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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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unsicher mit dem Kopf, was Drustan als »Nein« wertete.
    »Siehst du? Ich habe es dir gleich gesagt«, sagte Drustan. Er atmete erleichtert auf, weil die Kleine endlich den Blick von ihm abwandte. Aber er war immer noch erbost. »Ich habe es nicht nötig, Jungfrauen zu verführen - nicht, solange sich so viele erfahrene Mädchen darum reißen, mir Vergnügen zu bereiten.« Sie waren vielleicht nicht darauf aus, ihn zu heiraten, aber das hielt sie nicht davon ab, in sein Bett zu schlüpfen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Oft hegte er sogar den Verdacht, dass sie gerade diese Gerüchte über ihn, die sie vom Altar wegtrieben, zu heißen Liebesnächten verlockten. So wankelmütig waren die Weiber. Die Gefahr reizte sie für ein oder zwei Nächte, aber sie dachten nicht daran, dauerhaft damit zu leben.
    Die Kleine blitzte ihn an, und er sah ihr verständnislos ins Gesicht. Warum verärgerte sie die kleine Prahlerei mit seinen Eroberungen?
    »Verzeih mir meine wenig delikate Frage, Mädchen«, begann Silvan. »Aber wer hat ... dir deine Unschuld genommen? Einer von unseren Männern?«
    Typisch, dass sein Vater die Sache nicht auf sich beruhen lassen konnte. Er war es nicht gewesen, und mehr brauchte Drustan nicht zu hören. Unter normalen Umständen wäre er sofort losgezogen, um den Übeltäter, der das Mädchen defloriert und rücksichtslos allein gelassen hatte, aufzuspüren und zur Rede zu stellen. Und wenn es ein Mann von seinem Clan wäre, würde er dafür sorgen, dass die Kleine jede Entschädigung bekam, die sie verlangte. Aber sein Vater hatte allen Ernstes gedacht, Drustan selbst wäre dieser Schuft, und das verletzte ihn in seiner Ehre.
    Drustan verdrängte das Mädchen aus seinen Gedanken - zum Teil auch, um sich zu beweisen, dass er das konnte - und wandte sich ab, um sich auf die Suche nach Nell zu machen, den Irrtum aufzuklären und sich ein genießbares Frühstück zu sichern, aber als das Mädchen das Wort ergriff, blieb er wie angewurzelt stehen.
    »Er hat es getan«, sagte sie bockig und unmutig.
    Drustan drehte sich langsam um. Seltsam, sie wirkte beinahe ebenso schockiert wie er.
    Sie wand sich unter seinem düsteren Blick und murmelte: »Aber ich wollte es.«
    Drustan schäumte vor Wut. Wie konnte sie sich erdreisten, ihn fälschlich zu beschuldigen? Was, wenn das seiner Verlobten zu Ohren kam? Wenn Anyas Vater hörte, dass diese winzige Person behauptete, er hätte sie wie ein Rohling entjungfert und anschließend mitten in der Nacht allein gelassen, nahm er vielleicht das Heiratsversprechen zurück.
    Wer immer sie war - das würde er nicht zulassen.
    Knurrend ging er mit drei großen Schritten auf sie zu, packte sie und warf sie sich über die Schulter. Eine Hand legte er auf ihr Hinterteil, damit sie nicht hinunterfiel.
    Dass dieses Hinterteil wohlgeformt war, verärgerte ihn noch mehr.
    Ohne auf die Proteste seines Vaters zu achten, marschierte er zur Tür, riss sie auf und warf das verlogene Weibsstück in einen Busch.
    Er fand, dass er jedes Recht dazu hatte, aber er kam sich gleichzeitig wie der größte Schurke von ganz Alba vor. Anschließend knallte er die Tür zu, schob den Riegel vor, lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust, als gelte es, eine weitaus größere Gefahr als ein verlogenes Mädchen abzuwenden. Als ob das Chaos selbst da draußen lauerte und versuchte, ihn mit seinem unwiderstehlichen laven delfarbenen Gewand und der Glut des Verlangens in die Knie zu zwingen.
    »Damit ist die Angelegenheit beendet«, erklärte er Silvan. Aber die Worte klangen nicht ganz so entschieden, wie er es beabsichtigt hatte. Sie gerieten ihm eher zur Frage. Deshalb zog er die Augenbrauen düster zusammen, um seinem Standpunkt Nachdruck zu verleihen. Sein Vater starrte ihn mit offenem Mund an.
    Drustan fragte sich unbehaglich, ob er seinen Vater jemals zuvor sprachlos erlebt hatte.
    Allmählich beschlich ihn das ungute Gefühl, dass mit dem Mädchen, das er soeben aus dem Haus geworfen hatte, noch lange nicht alles ausgestanden war. Im Gegenteil - er argwöhnte, dass das, was auch immer hier vor sich ging, eben erst begonnen hatte. Wäre er abergläubisch, könnte er sich einbilden, dass er hörte, wie sich das Rad des Schicksals knarrend in Bewegung setzte.

14
    G wen schimpfte vor sich hin, als sie aus dem Busch kroch und sich die Blätter aus dem Haar klaubte. Es waren kaum zwölf Stunden vergangen, und sie kauerte schon wieder auf allen vieren vor diesem verdammten

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