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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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forderte Gwen.
    Noch mehr Geräusche und ein paar Flüche. Gut, dachte sie. Perfekt.
    Sie und Silvan wechselten zufriedene Blicke und lächelten.
    Drustan schlich barfuß die Treppe hinunter. Es war vier Uhr morgens, und auch wenn Gwen bestimmt schlief, hielt er es für angebracht, sich lautlos durch das Gemäuer zu bewegen, solange sie sich hier aufhielt. Am Abend hatte er gehört, wie sie in ihr Zimmer ging und die Verbindungstür zu öffnen versuchte. Als sie merkte, dass sie nach wie vor verbarrikadiert war, lehnte sie sich seufzend dagegen. Eine Weile später knarzte ihr Bett, während sie sich hin- und herwarf, und schließlich war alles still.
    Drustan streckte sich auf seinem Bett aus und verschränkte die Hände hinterm Kopf. Er weigerte sich strikt, an die nackte Schönheit im Nebenraum zu denken. Aber das Tückische war, dass sich ihm die Gedanken, gegen die er sich so wehrte, nur umso mehr aufdrängten.
    Und er wusste, dass sie nackt schlief. Sie war ein sinnliches kleines Mädchen, das gern die weichen Samtdecken an der zarten, glatten, cremigen Haut fühlte. Wenn der Stoff sanft über ihre Brustwarzen glitt, sich an ihre Hüften schmiegte und ...
    Drustan schüttelte verärgert den Kopf. Himmel, er wurde noch verrückt!
    Es machte ihn wahnsinnig, ständig beobachtet zu werden. Sie bildete sich wahrscheinlich ein, er würde nicht merken, dass sie ihn unaufhörlich belauerte, in der Burg herum- strolchte und freigebig ihre verführerischen Kurven zeigte.
    Deshalb fühlte er sich gezwungen, sogar seine Notdurft in aller Heimlichkeit zu verrichten. Er hätte ins Freie gehen können, aber dass er eine solche Möglichkeit überhaupt in Betracht zog, machte ihn wütend. Dies war seine Burg, bei Amergin! Diese Person trieb ihn dazu, die verrücktesten Dinge zu tun.
    Als er um die Ecke bog, stieß er sich den Zeh an und fluchte in fünf Sprachen. Er schaute auf den Boden und nahm sich vor, gleich morgen früh jemandem aufzutragen, die Lanzen in die Waffenkammer zu schaffen. Ihm war schleierhaft, warum sie überhaupt hier neben der Treppe lagen.
    Er schüttelte den Kopf und murmelte vor sich hin, während er den Korridor entlangging und auf den Abort verschwand.
    Aha!, triumphierte Gwen im Stillen. Endlich! Sie sprang behände vom Steinbogen herab in den Flur. Die Menschen blickten selten nach oben, und die Dunkelheit hatte ihr zusätzlichen Schutz geboten. Sie landete auf den Fußballen, lief in die Halle und schnappte sich ein paar der Lanzen, die sie vorsorglich neben der Treppe deponiert hatte.
    Dann huschte sie zur Tür des Aborts und klemmte so leise wie möglich die Waffen zwischen Tür und gegenüberliegende Wand. Zwei, drei, vier, fünf - obwohl zwei genügt hatten, um den kräftigen Wachmann einzusperren. Drustan war groß und breit, und Gwen wollte das Risiko, dass er mit dem Kopf voran durch die Tür brach, nicht eingehen.
    Sie kicherte leise. Den Laird in seiner eigenen Burg auf dem Abort einzusperren, das entbehrte nicht einer gewissen Komik. Aber vielleicht war sie auch ein wenig überdreht, nachdem sie drei schlaflose Nächte darauf gewartet hatte, dass er endlich diesen Ausflug unternahm.
    Sie trat zurück und ging in die Große Halle, um Drustan ein paar Minuten Privatsphäre zu gönnen, ihm Zeit für die Entdeckung, dass er eingeschlossen war, zu lassen und ihm die Möglichkeit zu geben, seiner ersten Wut Luft zu machen.
    Sie fand bald heraus, wie sehr sie »seine erste Wut« unter- schätzt hatte.
     
    Drustan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und hantierte im Dunkeln an der Tür herum. Es überraschte ihn nicht, dass sie sich nicht öffnen ließ. Er empfand eher so etwas wie freudige Resignation.
    Die kleine Hexe wollte Krieg? Den konnte sie haben. Mit Vergnügen würde er die Dinge ein für alle Mal klären. Sobald er die Tür aus dem Rahmen gerissen hatte, würde er sich ungehemmt an ihrem kleinen Körper rächen. Schluss mit dem Grundsatz: Ich rühre dich nicht an, weil ich verlobt bin.
    Ja, er würde sie berühren, und zwar überall und so, wie er es wollte und sooft er es wollte.
    Bis sie wimmerte und ihn um mehr anflehte.
    Sie versuchte, ihn in den Wahnsinn zu treiben? Nun, dann würde sie den Wahnsinn zu kosten bekommen. Er würde sich aufführen wie das Tier, das sie in ihm geweckt hatte. Zur Hölle mit Anya, zur Hölle mit Pflichtbewusstsein und Ehre, zur Hölle mit der Selbstbeherrschung.
    Er brauchte eine Frau. Sie. Jetzt gleich.
    Er warf sich gegen die Tür.
    Das Holz zitterte

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