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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehen.«
    »An welchem Tag habe ich dich durch den Steinkreis geschickt?«
    »Am einundzwanzigsten September - du nanntest es Mabon. Die Tagundnachtgleiche im Herbst.«
    Drustan sog scharf die Luft ein. Dass die Steine nur an den Sonnenwendtagen und bei Tagundnachtgleiche benutzt werden konnten, war in den Legenden nicht überliefert und nur den Eingeweihten bekannt.
    »Und was habe ich in dem Steinkreis getan?«, forschte er weiter.
    »Du greifst meiner Geschichte weit vor«, beschwerte sie sich.
    »Ja, aber sag es mir, dann kannst du weitererzählen. Wie habe ich die Steine benutzt?«
    Silvan und Nell hockten auf der Galerie hinter der Balustrade und lauschten. Nell war erhitzt, weil sie so oft über die Dienstbotentreppe zwischen Küche und Gwen hin- und hergelaufen war. Dann hatte sie sich still wie ein Mäuschen zu Silvan gesellt.
    »Ich glaube nicht, dass das für deine Ohren bestimmt ist«, flüsterte Silvan, schwieg aber, als Nell ihren Mund ganz dicht an sein Ohr brachte.
    »Wenn Ihr glaubt, ich hätte zwölf Jahre hier gelebt, ohne zu merken, was Ihr für Fähigkeiten habt, alter Mann, dann seid Ihr wirklich dämlich.«
    Silvan riss die Augen auf.
    »Ich kann nämlich lesen, müsst Ihr wissen«, wisperte sie.
    »Du kannst lesen?«, wiederholte Silvan fassungslos.
    »Schsch. Sonst verpassen wir alles.«
     
    »Du hast Farbsteine gesammelt. Du hast sie im Steinkreis aufgebrochen und Formeln, Zeichen und Symbole auf die Innenseite der dreizehn aufrecht stehenden Steine gemalt.«
    Ein eisiger Schauer lief Drustan über den Rücken.
    »Dann hast du noch drei Symbole auf die steinerne Platte gezeichnet. Und wir warteten auf Mitternacht.«
    »Lieber Gott«, murmelte Drustan. Woher konnte sie diese Dinge wissen? Die Legenden deuteten lediglich an, dass die Steine für Reisen benutzt wurden, aber niemand war mit dem Ritual vertraut - niemand außer ihm, Dageus und Silvan. Bisher jedenfalls nicht. Doch jetzt wusste auch Gwen Cassidy Bescheid.
    »Erinnerst du dich an die Symbole?«, wollte er wissen.
    Sie beschrieb einige von ihnen. Zwar brachte sie die Symbole nicht vollständig zusammen, doch war ihre Schilderung immerhin so akkurat, dass ihm äußerst unbehaglich zumute war.
    Er wollte es nicht wahrhaben und suchte nach irgendetwas Handfestem, worüber er nachdenken konnte. Nach etwas weniger Beunruhigendem. Er grinste, als ihm ein wunderbares Thema einfiel. Und er zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie von diesem Thema schnell ablenken würde. »Du hast behauptet, ich hätte dir die Unschuld genommen. Wann habe ich dich geliebt, Mädchen?«, fragte er sanft, den Mund dicht an der Tür.
    Auf der anderen Seite drehte Gwen den Kopf ebenfalls zur Tür. Sie küsste sie sogar und kam sich gleich darauf ziemlich albern vor. Doch sie hatte das Gefühl, dass er ihr ganz nahe war.
    »Im Steinkreis, kurz bevor wir die Reise antraten.«
    »Wusste ich, dass du noch Jungfrau bist?«
    »Nein«, hauchte sie.
    »Was?«
    »Nein«, wiederholte sie lauter.
    »Du hast mich getäuscht?«
    »Nein, ich hielt es nur nicht für wichtig genug, um es zu erwähnen«, verteidigte sie sich.
    »Unsinn. Manchmal ist es wie eine Lüge, wenn man nicht die ganze Wahrheit sagt.«
    Gwen zuckte zusammen - es gefiel ihr nicht, dass er sie mit ihren eigenen Worten zurechtwies. »Ich hatte Angst, du würdest nicht mit mir schlafen, wenn du es weißt«, gestand sie. Und du hattest Angst, dass ich dich verlasse, wenn ich die Wahrheit über dich kenne. Was sind wir doch für ein feines Paar.
    »Warum warst du mit fünfundzwanzig noch Jungfrau?«
    »Ich ... ich habe nie den richtigen Mann gefunden.«
    »Und wer wäre der rich tige Mann für dich, Gwen Cassi dy?«
    »Ich glaube kaum, dass das...«
    »Bestimmt hast du so viel Herz, mir ein paar Fragen zu
    beantworten, wenn du mich hier einen ganzen Tag gefangen hältst.«
    »Na schön«, räumte sie widerstrebend ein. »Der richtige Mann ... mal sehen ... Er müsste klug sein, aber trotzdem lachen können. Er müsste ein gutes Herz haben und treu sein ...«
    »Treue ist wichtig für dich?«
    »Sehr. Ich teile nicht gern. Wenn er mein Mann ist, gehört er mir ganz allein.«
    In seiner Forderung »Und weiter?« schwang ein Lächeln mit.
    »Nun, er müsste die einfachen Dinge mögen. Wie guten Kaffee und gutes Essen. Eine Familie ...«
    »Du willst Kinder haben?«
    »Dutzende.« Sie seufzte.
    »Würdest du sie Lesen und Schreiben lehren?«
    Gwen holte tief Luft; ihre Augen wurden feucht. Das Leben erforderte

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