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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Mann höflich.
    „ Können wir uns vielleicht zu euch setzen?“, fragte Dawn. Beide nickten und so setzte sich Dawn ihnen gegenüber auf eine Bank. Corus stand etwas linkisch neben ihr, bis Dawn seine Hand packte und ihn zu sich zog. „Ihr seid wohl auch nicht von hier?“, fragte sie ungeniert.
    „ Ich komme aus der Baronie Kornthal“, entgegnete die Frau. Sie hatte eine schöne, sanfte Stimme und Dawn unterzog sie interessiert einer eingehenden Musterung. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, als hätte sie sich in letzter Zeit zuviel zugemutet, doch ansonsten war ihr Gesicht makellos schön; überhaupt hielt sie sich wie eine Königin, fand Dawn. Gerader Rücken, sparsame, grazile Bewegungen und das Haar ordentlich hochgesteckt. Sonst nie um Worte verlegen, fühlte sich Dawn plötzlich unwohl. Überdeutlich wurde sie sich dessen bewusst, dass ihr dunkler Zopf unordentlich über ihre Schultern fiel, dass die Leinenbluse lange nicht mehr gewaschen worden war und dass ihre Beine ungehörigerweise in engen Hosen steckten.
    „ Und woher kommt ihr?“, fragte die Frau interessiert.
    „ Von hier und da“, erklärte Corus. „Wir sind Gaukler – die haben kein Zuhause.“ Dawn zuckte zusammen. Normalerweise schämte sie sich nicht für das, was sie war, doch in den Augen der Lady wollte sie nicht die Reaktion der meisten Leute sehen, welche ihnen zu verstehen gaben, dass sie ihrer Meinung nach weniger wert waren, als all die ‚anständigen Leute’. Doch die Fremde dachte gar nicht daran Dawns Vorurteile zu bestätigen. Begeistert klatschte sie in die Hände.
    „ Wie aufregend! Bestimmt habt ihr schon viel erlebt und gesehen!“ Dawns Augen verengten sich prüfend. Wenn diese Frau sich über sie lustig machte… Doch Dawn konnte nichts als ehrliches Interesse feststellen und tiefe Dankbarkeit erfüllte sie. Kurz wunderte sie sich über die eigenartige Wirkung, welche die Fremde auf ihren Seelenfrieden ausübte, doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und grinste über ihre eigene Dummheit. „Wie schade, dass wir die Aufführung verpasst haben. Was macht ihr Beide denn?“, erkundigte sich die rothaarige Frau, der es nicht ganz gelang die Aufregung aus ihrer Stimme zu verbannen.
    „ Corus ist Zauberkünstler“, erklärte Dawn. Ihr Freund saß stumm neben ihr und schaute schüchtern den Magus an, der seinen Blick mit unbewegter Miene erwiderte. „Ein ziemlich guter sogar“, setzte sie hinzu. „Und ich selbst jongliere ein bisschen.“
    „ Das finde ich aufregend! Ich bin leider schrecklich ungeschickt!“, meinte die Fremde, was dem Magus die erste Reaktion entlockte: eine amüsiert hochgezogene Augenbraue.
    „ Du bist nicht ungeschickt, Crystal“, widersprach er leise, aber bestimmt. „Niemand, der dich spielen gehört hat, würde das je denken.“ Die Frau, die anscheinend Crystal hieß, winkte ab.
    „ Wenn ich eine Harfe in der Hand halte geht es einigermaßen, das stimmt. Aber sonst…“ Jetzt musste sogar Corus grinsen, auch er schien von der Lady fasziniert zu sein.
    „ Mein Name ist übrigens Corus und das freche Gör ist Dawn.“ Die junge Gauklerin stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen, doch nicht zu fest, schließlich fand sie es gut, dass er endlich den Mund aufbrachte.
    „ Die Lady in meiner Begleitung ist die Baronin des Kornthales, Lady Crystal Trenmain, und mein Name ist Lucthen Amortis“, stellte der Magus die Beiden vor und Dawn stockte der Atem. Eine Baronin! Sie hatten sich einfach an den Tisch einer Baronin gesetzt! Einen Moment lang herrschte Schweigen, was der Magus anscheinend befriedigt zur Kenntnis nahm. Dawn hätte schwören können, dass auf seinen Lippen ein kleines, zufriedenes Lächeln lag. Na, der würde sie schon noch kennen lernen, wenn er dachte, dass sie sich von Titeln einschüchtern ließ! Sie stellte beide Füße auf die Bank und umschlang ihre Beine mit den Händen.
    „ Würdet Ihr uns etwas vorspielen, Baronin?“, fragte sie keck. Einen Moment lang sah es so aus, als wolle Crystal ablehnen, doch dann meinte sie:
    „ Nur, wenn du versprichst mich wieder zu duzen und aufhörst mich Baronin zu nennen.“ Dawn lachte befreit. Die junge Frau war wirklich nett. Rasch nickte Dawn und so holte Crystal ihre Harfe hervor und begann zu spielen. Für gewöhnlich hatte Dawn nicht viel für Musik übrig. Sie war immer zu ungeduldig gewesen um ein Instrument zu lernen und ihre Stimme war nicht gerade als schön zu bezeichnen, doch Crystals Harfe und ihr Gesang

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