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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hübsche Blume oder eine schöne Stute betrachtet hätte. Jetzt spähte er dagegen mit unverhohlener Lust in Nells Mieder - in seinen Augen blitzten Zärtlichkeit und Feuer auf.
    Gwen beobachtete die Szene mit einer Wehmut, die sie sich selbst nicht ganz erklären konnte. Aber es musste wohl etwas damit zu tun haben, dass ein Mann einen älteren und weniger festen Busen mit Wollust betrachtete, und zwar nur wegen der Frau, nicht wegen der Brüste.
    Silvan MacKeltar hegte starke Gefühle für seine Hauswirtschafterin.
    Gwen warf einen verstohlenen Blick auf Nell, die nichts von Silvans Treiben zu bemerken schien. Nell nahm ungerührt den leeren Becher an sich und ging damit in die Küche.
    Silvan musste Gwens Interesse gespürt haben, denn er zuckte leicht zusammen, als erwachte er aus einer Trance, und sah sie an.
    »Ich habe ihre Brüste nicht angeschaut ...«, verteidigte er sich.
    »Spart Euch das für jemanden auf, der Euer Gesicht nicht gesehen hat. Und wenn Ihr keine Bemerkungen mehr darüber macht, dass ich etwas nach oben schiebe, dann verrate ich niemandem, was Ihr für Nell empfindet.«
    »Was ich für ... für ...«, stammelte er und nickte dann. »Einverstanden.«
    Gwen widmete sich ihrem Frühstück und fragte sich, warum das Essen im sechzehnten Jahrhundert so viel besser schmeckte. Lag das an den fehlenden Konservierungsstoffen? Der leicht rauchige Geschmack des Fleisches, die Butter, der cremige Rahm. Sie schob ihr Messer unter ein Ei und hob es auf ihren Teller.
    »Und warum hast du ... ä hm ...«, Silvan deutete auf ih ren Leinenlatz.
    Sie seufzte. »Weil ich dachte, dass Drustan mit uns frühstückt. Ich hatte gehofft, dass er Notiz von mir nimmt.«
    »Sollte er nur Notiz von dir nehmen oder dich hinauftragen und über dich herfallen?«
    »Ich hätte mich wohl mit beidem zufrieden gegeben«, erwiderte sie bedrückt und nahm sich noch ein Ei.
    Silvan schnaubte belustigt. »Bist du immer so ehrlich, meine Liebe?«
    »Ich versuche es. Unaufrichtigkeit vergrößert die Unordnung exponentiell. Es ist schon schwer genug zu kommunizieren, wenn man die Wahrheit sagt.«
    Silvan hielt mitten in der Bewegung inne. Dann zog er vorsichtig die volle Gabel zurück, die er schon fast in den Mund gesteckt hatte. »Was hast du gerade gesagt?«, fragte er leise.
    »Lügen verstärken die Unordnung«, sagte sie, während sie versuchte, mit der missgestalteten Gabel einen Schinkenstreifen aufzuspießen. Sie versuchte es mit einer Zinke, aber der Schinken rutschte herunter. »Es ist schwierig, die Variablen zu kalkulieren, wenn man immer mehr Variable ins Spiel bringt.« Sie nickte mit Nachdruck und sah ihn an. »Meint Ihr nicht auch?«
    »Exponentiell?«, wiederholte Silvan mit gerunzelter Stirn.
    »Jede positive Größe kann potenziert werden.« Gwen schob den Schinken an den Rand des Tellers, um ihn zu fassen zu kriegen. »Das ist eine mathematische Funktion, mit der man große Zahlen ausdrücken kann. Wie die Avogadro- Konstante, zum Beispiel, 6,0221 multipliziert mit 10 23 . Diese Zahl steht für die im Mol einer Substanz vorhandene Anzahl von Molekülen ...«
    »Molekülen?«
    »Das sind nach außen hin neutrale Teilchen, die aus zwei oder mehreren Atomen bestehen. Und ein Atom ist das kleinste Teilchen eines Elements, das die chemischen Eigenschaften dieses Elements aufweist. Es besteht aus einem Kern mit einer Kombination aus Neutronen, Protonen und einem oder mehreren Elektronen ... he, vielleicht sollte ich so etwas gar nicht mit Euch erörtern!«
    Silvan schnaubte abfällig. »Ich weiß sehr wohl, wovon du redest. Von einem hypothetischen Materieteilchen, das zu klein ist, um geteilt zu werden ...«
    Nein, nein, nein, keine Physik beim Frühstück! »Ja, aber ist denn das so wichtig? Seht Euch das köstliche Essen an.«
    Silvans Stimme klang angestrengt, als er fragte: »Spielst du Schach, meine Liebe?«
    Ihre Miene erhellte sich, und endlich brachte sie den Schinken auf die Gabel. »Natürlich. Würdet Ihr gern eine Partie spielen?«
    »Auf der Terrasse. In zwei Stunden, wenn du willst«, erwiderte Silvan.
    Gwen strahlte. Drustans Vater wollte Zeit mit ihr verbringen und Schach spielen. Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr eigener Vater jemals irgendetwas mit ihr gespielt hatte. Zu Hause hatte sich immer alles um die Wissenschaft und die Arbeit gedreht, und als sie ihn einmal überreden wollte, Pente mit ihr zu spielen, hatte er ihr einen Vortrag darüber gehalten, wie man die möglichen Resultate im

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