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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Teller herum. »Ich habe ihn geliebt, weißt du. Aber ich habe eine Theorie über die Liebe, so groß sie auch sein mag – manchmal hält sie einfach nicht ewig.«
    Adam schwieg. Wir aßen beide ein paar Bissen. Dann legte er das Besteck weg.
    »Ich kapituliere«, sagte er und hob die Hände. »Ich kann nicht mehr essen. Darf ich jetzt bitte aufhören?«
    »Na klar.« Erleichtert legte ich auch Messer und Gabel zur Seite. »Mein Gott, bin ich voll«, stöhnte ich, legte die Hände auf meinen Blähbauch und fiel einen Moment aus meiner Rolle. »Wenn man sich vorstellt, dass manche Leute so was dreimal am Tag machen …«
    Wir sahen uns an und lachten.
    »Was tun wir als Nächstes?«, fragte Adam.
    »Äh.« Ich schaute in meine Tasche, tat so, als würde ich ein Taschentuch suchen, schlug aber stattdessen verstohlen mein Buch auf.
    2
.Geh im Park spazieren. Aber lauf nicht nur, sondern nimm die Umgebung wahr, die ganze Schönheit des Lebens um dich herum.
    »Wir machen einen Spaziergang«, sagte ich, als wäre mir das in diesem Moment eingefallen.
     
     
    Wir waren beide bereit, das Essen, das wir uns reingezwungen hatten, wieder abzuarbeiten, also machten wir uns trotz der Kälte auf den Weg in den St. Anne’s Park, den zweitgrößten städtischen Park in Dublin. Dick eingepackt wanderten wir im ummauerten Garten herum, schlenderten durch die Red Stables, in denen am Wochenende ein Lebensmittelmarkt abgehalten wurde, besichtigten den Herkules-Tempel am Ententeich, an dem ich Adam allerdings schnell vorbeizog, falls er plötzlich den Drang verspürte hineinzuspringen. Leider war der Rosengarten um diese Jahreszeit eine Enttäuschung und nicht der richtige Ort, um sich hinzusetzen und auszuruhen. Wir blickten auf die farblosen zurückgeschnittenen Zweige, während der Wind uns ins Gesicht peitschte und sich die Kälte der Bank durch Jacken und Hosen direkt zu unseren Hinterteilen vorarbeitete. Aber ich nutzte jede Gelegenheit und jede Ausrede, um Adams Gedanken zu erforschen.
    »Hast du eigentlich oft Blumen für Maria gekauft?«
    »Ja, aber nicht am Valentinstag. Ich darf am Valentinstag keine Blumen kaufen, das ist streng verboten. Viel zu klischeehaft.«
    »Was bekommt sie dann?«
    »Letztes Jahr hab ich ihr eine Grapefruit geschenkt. Im Jahr davor einen Frosch.«
    »Moment, auf die Grapefruit kommen wir später zurück. Aber ein Frosch?!«
    »Na, du weißt schon, damit sie ihn küssen und ihren Märchenprinzen bekommen kann.«
    »Argh. Das ist ja zum Heulen.«
    »Willst du an meinem Selbstbewusstsein arbeiten oder mich endgültig fertigmachen?«
    »Sorry. Bestimmt fand sie den Frosch wunderbar.«
    »Ja, tatsächlich. Wir haben unseren Hulk beide sehr gemocht. Bis er durchs Balkonfenster entwischt ist.« Er lächelte, als wäre ihm etwas Lustiges eingefallen.
    »Was ist?«
    »Ach, das ist blöd. Viel zu persönlich.«
    Aber das geheimnisvolle Lächeln interessierte mich brennend, es offenbarte eine Seite, die ich bisher noch nicht an ihm gesehen hatte. Eine sanftere Seite. Seine romantische Ader.
    »Ach komm, das musst du mir verraten. Keine Geheimnisse, erinnerst du dich?«
    »Es ist nichts. Keine große Sache. Wir hatten nur diesen Witz über eine bestimmte Pflanze.«
    »Was denn für eine?«
    »Eine Seerose. Maria mochte dieses Gemälde, das von Monet.« Er schwieg.
    »Das war bestimmt nicht die ganze Geschichte.«
    »Na ja, irgendwann hab ich beschlossen, ihr eine zu schenken, obwohl sie ja Blumen am Valentinstag verboten hatte. Ich dachte einfach, eine Seerose könnte doch die Ausnahme sein. Ich war im Park, hab sie gesehen und an Maria gedacht. Also bin ich in den See gewatet, um eine für sie zu pflücken.«
    »In Klamotten?«
    »Ja«, lachte er. »Der Teich war tiefer, als ich gedacht hatte. Das Wasser ging mir bis zum Bauch, aber ich musste weitergehen. Die Parkwächter haben mich praktisch rausgejagt.«
    »Ich glaube, man darf keine Seerosen klauen.«
    »Na ja, genau das war ja der Witz, das hab ich nämlich auch nicht. Ich dachte, es geht um die Blätter, und hab ein großes Seerosenblatt für sie gepflückt.« Wieder fing er an zu lachen. »Und ich hab mich die ganze Zeit schon gewundert, was an denen so besonders sein soll.«
    Jetzt musste ich auch lachen. »Du Idiot. Welcher Mensch kommt denn auf so eine Idee?«
    »Wenn du mich fragst, ist das ein ziemlich naheliegender Fehler. Aber Maria hat mein Geschenk gefallen. Sie hat es in die Wohnung gelegt und ein Foto von uns draufgestellt. Und

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