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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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kaum.
    Heulend versuchte er es noch einmal mit mehr Schwung. Und wieder und wieder.
    Die Tür gab keinen Millimeter nach. Wütend donnerte er mit den Fäusten dagegen. Damit erreichte er auch nichts.
    Er trat zurück und musterte die Tür eingehend, während er sich einredete, dass Gwen ihm kein bisschen Respekt ahnötigte. Hatte dieses gerissene Weib gleich mehrere Streben zwischen Tür und Wand geklemmt, sodass die Tür von oben bis unten verbarrikadiert war? Lieber Gott, dann kam er hier niemals heraus. Er wusste, wie massiv die Tür war - sie war besonders dick, damit man hier ganz ungestört sein konnte.
    »Mach auf!«, brüllte er und schlug mit der Faust zu.
    Nichts rührte sich.
    »Mädchen, wenn du mir jetzt aufmachst, lasse ich dich unversehrt, das verspreche ich dir. Aber wenn du mich hier auch nur einen Augenblick länger schmoren lässt, reiße ich dir ein winziges Glied nach dem anderen aus«, drohte er.
    Schweigen.
    »Mädchen! Weib! Gwen-do-lyyyyn!«
     
    Gwen betrachtete die fünf Lanzen, die in verschiedenen Winkeln zwischen Wand und Tür steckten. Nein. Auf keinen Fall. Drustan würde da drin bleiben, bis er zur Vernunft gekommen war.
    Aber es war ausgesprochen beeindruckend, wie sehr die Tür erschüttert wurde, wenn er sich dagegen warf.
    »Vielleicht solltest du ihn schreien lassen, bis er heiser ist, meine Liebe«, schlug Silvan vor, über die Balustrade gebeugt.
    Gwen neigte den Kopf zurück. »Tut mir Leid, Silvan. Ich wollte Euch nicht wecken.«
    Er grinste. Und plötzlich begriff Gwen, woher Drustan sein schelmisches Lächeln hatte. »Ich wollte um keinen Preis versäumen, wie mein Sohn von einem so winzigen Persönchen im Abort eingesperrt wird. Viel Glück bei deinem Vorhaben, meine Liebe«, sagte er lächelnd und schlenderte davon.
    Gwen betrachtete die bebende Tür, dann hielt sie sich die Ohren zu und setzte sich hin, um abzuwarten.
     
    »Ich bringe dir Kaffee, Mädchen«, rief Nell.
    »Danke, Nell«, schrie Gwen zurück.
    Sie zuckten beide zusammen, als hinter der Tür ein wütendes Brüllen ertönte.
    »Bist du das, Nell?«, donnerte Drustan.
    Nell zuckte mit den Achseln. »Ja, ich bin’s. Ich habe dem Mädchen Kaffee gebracht.«
    »Du bist entlassen! Gefeuert. Verschwinde aus meiner Burg. Mach, dass du fortkommst!«
    Nell verdrehte die Augen und lächelte Gwen zu. »Möchtest du Frühstück?«, erkundigte sie sich freundlich und so laut, dass Drustan jedes Wort mitbekam.
    Er brüllte ohrenbetäubend.
    Um zehn Uhr glaubte sie, dass er bald für ein Gespräch bereit sein würde. Er hatte gedroht, getobt und sogar versucht, sich bei ihr einzuschmeicheln. Als das alles nichts half, probierte er es mit Bestechung. Er würde sie am Leben lassen, wenn sie ihn augenblicklich freiließ. Er würde ihr drei Pferde schenken, zwei Schafe und eine Kuh. Oder sogar einen Beutel mit Goldmünzen, drei Pferde, zwei Schafe und eine gute Milchkuh, und er würde ihr eine Bleibe in England suchen, wenn sie die Burg verließ und ihn nie wieder belästigte. Die einzige Drohung - für sie war es allerdings eher ein Angebot -, die sie für einen kurzen Moment ins Schwanken brachte, war die, dass er sie »rannehmen würde, bis ihr die Beine abfielen«.
    Das wäre ihr größtes Glück.
    Seit einer Viertelstunde herrschte nun Schweigen.
    Gwen war sich bewusst, dass sie, wenn sie die Oberhand behalten wollte, das Gespräch nicht beginnen durfte. Er war es, der sie zuerst in einem vernünftigen Ton ansprechen musste.
    Und es dauerte nicht lange, bis er sagte: »Mädchen, hier drin ist es nicht sehr behaglich.« Er klang wie ein schmollendes Kind, und Gwen verkniff sich ein Lachen.
    »Hier draußen ist es auch nicht sehr behaglich«, stellte sie fest und ahmte dabei seinen Akzent nach. »Ist dir klar, dass ich drei Nächte durchwacht und nur darauf gewartet habe, dass du auf die Toilette gehst? Ich dachte schon, du würdest es nie tun.«
    Ein Knurren ertönte.
    Sie seufzte und legte die Hand an die Tür, als wollte sie ihn besänftigen. Oder ihm näher sein. Seit Tagen waren sie sich nicht mehr so nahe gekommen - jetzt trennte sie nur eine Tür. »Ich weiß, dass es nicht angenehm ist, aber mir ist keine andere Möglichkeit eingefallen, wie ich dich zum Zu- hören zwingen könnte. Ständig fliehst du vor mir - wie sonst hätte ich dich festhalten können?«
    »Lass mich raus, und ich höre mir alles an, was du sagen willst«, versicherte er schnell. Zu schnell.
    »Darauf falle ich nicht herein, Drustan«, sagte

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