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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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stattdessen
zehn
Dinge tun muss, oder? Glaubst du, der Mensch, der über die fünf Methoden geschrieben hat, hat mehr Energie als der mit den zehn? Oder weniger? Weil der mit den zehn mehr Methoden hat, aber ein kürzeres Buch darüber geschrieben hat – also war die Arbeit vielleicht weniger anstrengend. Am besten, die beiden treffen sich mal. Vielleicht könnte einer von ihnen ja ein Buch schreiben mit dem Titel
›Wie man Leuten beim Schreiben eines Selbsthilfebuchs mit Rat und Tat zur Seite steht.‹
Sechs Tipps, zwölf Tipps, neununddreißig Tipps, sechsundsechzig Tipps – ja, wir haben einen Gewinner!« Er hielt ein Buch hoch. »
›Sechsundsechzig Möglichkeiten, wie man Geldsorgen regelt.‹
Sechsundsechzig? Ich kenne nur eine – man geht arbeiten«, sagte er zu dem Buch und sah sich dann weiter im Regal um.
    »Manche Leute können aber nicht arbeiten.«
    »Na klar. Und Stress ist das neue Rückenleiden.«
    »Du bist auch nicht bei der Arbeit. Überhaupt – es würde mich mal interessieren, was die Leute in deiner Firma glauben, wo du abgeblieben bist.«
    Aber er ignorierte mich. »Ist das so eine Art Selbstmedikation? Du sagst dir beispielsweise, ich brauche genau sechs Methoden, um abzunehmen. Oder: Diese Woche brauche ich einundzwanzig. Oder: Heute wäre
›Neun Methoden zum korrekten Treppensteigen‹
genau das Richtige für mich.«
    »Das Buch gibt es nicht.«
    »Könnte es aber. Vielleicht solltest du es schreiben. Ich würde jedenfalls gern erfahren, wie man auf neun verschiedene Arten die Treppe raufgeht, denn anscheinend geht es diesen Leuten hier in den seltensten Fällen um naheliegende Dinge.«
    Natürlich hatte ich den Ehrgeiz, ein Buch zu schreiben, aber das wollte ich Adam nicht auf die Nase binden, schon gar nicht, wenn er so über Selbsthilfe dachte. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich bald mit dem Schreiben loslegen würde. Erst letzte Woche hatte ich daran gedacht,
»Wie man erfolgreich ein Buch schreibt«
aus dem Kistenstapel zu kramen, der in der Souterrainwohnung auf mich wartete und mein ganzes Leben enthielt. Barry war zwar nie sonderlich unterstützend gewesen, hatte es mir aber auch nie auszureden versucht – nicht dass mich das daran gehindert hätte, zu tun, was ich wollte. Ich gestehe offen, dass ich seinen Mangel an Unterstützung gern als Entschuldigung benutzte, weil ich selbst Angst davor hatte. Aber jetzt war alles anders, und ich hatte mir geschworen, es mit dem Schreiben zu versuchen. Mir gingen so viele Themen im Kopf herum, aber mein Arbeitstitel lautete:
»Wie man seinen Traumjob findet.«
Bisher hatte ich dreizehn lieferbare Titel zu dem Thema gefunden, hatte vier davon gelesen, aber trotzdem das Gefühl, dass ich noch etwas Neues beizutragen hatte. Die Bücher, die ich gelesen hatte, schienen sich alle darauf zu konzentrieren, wie man möglichst schnell reich werden konnte, während ich fand, dass das Endziel das persönliche Glück sein sollte. Brenda meinte, persönliches Glück würde sich schlecht verkaufen, und ich sollte auf jeden Fall das Thema Büro-Sex einflechten, entweder im ganzen Buch oder geballt in einem Kapitel – wieder mal ein unendlich nicht-hilfreicher Tipp von einem Mitglied meiner Familie.
    Adam war unterdessen immer noch dabei, sich über meine Selbsthilfe-Kollektion zu mokieren.
    »Gibt es vielleicht irgendwo einen geheimen Safe mit einem speziellen Bücherpaket für mich –
›Hundert Methoden, wie ich mir nicht das Leben nehme‹

    Offensichtlich war er fest davon überzeugt, dass er superwitzig war, und ließ sich stolz in den Sessel plumpsen, der zufällig meiner war. Da er so lange gebraucht hatte, sich überhaupt zu setzen, akzeptierte ich es und nahm auf dem Sessel Platz, der eigentlich für meine Klienten vorgesehen war. An diese Perspektive war ich überhaupt nicht gewöhnt und fühlte mich sofort verwirrt.
    »Eigentlich ist das gar kein so schlechter Vorschlag«, sagte ich. »Ich werde dir zwar keine hundert Möglichkeiten anbieten, wie du dich nicht umbringst, aber wir werden einen Krisenplan zusammenstellen.«
    »Einen was?«
    Ich zog ein Buch aus dem Regal hinter mir –
›Wie gehe ich mit Selbstmordgedanken um‹
– und blätterte zur entsprechenden Seite. In den schlaflosen Nächten nach meiner Simon-Conway-Erfahrung hatte ich den Ratgeber von vorn bis hinten durchgelesen. »Ein Krisenplan ist im Wesentlichen eine Liste mit Anweisungen, die du befolgen sollst, wenn du Selbstmordgedanken hast, was ja, wie du selbst

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