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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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zu, um dieser erbärmlichen Miriam zu sagen, was sie von ihr hielt.
    »Halt, Mädchen«, rief Drustan. Er holte sie ein und hielt sie am Arm zurück. »Es ist offensichtlich, dass sie neidisch auf dich war«, beschwichtigte er sie, »weil du einen so stattlichen Mann wie mich an deiner Seite hast. Und noch eifersüchtiger wurde sie, als sie mich in dieser blauen Hose gesehen hat.«
    Gwen stemmte die Fäuste in die Hüften. »Du bist wohl sehr zufrieden mit dir, was?«
    »Du bist wirklich keine nyaff, Mädchen«, versicherte er und schob sanft eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Sie war höllisch eifersüchtig, als sie merkte, wie ich dich ansah.«
    Gut. Das nahm ihr den Wind aus den Segeln. Mit einem Mal spürte Gwen fast so etwas wie Wohlwollen gegenüber
    Miriam, und das war offenbar ihrem Gesicht anzusehen, denn Drustan grinste anmaßend.
    »Jetzt magst du mich sogar noch ein bisschen mehr.«
    »Das tue ich nicht«, sagte sie und zerrte ihren Arm weg. »Lass uns zum Autoverleih gehen und von hier verschwinden.«
    Gott vergebe ihr, aber sie empfand allmählich wirklich mehr für ihn als bloße Sympathie. Sie wollte ihn beschützen, sie war besitzergreifend und regelrecht lüstern.

8
    20. September
    19 Uhr 32
     
    Nach einer Reifenpanne ohne Wagenheber und in Begleitung eines Mannes, der keine Ahnung hatte, wie man Reifen wechselt, einem Halt, um Drustans Waffen einzuladen, drei Erholungspausen, vier Tassen Kaffee und einem sehr späten Mittagessen erreichten sie bei Einbruch der Dämmerung das Dorf Alborath.
    Gwen sah Drustan verstohlen an und fragte sich, ob sein Gesicht jemals wieder Farbe bekommen würde. Sie hatte dem klapprigen Wagen eine Stundengeschwindigkeit von bis zu siebzig Meilen abgetrotzt, war aber bald wieder langsamer gefahren, als Drustan die Hände an die Seiten des Sitzes gekrallt hatte. Er war so angespannt, dass eine Berührung mit dem Fingernagel gereicht hätte, und er wäre in tausend Stücke zerborsten.
    Nur gut, dass sie nicht so schnell gefahren war, denn der Reifen war zwei Meilen nach Fairhaven kaputt gewesen. Sie mussten zu Fuß zurückgehen und jemanden von der Verleihfirma bitten, einen Mechaniker zu schicken. Gwen hatte versucht, ein anderes Auto zu bekommen, aber alle anderen waren vermietet und erst am Abend des nächsten Tages wieder verfügbar.
    Nachdem der Reifen gewechselt war, setzten sie ihre Fahrt fort, und schließlich entspannte sich Drustan so weit, dass er sich dem Kaffee und dem Gebäck widmen konnte. Erst beschwerte er sich, dass Gwen keine Heringe und Kartoffeln gekauft hatte, aber dann vertilgte er die Schokoladenbrötchen doch mit großem Appetit. Seine Freude über einen schlichten Kaffee und das Gebäck verunsicherte Gwen noch mehr. Gott helfe ihr, aber allmählich nahm sie ihm die eigenartige Geschichte beinahe ab. Sie redeten nicht viel während der Fahrt, obwohl Gwen des Öfteren versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Drustan schien für eine Unterhaltung schlichtweg zu verängstigt zu sein.
    Jetzt kamen die Lichter von Alborath in Sicht, und Drustan war aschfahl im Gesicht.
    »Möchtest du im Dorf Halt machen?«
    »Nein«, erwiderte er knapp. Er löste die Finger vom Rand des Sitzes und deutete auf eine Straße, die nach Norden führte. »Du musst das Eisenungetüm auf den Gipfel dieses Hügels bringen.«
    Gwen schaute sich den Berg an, auf den er zeigte. In der Broschüre stand, dass es i n Schottland zweihundertsieben undsiebzig Berge gab, die bis zu neunhundert Meter hoch waren, und er deutete auf einen von ihnen. Seufzend umfuhr sie das Dorf, schaltete einen Gang herunter und erreichte den Fuß des Berges. Sie hatte gehofft, ihn zu einem Abendessen überreden zu können und etwas Aufschub zu erwirken, bevor sie mit dem vollen Ausmaß seiner Verwirrung konfrontiert wurden.
    »Erzähl mir von deinem Zuhause«, drängte sie. Der Tag war für beide anstrengend gewesen, und plötzlich war sie sehr besorgt. Sie stand kurz davor, ihn »nach Hause« zu bringen, und was, wenn dort niemand war? Wenn die nächsten Stunden sein ohnehin schon labiles Gemüt zu sehr strapazierten? Sie würde zumindest bis morgen Abend bei ihm bleiben, um sich seinen Beweis anzusehen, auch wenn sie ihren Teil der
    Abmachung rein formal schon erfüllt hatte: Sie hatte ihn sicher nach Ban Drochaid gebracht. Allerdings hatte sie das Gefühl, dass >rein forma l< für einen Mann seines Schlages keine große Bedeutung hatte.
    »Denk nicht einmal daran, mich jetzt zu verlassen«, sagte

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