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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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meinem Ohr.
    Ich hatte fast ein bisschen Angst, mich umzudrehen und ihn anzuschauen, ich wollte nicht sprechen, denn ich fürchtete, dass er meiner Stimme anhören würde, wie zittrig ich mich fühlte. Deshalb nickte ich nur. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich hatte das Gefühl, dass seine Arme mich daraufhin noch fester umfassten.
    Auf einmal hörten wir Stimmen näherkommen, tiefe, unfreundliche Männerstimmen, und der Moment war genauso abrupt vorüber, wie er gekommen war. Hastig ließ Adam mich los und hob meine Tasche und das Seerosenblatt vom Boden auf.
    »Komm«, sagte er, und wir rannten den Weg zurück, den wir gekommen waren.
    Im Auto drehte Adam die Heizung voll auf. Er wirkte richtig betroffen – anscheinend hatten meine Lippen sich blau gefärbt, und ich konnte nicht aufhören zu zittern.
    »Das war so eine schlechte Idee, Christine«, sagte er, und sein Gesicht war voller Sorgenfalten.
    »Alles in Ordnung«, beteuerte ich und hielt die Hände vor das Heizungsgebläse. »Ich brauch nur einen Moment.«
    »Lass uns in die Wohnung zurückfahren«, sagte er. »Dann kannst du duschen, einen Kaffee trinken und dich aufwärmen.«
    »Ich kenne eine Tankstelle, die vierundzwanzig Stunden geöffnet hat und scheußlichen Kaffee verkauft«, stieß ich zähneklappernd hervor. »Wir sind nämlich noch nicht fertig.«
    »Wir können ihr das aber nicht jetzt vorbeibringen«, sagte er und warf einen Blick auf das patschnasse Seerosenblatt, das auf dem Rücksitz lag. »Sie ist bestimmt noch im Bett.«
    »Wir fahren ja auch nicht zu Maria.«
    Als ich einen heißen Kaffee intus und einen weiteren im Becherhalter stehen hatte, fing ich endlich an aufzutauen.
    »Warum fahren wir nach Howth?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Ein weiterer Tipp aus
»Dreißig einfache Methoden, das Leben zu genießen«
war, sich einen Sonnenaufgang oder -untergang anzuschauen. Vielleicht würde es Adams Erleuchtung vorantreiben, wenn er sich in Ruhe anschaute, wie das Licht in die Welt zurückkehrte, und wenn der Vorgang auch bei mir eine Wirkung zeigte, würde ich mich natürlich nicht beklagen. Gemächlich fuhr ich die Küstenstraße zum Howth Summit hinauf und hielt auf dem zu dieser Stunde vollkommen menschenleeren Parkplatz. Inzwischen war es halb sieben, der Himmel war klar, und vor uns lag die perfekte Kulisse für einen Sonnenaufgang über der Dublin Bay.
    Wir schoben unsere Sitze zurück, nahmen unsere Kaffeebecher in die Hand, stellten leise das Radio an und beobachteten den Himmel. In der Ferne färbte er sich über dem Meer schon langsam rosa.
    »Und Action!«, rief Adam, öffnete eine braune Papiertüte und hielt sie mir hin. Ich roch Zucker, mein Magen grummelte, und ich schüttelte den Kopf.
    Er griff in die Tüte und fischte ein Zimtbrötchen heraus. »Schau doch, wie zimtig der Zimt ist und wie zitronig das Zitronat«, sagte er. »Ich nehme den Geschmack des Essens wahr und würdige ihn«, fuhr er in roboterhaftem Ton fort. »Ich genieße eine der vielen Freuden des Lebens.«
    »Na ja, wenigstens kriegst du langsam den Bogen raus.«
    Er biss in das Brötchen und kaute eine Weile darauf herum, dann spuckte er den Bissen in die Papiertüte zurück, ließ den Rest, den er noch in der Hand hielt, ebenfalls hineinplumpsen und knüllte die Tüte zusammen. »Wie kann man bloß so was essen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Erzähl mir noch was Lustiges, was du für Maria gemacht hast oder was ihr zusammen unternommen habt.«
    »Warum?«
    »Weil ich das wissen muss.« Das war leicht zu sagen, aber wenn ich ehrlich war, musste ich mir eingestehen, dass ich einfach nicht aufhören konnte, an all die Dinge zu denken, die er für sie getan hatte, all die ungewöhnlichen Dinge, die er ihr geschenkt hatte. Und ich brannte darauf, mehr davon zu hören.
    »Hmm.« Adam dachte nach. »Sie mochte immer
Wo ist Walter?
, du weißt schon, diese Wimmelbücher. Als ich sie zum ersten Mal fragen wollte, ob sie mit mir ausgeht, habe ich mich als Walter verkleidet und bin einfach immer wieder irgendwo aufgetaucht, wo sie gerade war, aber ohne sie anzuschauen. Wenn sie zum Beispiel einkaufen war, bin ich stumm durch den Laden geschlendert. So bin ich ihr dann den ganzen Tag gefolgt und immer wieder in ihrer Nähe aufgetaucht.«
    Ich sah ihn an und zog die Augenbrauen in die Höhe. Aber dann fing ich an zu lachen. »Das ist ja total witzig!«
    Er strahlte. »Ja, das fand sie zum Glück auch und ist dann auch mit mir ausgegangen.« Aber das

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