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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nicht.
    Sie nickte knapp. »Gut.«
    Er merkte, dass sie dieses Thema meiden wollte, und statt ihn der geistigen Verwirrung zu beschuldigen, solange er traurig war, würde sie das Thema erst umgehen und es dann einkreisen. Er war gespannt, was sie im Schilde führte.
    »Drustan, ich habe mir deine Verse eingeprägt. Jetzt bist du an der Reihe, mir einen Gefallen zu tun.«
    »Wie du wünschst, Gwen. Sag mir nur, was du von mir willst.«
    »Antworten auf ein paar einfache Fragen.«
    »Ich werde deine Fragen beantworten, so gut ich kann«, entgegnete er.
    »Wie viel Erde ist in einem Loch, das dreißig Zentimeter breit, zweiundzwanzig Komma fünf Zentimeter lang und fünfundvierzig Zentimeter tief ist?«
    »Das ist deine Frage?«, erkundigte er sich verblüfft. Ausgerechnet ...
    »Eine von mehreren«, beteuerte sie eilig.
    Er lächelte schwach. Sie hatte ihm eines seiner Lieblings- rätsel aufgegeben. Sein Priester Nevin hatte eine halbe Stunde gebraucht, um genau auszurechnen, wie viel Erde in dem Loch sein müsste, bevor ihm ein Licht aufgegangen war.
    »In einem Loch ist keine Erde«, antwortete Drustan leichthin.
    »Oh, na gut, das war ein scherzhaftes Rätsel, und dass du es auf Anhieb gelöst hast, will nicht viel heißen. Vielleicht kanntest du es ja. Wie wär’s also damit: Ein Schiff liegt vor Anker, und eine Strickleiter hängt von der Längsseite herab. Der Abstand zwischen den Sprossen der Leiter beträgt zweiundzwanzig Komma fünf Zentimeter. Der Wasserspiegel steigt bei Flut fünfzehn Zentimeter in der Stunde und sinkt bei Ebbe in derselben Geschwindigkeit. Wenn die unterste Sprosse der Leiter gerade die Wasseroberfläche zu dem Zeitpunkt berührt, in dem die Flut beginnt, wie viele Sprossen sind dann nach acht Stunden unter Wasser?«
    Drustan stellte rasch eine Reihe von Berechnungen an. Dann lachte er leise, und das, obwohl er noch vor kurzem gedacht hatte, er könnte nie wieder lachen. Plötzlich verstand er, aus welchem Grund sie ihm diese Fragen stellte, und seine Achtung vor ihr stieg. Wenn sich ein Junge als Lehrling bei einem Druiden bewarb, wurde er auf ähnliche Art geprüft, weil man erfahren wollte, wie wach sein Verstand war und weiche Fähigkeiten er besaß.
    »Keine, mein Mädchen. Die Leiter steigt mit dem Schiff, das immer gleich tief im Wasser liegt, egal ob Ebbe oder Flut herrscht. Nun, überzeugt dich mein Denkvermögen davon, dass ich nicht verrückt bin?«
    Sie musterte ihn mit einem seltsamen Blick. »Dein logisches Denken scheint nicht in Mitleidenschaft gezogen zu sein von deiner ... Krankheit. Wie viel ist 4 732,25 multipliziert mit 7 837,50?«
    »37 089 009,38.«
    »Mein Gott«, sagte sie bewundernd und empört zugleich. »Du armer Kerl! Ich habe die erste Frage nur gestellt, um zu sehen, ob du klar denken kannst. Mit der zweiten wollte ich bestätigt sehen, dass du mit der ersten nicht nur Glück gehabt hast. Aber du hast die Rechenaufgabe in fünf Sekunden im Kopf gelöst. Selbst ich kann das nicht so schnell!«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich hatte immer schon eine Affinität zu Zahlen. Haben dir meine Antworten irgendetwas bewiesen?« Ihm jedenfalls hatten ihre Fragen etwas klar gemacht: Gwen Cassidy war das intelligenteste Mädchen, dem er jemals begegnet war. Zwischen ihnen bestand eine ungeheure Anziehungskraft, sie war jung, offenbar fruchtbar und noch dazu klug und gebildet.
    Seine Überzeugung, dass das Schicksal sie aus gutem Grund zu ihm geführt hatte, verstärkte sich um das Zehnfache.
    Vielleicht fürchtet sie mich nach dem morgigen Abend nicht mehr , dachte er hoffnungsvoll. Möglicherweise gab es auch für ihn eine solche Liebe, wie sein Vater sie erlebt hatte.
    »Also, wenn du ein Kandidat für die Klapsmühle bist, dann bist du der gescheiteste Irre, von dem ich je gehört habe, und deine Verwirrung scheint sich nur auf einen Bereich zu beschränken.« Sie stieß den Atem aus. »So, und was jetzt?«
    »Komm, mein Mädchen.« Er streckte die Arme nach ihr aus.
    Sie beäugte ihn wachsam.
    »Mädchen, ich möchte etwas im Arm halten, das lebendig und süß ist. Ich werde dir nichts tun.«
    Sie ging zu ihm und setzte sich neben ihn ins Gras. Sie wandte das Gesicht von ihm ab und betrachtete die Sterne. Dann ließ sie die Schultern sinken und schaute ihn an. »Ach, zum Kuckuck«, sagte sie dann und versetzte ihn in Erstaunen, als sie seinen Kopf an sich zog und an ihre Brust drückte.
    Er legte ihr die Hände um die Taille und hob sie auf seinen Schoß. »Schöne

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