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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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busch fiel, und das Lachen blieb ihr im Hals stecken, als sie sah, dass er nackt war. Sie musste sich zusammennehmen, um ihm nicht hinterherzuspringen. Er war großartig. Es brachte sie fast um, ihn jeden Tag zu sehen. Insbesondere, wenn er einen Kilt trug - schließlich wusste sie aus eigener Erfahrung, dass er darunter nackt war. Bei dem Gedanken an seine Männlichkeit wurde ihr der Mund trocken - wahrscheinlich, weil sich ihre Körperflüssigkeiten an einer anderen Stelle sammelten.
    Ihre Kapriolen waren nicht unbemerkt geblieben, und ihr war nicht entgangen, dass die Mägde und Wachmänner oft herumlungerten und ihr Treiben mit unverhohlener Belustigung beobachteten.
    Liebe kennt keinen Stolz
    Aber Gwen Cassidy hatte ihren Stolz, und sich so zu erniedrigen fand sie überhaupt nicht lustig.
    Sie hatte den Verdacht, dass sie die Nase gründlich voll haben würde, wenn sie den sturen Dickschädel endlich dort hatte, wo sie ihn haben wollte.
    Wusste er denn nicht, wie gefährlich es war, den Zorn einer Frau auf sich zu ziehen?

20
    G wen hatte einen Plan.
    Einen idiotensicheren, soweit sie es beurteilen konnte.
    Sie hatte genug Zeit gehabt, über die Schwächen ihrer Methode nachzudenken. Die Liste ihrer Fehler war lang und umfasste beinahe alles, was sie bisher unternommen hatte. Aber noch konnte sie alles retten. Erstaunlich, wie stark Gefühle die Taten beeinflussen konnten. Noch nie in ihrem Leben hatte sie in so kurzer Zeit so viele Dummheiten begangen.
    Aber jetzt hatte sie sich im Griff, und bald würde sie auch Drustan im Griff haben.
    Sie hatte vor, ihm ihre Geschichte noch einmal zu erzählen, und dieses Mal würde sie ihm gar keine andere Wahl lassen, als sich sämtliche Einzelheiten anzuhören: von dem Moment an, als er in der Höhle aufgewacht war bis zu dem Moment, in dem sie ihn verloren hatte. Sie würde aufzählen, was sie gegessen, gesagt und angehabt hatten. Und sie war überzeugt: Irgendwo war der Katalysator, der sein Gedächtnis in Gang brachte. Sie hatte am Abend zuvor stundenlang über Zeitkurven, thermodynamischen, psychologischen und kosmologischen Zeitabläufen gebrütet. Sie war überzeugt, dass die Erinnerung in seiner DNS verankert war. Zwar besagte die Lehre, dass man sich nur an die Vergangenheit erinnern kann, aber mittlerweile zweifelte sie an dieser Theorie.
    Sie würde ihr Bestes versuchen, die Theorie zu widerlegen. Die Reaktion von Quantenteilchen war selten voraus- zusehen. Sogar Richard Feynman, der für seine Forschung auf dem Gebiet der Quanten-Elektrodynamik den Nobelpreis für Physik erhalten hatte, erklärte, dass niemand die Quantentheorie richtig verstand. Mathematische Hypothesen unterschieden sich stark von der Welt, die in Gleichungen und Formeln erklärt werden sollte.
    Gwen kam zu dem Schluss, dass es zu keinem Zeitpunkt zwei Drustans gegeben hatte, sondern nur zwei vierdimensionale Manifestationen einer einzigen Zellanordnung. Ein Sonnenstrahl wurde in einem Prisma gebrochen, und in diesem Fall musste man sich Drustan wie einen Lichtstrahl vor- stellen und die vierte Dimension als Prisma. Ein Strahl, der auf ein Prisma traf, wurde in viele verschiedene Richtungen gebrochen, aber es gab nur eine Lichtquelle. Wenn dieses Licht ein Individuum war, warum sollten seine Zellen dann nicht die Prägungen all der »gebrochenen« Erscheinungsformen haben? Wenn die Erinnerung vorhanden war, war sie vielleicht so verwirrend, dass das Bewusstsein die gespeicherten Informationen aus Selbstschutz als »Träume« einstufte und als »nächtliche Phantastereien« abtat.
    Und wenn sie sich heiser reden musste, Drustan würde Wort für Wort alles zu hören bekommen. Und sie wusste auch schon, wie und wo sie ihn dazu bringen würde.
    Sie klemmte sich die Lanze unter den Arm. Sie war zwar nicht sehr groß, aber keineswegs ungefährlich. Sie hatte genug von all dem Hin und Her, von verletzten Gefühlen und Misserfolgen. Es war an der Zeit, mit harten Bandagen zu kämpfen.
    »Geht da rein und versucht es«, bat Gwen den Wachmann.
    Er warf ihr einen zweifelnden Blick zu.
    »Los, versucht es«, wiederholte sie gereizt.
    Der Mann wandte sich an Silvan, der mit verschränkten Armen lächelnd an der Wand lehnte. Silvan nickte, und nun erst tat der Wachmann mit einem Seufzer, was Gwen von ihm verlangte.
    »Könnt Ihr Euch befreien?«, erkundigte sich Gwen kurz darauf.
    Man hörte gedämpftes Klopfen, Tritte und Schläge, dann: »Nein, Mylady, ich kann nicht.«
    »Strengt Euch mehr an«,

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