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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mit seinen Fähigkeiten angibt.«
    »Man muss mit seinen Pfunden wuchern.« Sein Blick verweilte auf ihren Lippen und wanderte zu ihren Brüsten, bevor er sich abwandte.
    »Ich habe das genau gesehen. Schau mich nie wieder so an! Du bist verlobt«, herrschte sie ihn an. Sie verabscheute Anya Elliott von ganzem Herzen.
    »Noch bin ich nicht verheiratet«, sagte er leise und musterte sie verstohlen.
    »Das ist ungeheuerlich.«
    Er zuckte die Achseln. »So sind die Männer eben.« Er hatte nicht die Absicht, mit ihr über seine wahre Einstellung zu diesen Dingen zu diskutieren. Gerade seine Grundsätze waren mit dafür verantwortlich, dass ihn sein Interesse an ihr dermaßen verstörte. Es wäre ihm sehr viel lieber, wenn er die wenigen Wochen vor seiner Hochzeit keusch bleiben und später ganz treu sein könnte. Aber dieses Persönchen stellte eine unglaubliche Versuchung dar.
    Andererseits war er willensstark. Er würde ihr widerstehen. Und um das zu beweisen, lächelte er zu ihr hinunter.
    Was führt er im Schilde ?, fragte sich Gwen argwöhnisch. Sie wusste, dass er ihr nicht glaubte. Denn als sie in die Große Halle gekommen war, hatte sie sein kurzes Gespräch mit Dageus belauscht. Er hatte seinem Bruder angekündigt, dass er sie mit ins Dorf nehmen würde, um zu sehen, ob jemand sie erkannte.
    »Ich kann zu Fuß gehen«, sagte sie.
    »Es ist ein Tagesmarsch«, log er und zuckte wieder mit den Schultern. »Aber wenn du zwanzig furlongs gehen willst ...« Ohne ein weiteres Wort wendete er sein Pferd und ritt langsam los. Sie folgte ihm, leise vor sich hin schimpfend.
    Ha, dachte er, sie weiß nicht, was ein furlong ist, dabei kennt sie alle möglichen Maßeinheiten. Ein furlong war etwa eine Achtelmeile, und das Dorf war demnach etwa zweieinhalb Meilen entfernt. Dafür brauchte sie zwar keinen ganzen Tag, aber man musste schließlich ihren Hang zur Trägheit in die Überlegung einbeziehen.
    Er hielt an und bedachte sie mit einem Blick, der sagte: Das ist deine letzte Chance. Sie schirmte mit der Hand die Augen vor der Sonne ab und blitzte ihn an. Er trug wieder eine lederne Hose, die seine kraftvollen Schenkel umschloss, ein Leinenhemd, seine Lederbänder und die Stiefel. Einem muskulösen Mann in Leder haftete etwas Unwiderstehliches an. Sein dunkles Haar umflutete die Schultern, und während sie ihn ansah, warf er auf schmerzlich vertraute Art den Kopf zurück wie ein Löwe, und ihre Hormone sprudelten. Sie weigerte sich, daran zu denken, was sich unter dieser Lederhose befand, was sie aus persönlicher Erfahrung wusste - sie hatte nämlich ihre Hand darum gelegt und voller Genuss die Lippen ...
    Sie schob sich die Strähnen hinter die Ohren und seufzte bedrückt.
    Als Drustan sein Ross gemächlich auf sie zutraben ließ, wich sie zurück.
    Er verzog einen Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen. »Es gibt also doch Dinge, vor denen du dich fürchtest, Gwen Cassidy.«
    Sie kniff die Augen leicht zusammen. »Zwischen Furcht und mangelnder Vertrautheit besteht ein Unterschied. Alles, was man zum ersten Mal tut, kann beängstigend sein.
    Ich habe keine Erfahrung mit Pferden, deshalb weiß ich noch nicht, wie man mit ihnen umgeht. Noch nicht, das ist das Entscheidende.«
    »Dann komm, du ach so mutiges Mädchen.« Er streckte ihr die Hand hin. »Es ist offensichtlich, dass du nicht allein reiten kannst. Wenn du nicht z u mir aufsteigst, wirst du tat sächlich zu Fuß gehen müssen. Hinter mir«, fügte er hinzu, nur um sie zu ärgern.
    Sie hob hastig die Hand.
    Mit einem belustigten Schnauben umfasste er ihr Hand- gelenk, hob sie hoch und setzte sie vor sich auf den Pferde- rücken. »Ganz ruhig«, flüsterte er seinem Pferd zu. Oder doch eher ihr? Gwen wusste nicht, wer von beiden schreckhafter war.
    Drustan zupfte ihr den leichten Umhang zurecht und legte ihr die Arme um die Taille. Gwen schloss die Augen, als sie die Woge des Verlangens durchströmte. Er berührte sie. Überall. Er drückte seinen Oberkörper gegen ihren Rücken, schlang die Arme so um sie, dass er vorn die Zügel halten konnte, und presste seine Schenkel gegen ihre. Sie war im Himmel. Das Einzige, was noch fehlte, war seine Erinnerung - dass er sie erkannte und genauso ansah wie an ihrem letzten gemeinsamen Abend im Steinkreis.
    War es möglich, dass diese Erinnerung noch irgendwie vorhanden war und sie nur die richtigen Worte finden musste, um sein Gedächtnis zu aktivieren? Mussten diese Informationen nicht in seinen Zellen gespeichert sein?

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