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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sie schmerzliche Unterhaltung zu drängen. Er kannte den Kummer nach dem Verlust eines geliebten Menschen nur zu gut. »Der Ausgang ist gleich da vorn. Siehst du das Tageslicht durch die Ritzen zwischen den Steinen sickern? Hier können wir durchbrechen.« Er ließ die Flamme ausgehen; die Finsternis hüllte sie ein. In einer Entfernung von etwa zwölf Metern waren wenige feine Lichtstreifen auszumachen.
    Als sie näher kamen, betrachtete Gwen ungläubig den großen Steinhaufen, der den Tunnel blockierte. »Nicht einmal Sie werden diese Felsbrocken bewegen.«
    Wie schlecht sie ihn kannte! Die Frage war lediglich, ob er Körperkraft anwenden sollte oder seine anderen ... Künste. Ihm war klar, dass sein Druidenwissen sie am schnellsten aus der Enge befreien würde.
    Aber gleichzeitig wäre das auch die wirksamste Methode, um das Mädchen zu verscheuchen. Seine übernatürliche Macht hatte schon drei Mädchen, mit denen er verlobt gewesen war, in die Flucht geschlagen. Die Vierte war vor zwei Wochen getötet worden - nein, verbesserte er sich, vor anderthalb Monaten, wenn es stimmte, dass Mabon kurz bevorstand - zusammen mit seinem Bruder Dageus, der sie zur Burg Keltar begleiten wollte. Drustan schloss die Augen, um die Trauer zu verdrängen. Das Gefühl des Verlustes war noch so stark, als wären seit dem todbringenden Kampf wirklich erst vierzehn Tage vergangen.
    Er war seiner Verlobten niemals begegnet. Er bedauerte ihr Ableben und es bekümmerte ihn, dass ihm die zukünftige Frau genommen und ein so junges Leben ausgelöscht worden war. Aber den Verlust von ihr als Mensch konnte er nicht beklagen.
    Die Trauer um Dageus hingegen brannte heiß in seiner Brust. Er schloss die Augen und wies den Kummer entschlossen zurück, um sich später damit zu befassen.
    Seit dem Tod seines Bruders war es noch wichtiger, dass er selbst einen Erben zeugte. Und zwar bald. Er war der Letzte der MacKeltar, der Söhne hervorbringen konnte.
    Er musterte Gwen abschätzend.
    Nein. Er würde keinen Druidenzauber anwenden, um die Steinblöcke zu versetzen.
    Er betrachtete das Hindernis einen Augenblick, dann rückte er ihm mit physischer Kraft zu Leibe. Aber er benutzte nicht nur die Arme, sondern setzte seinen ganzen Körper ein. Er war sich bewusst, dass sich Gwen auf die Knie niedergelassen hatte und jede seiner Bewegungen beobachtete. Möglicherweise ließ er die Muskeln mehr spielen als nötig, um zu demonstrieren, welche Freuden sie im Bett erwarteten. Vorfreude war ein entscheidender Teil des Liebesspiels und trug unermesslich viel zur Befriedigung einer Frau bei. Und niemand konnte behaupten, dass er kein geschickter, aufmerksamer Liebhaber war. Die Verführung begann, lange bevor er einer Frau die Kleider abstreifte. Die Frauen konnten sich vielleicht nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihn zu heiraten, aber ganze Scharen wetteiferten darum, in sein Bett zu gelangen.
    Die Blockade abzugraben war zeitraubend. Aus dem vielen Staub und Schmutz, der sich in den Ritzen abgesetzt hatte, schloss Drustan, dass dieser Tunnel schon vor sehr langer Zeit verschüttet worden und gänzlich in Vergessenheit geraten war. Er grub, warf Steine beiseite und beseitigte die kleineren Steine, bevor er sich den großen Felsblöcken zuwandte. Er benutzte seine Axt, um die Brocken herauszubrechen und aus dem Weg zu rollen. Dichtes Laub verdeckte die Öffnung von außen, und Drustan erkannte, warum dieser Durchgang in den letzten Jahren keine Beachtung gefunden hatte. Der frühere Eingang zur Höhle war hinter Steinen und wild wucherndem Gestrüpp verborgen. Wer würde an einem solchen Ort nach einer Höhle suchen? Es war offensichtlich, dass Drustan nicht durch diesen Tunnel in die Höhle gebracht worden war. So viele Sträucher und Büsche wuchsen nicht in einem Monat.
    Er spähte über die Schulter zu Gwen. Sie wandte schuldbewusst den Blick von seinen Beinen und er grinste. »Du brauchst dich nicht zu ängstigen«, versicherte er. »Es ist leicht, uns zu befreien. Aber der Marsch wird mühevoll.«
    »Was für ein Marsch?«
    Er sparte sich die Antwort und machte sich wieder an die Arbeit. Je früher sie hier herauskamen, umso eher konnte er das kleine Mädchen mit seinen Verführungskünsten umgarnen. Natürlich musste er den gemeinsamen Marsch zu seiner Burg dazu nutzen, denn er durfte keine Zeit verlieren. Er vergrößerte die Öffnung und schlug mit seinem Schwert einen Weg durch das Gestrüpp. Als er schließlich genug Platz geschaffen hatte, eilte

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