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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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beschworen hatte, die Keltar-Linie fortzusetzen.
    Drustan, du musst lernen, deine Künste zu verbergen, und dir eine Frau nehmen - irgendeine Frau. Ich war mit deiner Mutter gesegnet; sie war ein Wunder und etwas ganz Besonderes. Ich wünsche dir dasselbe Glück, aber es ist zu gefährlich, wenn es nur so wenige Keltar gibt.
    Ja, er hatte auf schmerzhafte Art gelernt, was Silvan ihm damit hatte klar machen wollen. Er rieb sich die Augen und stieß den Atem aus. Das Ziel, das er treffen musste, war winzig klein, und er hatte die Symbole, die er jetzt brauchte, nie studiert. Es war ihm verboten, innerhalb seiner Lebensspan- ne Zeitreisen zu machen; deshalb hatte er keinen Grund gesehen, sich die Symbole einzuprägen, die seine eigene Generation betrafen.
    Trotzdem ... in einem dunklen Moment der Schwäche und Sehnsucht hatte er diejenigen Symbole gesucht, die ihn zu dem Morgen vor Dageus’ Tod zurückgebracht hatten - und von diesen konnte er die drei Symbole ableiten, die er jetzt anwenden musste.
    Aber es war und blieb ein Wagnis. Ein großes Wagnis, und ein Fehler hätte schreckliche Konsequenzen.
    Deshalb brauchte er die Steintafeln. Wenn Silvan in der Lage gewesen war, sie im Bereich der Burg zu verstecken, bevor ihn das Schicksal ereilte, müsste Drustan keine Vermutungen anstellen - er könnte die richtigen Symbole von den Tafeln ablesen und brauchte keinen Irrtum zu befürchten. Er war ziemlich sicher, dass die Barrieren zwischen seinem zukünftigen Selbst und seinem verzauberten Körper, der hinter dicken Felsblöcken in einer Höhle verborgen war, stark genug waren, sodass es nicht zum Kampf käme wenn er einen Tag nach seiner Entführung in sein Jahrhundert eintrat.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich auf diese Annahme zu stützen.
    Drustan sah sich in den Ruinen um. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, und für eine gründliche Suche war es zu dunkel. Blieb noch der morgige Tag, um die Steintafeln und die Symbole zu suchen.
    Und wenn die Tafeln nicht aufzufinden waren?
    Nun, für diesen Fall hatte er die kleine, süße, arglose Gwen bei sich.
    Die kleine, süße, arglose Gwen hockte auf der Motorhaube des Autos, knabberte an einer Selleriestange und einer Lachspastete und genoss die Wärme, die die Motorhaube abstrahlte. Sie sah auf die Uhr. Beinahe zwei Stunden waren vergangen, seit Drustan allein in den Ruinen geblieben war.
    Sie könnte in den Wagen steigen, den Rückwärtsgang einlegen und ins Dorf hinunterfahren. Sie könnte den Verrückten sich selbst überlassen.
    Warum tat sie es nicht?
    Sie dachte über Newtons Gravitationsgesetz nach und zog in Erwägung, dass Drustan, der so viel mehr Masse hatte als sie, eine ungeheure Anziehungskraft auf sie ausübte, solange er in der Nähe war. Sie war ein Opfer der Anziehungskraft, genauso wie die Erde, die dazu verurteilt ist, unaufhörlich um die Sonne zu kreisen.
    Gedankenverloren summte sie vor sich hin und schmiegte sich an die warme Motorhaube. Doch als der Himmel schwarz wurde, fröstelte sie. Sie war hin- und hergerissen und kam zu keinem Entschluss.
    Sie konnte den Verdacht nicht abschütteln, dass sie einige wichtige Fakten übersah, die ihr Hinweise darauf geben könnten, was Drustan widerfahren war. Sie hatte nie an »ihr Bauchgefühl« geglaubt; sie war überzeugt, dass ihre Eingeweide nur den Hunger und die Verdauung kontrollierten, aber nicht für vage Ahnungen und Emotionen zuständig waren. Doch in den letzten sechsunddreißig Stunden schien ihr Bauch eine Stimme bekommen zu haben, die mit der ihres Verstandes im Widerstreit lag, und sie staunte über so viel Disharmonie.
    Zunächst hatte sie noch eine Weile zwischen den Steinen gestanden und Drustan beobachtet. Sie studierte ihn mit der distanzierten Unvoreingenommenheit einer Wissenschaftlerin, die ein Testobjekt bei einem Experiment beaufsichtigt. Aber sie hatte nur noch mehr Widersprüche entdeckt, statt sich Klarheit zu verschaffen.
    Sein Körper war kräftig, und solche Muskeln entwickelte ein Mann nur durch eiserne Disziplin, durch große Anstrengung und Konzentration. Wo immer er sich auch aufgehalten haben mochte, bevor sie ihn in der Höhle gefunden hat te, er musste ein sehr aktives Leben geführt haben. Entweder hatte er hart gearbeitet oder viel Sport getrieben. Seine schwieligen Hände ließen eher auf Arbeit schließen - das waren nicht die Hände eines verwöhnten Aristokraten. Das seidige schwarze Haar war für einen Lord oder Gentleman aus dem

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