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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Portal.
    Wütend warf sie den Kopf zurück und brüllte: »Lasst mich rein!«
    Die Tür blieb ZU.
    Sie schlug mit der Faust gegen das massive Holz. Der Streit, der innerhalb der Burg entbrannt war, übertönte ihre Versuche, sich bemerkbar zu machen.
    Sie holte tief Luft und dachte über das nach, was sich so- eben ereignet hatte. Eine Zigarette hätte ihr enorm geholfen, ihre Gedanken zu klären, und eine Tasse Kaffee würde auf ihr Denkvermögen wie ein Wunder wirken.
    Okay, gestand sie sich ein, das war ausgesprochen dämlich. Etwas Schlimmeres hätte sie nicht sagen können, wenn sie ihn absichtlich hätte gegen sich aufbringen wollen.
    Aber sie hatte in den vergangenen vierundzwanzig Stunden ziemlich viel durchgemacht, und die Logik war nicht gerade der beherrschende Planet in ihrem kleinen Universum gewesen, seit Drustan ihr den Rücken zugekehrt hatte. Die Emotion, der große, unerforschte Planet, hatte eine mächtige Anziehungskraft auf ihren Geist ausgeübt. Sie war absolut unerfahren im Umgang mit Emotionen und deshalb nicht raffiniert. Und bei Gott, dieser Mann weckte so viele Gefühle in ihr, dass sie vollkommen durcheinander war.
    Als sie ihn zum ersten Mal nach dem turbulenten gestrigen Tag gesehen hatte, war sie eine Weile auf der Treppe stehen geblieben und hatte Drustan mit all der Liebe betrachtet, die sie für ihn empfand. Von der Unterhaltung zwischen Vater und Sohn bekam sie so gut wie nichts mit.
    Drustan war in jedem Jahrhundert umwerfend. Selbst als sie ihn für geistig instabil gehalten hatte, war er ihr gefährlich anziehend erschienen. In seiner natürlichen Umgebung war er zwanzigmal unwiderstehlicher. Jetzt, da sie wusste, dass er ein echter Lord aus dem sechzehnten Jahrhundert war, fragte sie sich, wie sie jemals etwas anderes angenommen haben konnte. Er verströmte im gleichen Maße fürstliche Autorität wie pure Sexualität. Er genoss es in vollen Zügen, ein Mann zu sein.
    Voller Begeisterung, weil er am Leben und gesund war und sie rechtzeitig angekommen war, um ihn zu retten, war sie die Treppe hinuntergelaufen. Doch dann brachte Drustans Vater Silvan, den sie in der Nacht für Einstein gehalten hatte, sie mit der Bemerkung, sie sei schwanger, aus der Fassung. Sie war wie betäubt, als sie mit der Möglichkeit einer Schwangerschaft konfrontiert wurde. Und sie hatte vorher nicht einmal die Lippen an den Rand einer Kaffeetasse setzen können.
    Es reicht nicht, Kondome zu kaufen, Cassidy; man muss sie auch benutzen.
    Und dann warf Drustan seine seidige Mähne über die Schulter und sah sie an. Und obwohl seine Augen flackerten, als würde sie ihm gefallen, war in diesem Blick keine Spur von Wiedererkennen.
    Das hatte sie erwartet.
    Sie hatte gewusst, dass er sie nicht erkennen würde. Dennoch blutete ihr Herz, als er diesen silbrigen, erotisierenden Blick auf sie richtete und sie distanziert und kühl musterte.
    Vernünftig oder nicht, es tat weh. Und dann hatte er noch diese anzüglich-überhebliche Bemerkung fallen lassen, über die vielen Frauen, die sich darum rissen, ihm im Bett gefällig zu sein.
    Und damit nicht genug, hatte er ihre bloß liegenden Nerven gereizt, indem er ihr den Rücken zudrehte, als wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben.
    Sie hatte blind reagiert. War mit dem Einzigen herausgeplatzt, das ihn zwingen würde, sich ihr wieder zuzuwenden. Sie hatte langfristige Ziele aufs Spiel gesetzt, für einen einzigen Augenblick der Genugtuung.
    Sie war selbst entsetzt über ihr Tun. Kein Wunder, dass ihre Mutter Emotionalität immer so strikt abgelehnt hatte. Gefühle machten offenbar sogar Genies zu kompletten Narren.
    Sie musste Drustan dazu bringen, dass er ihr zuhörte. Aber im Moment war er sicherlich nicht in der richtigen Stimmung dazu. Sie hatte ihn verärgert und provoziert, indem sie preisgegeben hatte, dass sie Liebende waren, statt zuerst die ganze Geschichte zu erzählen.
    »Lasst mich rein!« Wieder hämmerte sie an die Tür. »Ich will das alles erklären.« Aber Vater und Sohn stritten noch immer so heftig, dass sie genauso gut hätte flüstern können.
    Sie wischte sich das Laub vom Kleid, richtete sich auf und starrte finster auf die Tür. Da ihr niemand Einlass gewährte und die Auseinandersetzung nicht enden zu wollen schien, legte sie den Kopf in den Nacken, um sich die Burg bei Tageslicht anzusehen. Aber sie stand zu dicht davor und kam sich vor wie eine Fliege, die einen Elefanten im Ganzen sehen wollte, während sie auf seinem Kopf saß. Sie

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