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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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betonen, dass du an Gewicht zulegen musst. Dein Körper braucht jetzt besondere Fürsorge, und ich würde dich gern zur Ultraschalluntersuchung hier haben.«
    »Ultraschall? Warum? Ist etwas nicht in Ordnung?« Alarmiert und entgeistert sah sie Carolyn an.
    »Nein, nein, keine Angst«, versicherte die Ärztin schnell. »Genau genommen«, fügte sie lächelnd hinzu, »hängt das davon ab, welchen Standpunkt du vertrittst. Ich jedenfalls denke, es ist etwas Wunderbares. Dein hCG-Spiegel legt den Verdacht nahe, dass du Zwillinge erwartest. Eine Ultraschall Untersuchung wird uns Klarheit verschaffen.«
    »O mein Gott! Zwillinge!«, kreischte Gwen. »Zwillinge!«, wiederholte sie ungläubig. Zwillinge, genau wie Drustan und Dageus. Ein Schauer durchfuhr sie - sie bekam vielleicht nicht nur ein Kind von ihm, sondern zwei! O geliebter Drustan - Zwillinge! Wie würde er sich über diese Nachricht freuen und die Geburt der Kinder feiern!
    Aber er würde nie davon erfahren. Nie würde er seine
    Söhne oder Töchter sehen und nicht die Freude haben, sie aufwachsen zu sehen. Sie schloss die Augen, um den Schmerz von sich fern zu halten.
    Carolyn beobachtete sie aufmerksam. »Geht es dir gut, Gwen?«
    Gwen nickte und spürte einen Kloß in der Kehle. Erst nach einer ganzen Weile öffnete sie die Augen wieder.
    »Wenn du reden willst, Gwen ...« Carolyn wartete.
    Gwen nickte hölzern. »Danke. Es braucht nur seine Zeit.« Sie zwang sich zu einem matten Lächeln. »Ich komme schon zurecht, Carolyn. Ich werde gut auf mich aufpassen, versprochen.« Nichts sollte ihre Babys in Gefahr bringen.
    »Ich quetsche dich am Freitag zum Ultraschall dazwischen«, sagte Carolyn und brachte sie zur Tür. »Meine Sprechstundenhilfe wird dich heute Nachmittag wegen der genauen Uhrzeit anrufen.«
    Gwen dankte ihr überschwänglich. »Du hast ja keine Ahnung, wie viel mir diese Neuigkeit bedeutet. Ich musste es unbedingt wissen.«
    Carolyn betrachtete die dunklen Ringe unter ihren Augen. »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen«, sagte sie leise. »Geh jetzt heim, iss etwas und schon dich. Jetzt musst du auch an deine Kinder denken.«
    Gwen winkte der Sprechstundenhilfe zum Abschied.
    Sie war schwanger. Sie trug einen Teil von Drustan in sich. Sein Kind, vielleicht sogar zwei - sie würde die Zwillinge großziehen, sie lieben und für sie sorgen.
    Auf dem Weg zum Parkplatz staunte sie, wie blau der Himmel war, wie hell die Sonne schien und wie grün das Gras leuchtete.
    Farben. Das Licht war wieder in ihrer Seele.

27
    Eine Woche später war Gwen wieder in Schottland.
    Sie saß am Fuß des MacKeltar-Berges auf der Motorhaube ihres Mietwagens und sah beklommen nach oben.
    Nachdem Carolyn ihr bestätigt hatte, dass sie Zwillinge erwartete, war ihre Energie zurückgekehrt. Sie hatte ihr Apartment geputzt, das Telefon wieder eingeschaltet, war zum Friseur gegangen, hatte sich mit einem Besuch bei der Kosmetikerin belohnt und Lebensmittel eingekauft. Dann hatte sie Allstate angerufen, um ihren Job zu kündigen - und erfahren, dass man sie bereits gefeuert hatte, weil sie sich so viele Wochen nicht hatte blicken lassen. Sie zuckte nur mit den Schultern; das war kein großer Verlust.
    Sie setzte sich mit einem Makler in Verbindung und bot das Haus ihrer Eltern auf dem Immobilienmarkt an. Auf dem protzigen Gebäude lag keine Hypothek mehr, und der Verkauf würde ihr mehr als genug Geld für einen Neuanfang bringen. Mit Santa Fe hatte sie abgeschlossen, und mit den Versicherungsstreitereien ebenfalls. Sie dachte daran, an die Ostküste zu ziehen, vielleicht nach Maine, in die Nähe von Bert und Beatrice. Sie würde ein hübsches Haus mit einem schönen Kinderzimmer kaufen. Sich vielleicht einen Job an der Universität suchen. Mathe unterrichten, und zwar so, dass es den Schülern Spaß machte.
    Aber bevor sie das alles in Angriff nehmen konnte, musste sie endgültig Frieden mit der Vergangenheit schließen.
    Und die einzige Möglichkeit, das zu bewerkstelligen, war, Antworten auf die Fragen zu finden, die sie nachts nicht schlafen ließen und ihr auf der Seele lasteten.
    Fragen wie: War die Pfeilwunde tödlich gewesen, oder: Hatte Drustan überlebt? Und wenn er am Leben geblieben war, hatte er jemals geheiratet? Sie hasste es, darüber nach- zudenken, weil das so zwiespältige Gefühle in ihr weckte. Sie wäre sehr traurig, wenn er sich wieder eine Frau genommen hätte. Andererseits wäre sie am Boden zerstört, wenn er den Rest seines Lebens getrauert

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