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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte er endlose Debatten mit seinem Vater geführt.
    Wozu ist das geheime Wissen um die Macht der Steine gut, wenn ich nicht zurückgehen und Dageus’ Tod ungeschehen machen kann?, hatte er Silvan angebrüllt.
    Du darfst niemals zu einem Zeitpunkt innerhalb deiner eigenen Lebensspanne zurückgehen, gab Silvan matt zurück. Seine Augen waren vom Weinen gerötet.
    Warum darf ich das nicht1
    Wenn der Zeitpunkt zu nahe liegt, wird einer von euch - entweder dein vergangenes oder dein gegenwärtiges Selbst - nicht überleben. Es gibt keine Möglichkeit vorauszusehen, wer von beiden am Leben bleibt. Es ist schon vorgekommen, dass keiner von beiden überlebte. Es scheint, als würde man damit die natürliche Ordnung herausfordern und als würde die Natur sich bemühen, alles wieder geradezurücken.
    Dann suche ich mir einen Zeitpunkt aus, an dem ich jenseits der Grenze in England war, schlug Drustan vor; er konnte einfach nicht hinnehmen, dass Dageus unwiderruflich gestorben war.
    Kein Mensch weiß, wie weit weit genug ist, mein Sohn. Und du vergisst, dass es uns nicht erlaubt ist, die Steine für persönliche Zwecke zu nutzen. Diesen Weg darf man nur zum Wohle der Menschheit und der Welt beschreiten - oder in außergewöhnlichen Fällen, wenn der Fortbestand der MacKeltar gefährdet ist. Es muss immer einen MacKeltar geben. Aber diese Umstände sind nicht außergewöhnlich. Und du weißt, was geschieht, wenn du die Macht missbrauchst.
    Ja, das wusste er. Jahrhundertealte Legenden erzählten von einem Keltar, der die Steine für persönliche Zwecke benutzt hatte und in dem Moment, in dem er durch die Zeit flog, zu einem schwarzen Druiden geworden war. Er hatte seine Ehre und sein Mitgefühl verloren und seine Seele an die finsteren Mächte des Teufels verpfändet. Er war zu einem Geschöpf geworden, das nur noch Zerstörung im Sinn hatte.
    Zur Hölle mit der Legende!, tobte Drustan eigensinnig. Doch selbst in seiner Trauer blieb er vernünftig. Ob die Legende der Wahrheit entsprach oder nicht, er wäre nicht der erste MacKeltar, der das heilige Territorium verließ. Nein, er würde sich fügen, wie sich auch seine Vorfahren gefügt hatten, und sich an die Eide, die er geschworen hatte, halten. Man hatte ihm diese unvorstellbare Macht nicht übertragen, damit er sie missbrauchte oder für seinen persönlichen Vorteil einsetzte. Es gab keine Rechtfertigung dafür, die Steine zu nutzen, nur um sein gebrochenes Herz zu heilen.
    Wenn er Dageus rettete und ein schwarzer Druide wurde, was würde er dann tun, wenn Silvan älter wurde? Noch einmal das Schicksal beeinflussen? Ein Mann, dem eine so grenzenlose Macht gegeben war, konnte verrückt werden. Wenn er diese Linie überschritt, gab es kein Zurück mehr; er würde unwiderruflich zu einem Meister der schwarzen Magie werden.
    Deshalb nahm er Abschied von Dageus und erneuerte im Beisein seines Vaters die Eide. Ich werde die Steine niemals für persönliche Zwecke nutzen und mich der Macht nur zum Wohle unseres Geschlechts bedienen - um es zu beschützen und zu bewahren, sollte sein Fortbestand bedroht sein.
    Und genau das war jetzt der Fall.
    Drustan fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und atmete tief durch. Dageus war tot. Silvan war tot. Er war der letzte Keltar und musste seine Pflicht tun. Fünfhundert Jahre hatte die Welt nicht unter dem Schutz der Keltar-Druiden gestanden. Er musste zurückkehren und tun, was notwendig war, um den Fortbestand der Keltar zu sichern. Koste es, was es wolle.
    Und wie hoch ist der Preis, den die Frau bezahlen wird?, schalt ihn sein Gewissen.
    »Ich habe keine andere Wahl«, brummte er finster. Er massierte sich die Schläfen mit den Handballen.
    Die Formeln für die dreizehn Steine kannte er auswendig, aber die entscheidenden drei wusste er nicht - die drei, mit denen man das Jahr, den Monat und den Tag festlegte. Er musste in sein Jahrhundert zurückkehren, in die Zeit kurz nach seiner Entführung. Wer immer ihn auf die Lichtung gelockt hatte, würde nicht einmal mit einer ganzen Armee am selben Tag in die Burg eindringen können. Die Befestigungen waren so stark, dass niemand die Burg so leicht einnehmen konnte. Wenn er die Rückkehr für einen oder zwei Tage nach seiner Entführung plante, konnte er seinen Clan, die Burg und das ganze schriftlich festgehaltene Wissen noch retten. Er würde den Feind besiegen, heiraten und ein Dutzend Kinder zeugen. Jetzt, nach Dageus’ Tod, begriff er endlich, warum Silvan seine Söhne so eindringlich

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