschte wie verzaubert und als die Bardin ihr Lied beendete, gab es nicht einen Menschen im ganzen Raum, der ihr nicht Beifall spendete. Crystal erhielt mehr Anerkennung als Dawn selbst, als sie die Messer hatte tanzen lassen. Zu ihrer Verblüffung konnte sie das neidlos hinnehmen und zugeben, dass Crystal die Anerkennung verdiente.
    „ Wann reist ihr weiter?“, hörte sie Corus schließlich fragen.
    „ Schon morgen Früh“, erklärte Lucthen.
    „ Und wohin reist ihr?“ Der Magus verzog unwillig das Gesicht. Offensichtlich wollte er darüber keine Auskunft geben.
    „ Nach Osten“, meinte er schließlich barsch. Dawn stockte der Atem. Das konnte doch nicht sein! Sie wandte ihren Blick Corus zu, sah seine entgeisterte Miene und mit einem Mal wusste sie, was sie zu tun hatte.
     

    „ Crystal, nimm doch Vernunft an“, beschwor Lucthen die Frau vor ihm, die mit gelöstem Haar im Zimmer auf und ab schritt. Ihr Haar wehte wie eine Fahne hinter ihr her, doch sie schien sich der Ungehörigkeit ihres Aufzuges gar nicht bewusst zu sein.
    „ Ich sehe nicht ein, warum sie uns nicht begleiten sollten“, sagte sie zum wiederholten Mal. „Sie haben eigene Pferde und sie haben angeboten sich an den Reisekosten zu beteiligen. Für mich klingt das alles sehr vernünftig.“
    „ Es sind noch Kinder“, warf Lucthen ein. Crystal unterbrach ihre Wanderung und sah ihn verblüfft an.
    „ Dawn ist kaum ein Jahr jünger als ich und obwohl Corus zugegebenermaßen nicht unbedingt so wirkt, bin ich sicher, dass er älter ist als ich.“ Sie hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und sah ihn herausfordernd an. Lucthen unterdrückte ein verzweifeltes Stöhnen. Wer hätte gedacht, dass sich hinter der verschreckten und schüchternen Frau, die er kennen gelernt hatte, eine solch temperamentvolle und eigensinnige Person verbarg?
    „ Ich kann sie wohl kaum daran hindern zufällig in die gleiche Richtung zu reisen, in die auch wir unterwegs sind“, knurrte er schließlich verbissen. Crystal lachte und ließ sich auf ihr Bett fallen. „Sie sieht aus wie ein zufriedenes Kätzchen, das gerade eine Schale Milch ausgeschleckt hat“, dachte er. Er konnte nicht verstehen, warum Crystal solch einen Narren an dem burschikosen Mädchen gefressen hatte. Dawn hatte keine Manieren und diese seltsamen Augen! Ein blaues Auge und ein braunes. Und erst dieser Junge! Er bewachte die Gauklerin wie einen kostbaren Schatz und schien ihr all ihre kleinen Frechheiten zu verzeihen. Lucthen wusste nicht, ob der so genannte Zauberkünstler tatsächlich für die Magie begabt war, aber er würde es herausfinden. Schließlich löschte er die Laterne und zog seine Robe aus. „Gute Nacht.“
    „ Gute Nacht“, erwiderte sie und er konnte an ihrer Stimme hören, dass sie schon beinahe eingeschlafen war. Lucthen verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte zur Decke, ohne sie wirklich zu sehen. Nachts, vor dem Einschlafen, gestattete er seinen Gedanken zu dem Grund seiner Reise zu wandern und es war immer ihr Gesicht, das er sah, bevor er einschlief.
     

    „ Ihr wollt was?“, polterte Corin Masters. Sein Gesicht hatte sich verfinstert, doch Dawn dachte gar nicht daran sich einschüchtern zu lassen.
    „ Wir werden mit der Baronin und dem Magus in die Auen reisen“, erklärte Dawn ruhig.
    „ Das kommt ja überhaupt nicht in Frage!“, explodierte Dawns Vater. Maija legte ihrem Mann beruhigend eine Hand auf den Arm.
    „ Warum wollt ihr denn weggehen?“, fragte sie sanft und erreichte Dawn damit viel eher, als ihr Vater mit seinem Geschrei.
    „ Ich hab’ keine Ahnung, warum Corus gehen will“, erklärte Dawn patzig und warf ihrem Freund einen bösen Blick zu. Sie verstand immer noch nicht, warum er so hartnäckig darauf bestand mit ihr zu kommen. „Aber ich muss gehen, Mama! Ich glaube es ist mein Schicksal.“
    „ Und ich werde Dawn nicht alleine lassen“, erklärte Corus entschlossen. „Irgendjemand muss schließlich auf sie Acht geben“, setzte er leiser hinzu.
    „ Ah, daher weht der Wind“, stieß Corin hervor. „Fates Prophezeiung. Kind, du solltest es eigentlich besser wissen. Sie redet einfach nur irgendetwas! Sie kann genauso wenig in die Zukunft sehen, wie ich mich unsichtbar machen kann.“ Dawn starrte ihren

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