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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Nägel, keine Zerrung, nichts in der Art?«
    »Nein.«
    Dad sah enttäuscht aus. »Na, macht nichts. Also, wo können wir uns das hier anschauen?«
    »Wir haben keinen Videorecorder mehr, so was ist prähistorisch.«
    Wieder war Dad etwas enttäuscht. »Wissen Sie, dieser Spot war seiner Zeit voraus«, sagte er, weiter an Adam gewandt. »Ich hab ihn vor zwanzig Jahren gedreht, da war Irland einfach noch nicht bereit dafür. Aber heute sieht man die Typen ständig im Fernsehen. Vor allem in Amerika. Wenn Sie sich aus Versehen mit dem Nagelknipser in den großen Zeh schneiden oder Ähnliches, können die eine Menge Geld für Sie rausholen.« Er schüttelte bewundernd den Kopf. »Haben Sie vielleicht einen Videorecorder zu Hause? Sie können mir die Kassette ja später zurückbringen.«
    »Er wohnt in Tipperary«, erklärte ich.
    »Warum sind Sie dann hier?«
    »Dad, hast du nicht zugehört?«
    »Er wollte von der Ha’penny Bridge springen«, erklärte Adrienne hilfsbereit.
    »Aber in Tipperary gibt es doch auch tolle Brücken. Beispielsweise die Old Bridge in Carrick on Suir, die Madam’s Bridge in Fethard, die ist echt hübsch, oder das Eisenbahn-Viadukt über die Suir …«
    »Das reicht, danke«, unterbrach ich ihn.
    »Also, Adam«, übernahm Brenda, stützte den Kopf in die Hand und blickte ihn an. Offenbar hatte sie Lust auf ein bisschen Klatsch. »Hat Christine Ihnen gesagt, dass sie ihren Mann verlassen hat?«
    »Ja.«
    »Und was halten Sie davon?«
    »Ich finde, das war ziemlich herzlos von ihr. Hörte sich an, als hätte er eigentlich nichts Falsches gemacht«, antwortete Adam, als wäre ich nicht direkt neben ihm.
    »Hat er auch nicht. Ich bin völlig einer Meinung mit Ihnen«, sagte Brenda.
    »Aber er war uninteressant«, warf Dad ein.
    »Langweilig zu sein ist kein Scheidungsgrund«, meldete Adrienne sich zu Wort. »Wenn das so wäre, hätte Brenda es niemals mit Bryan ausgehalten.«
    »Stimmt«, bestätigte Brenda.
    »Bryan ist nicht langweilig«, verteidigte Dad seinen Schwiegersohn. »Er kriegt bloß nichts auf die Reihe. Er ist faul. Aber das ist nicht das Gleiche.«
    »Stimmt auch«, bestätigte Brenda.
    »Wir müssen gehen«, verkündete ich. »Ich möchte nicht wissen, wer mein Schloss ausgetauscht hat, ich will nur den passenden Schlüssel.«
    Brenda und Adrienne sahen zu Dad. Der fing an zu lachen. »Sorry, ich konnte einfach nicht anders. Sie reagiert immer so entrüstet, zum Totlachen. Ich hole den Schlüssel.« Er stand auf und eilte mit der Videokassette zurück ins Büro.
    »Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Gemma nicht hier war und den Schlüssel gesucht hat?«, fragte ich. Für gewöhnlich trudelte unsere Sekretärin morgens vor mir ein, und ich war nicht gewillt, noch einen Tag ohne sie durchzuhalten, das Chaos der letzten Woche reichte mir voll und ganz.
    »Wir haben gehört, dass du sie gefeuert hast. Und zwar, indem du ihr einen Kündigungs-Ratgeber vor die Füße geschmissen hast. Das war ziemlich uncool, Christine.«
    Adam sah mich missbilligend an.
    »Es war ein Unfall. Hat sie euch das auch gesagt?«
    »Sie war hier und hat nach einem Job gefragt.«
    »Erzähl mir jetzt bloß nicht, ihr habt sie angeheuert.«
    »Vielleicht tun wir das aber.«
    »Das könnt ihr nicht, sie gehört mir.«
    »Du willst sie nicht, aber du möchtest auch nicht, dass ein anderer sie kriegt. Du bist eine schlechte und gemeine Arbeitgeberin, also werde ich Gemma auf jeden Fall einstellen«, erwiderte Adrienne mit einem amüsierten Lächeln.
    Die drei nahmen mich für ihr Leben gern auf die Schippe. Und sie waren sich so ähnlich mit ihrem ganz speziellen Humor. Ich verstand ihn zwar, aber er hatte mich noch nie amüsiert. Das allein fand meine Restfamilie schon so amüsant, dass es sie auf immer neue Ideen brachte, wie sie sich über mich lustig machen konnten. Es war, als hätten sie einen Geheimclub, in den sie mich aber unbedingt aufnehmen wollten, nur schaffte ich es einfach nicht. Ich war zu anders. Mich als schwarzes Schaf zu bezeichnen, ging völlig an der Sache vorbei – ich war einfach ein vollkommen anderer Typ.
    »Gemma ist mir zuvorgekommen. Ich wollte ihr nicht kündigen, ich hab lediglich darüber nachgedacht, weil ich mir überlegen muss, wie ich sparen kann. Die Wohnung ist nämlich zu teuer für mich«, sagte ich, warf Dad einen zornigen Blick zu und schnappte mir den Schlüssel, den er am Finger baumeln ließ.
    »Ich hab euch in all den Jahren nie Almosen gegeben. Ihr müsst für

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