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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Vielleicht war das Wissen tief vergraben, vergessen und flüchtig wie ein verschwommener Traum.
    Sie genoss im Stillen den Körperkontakt, bis sie plötzlich merkte, dass sich weder das Pferd noch Drustan bewegte. Sein Atem war warm und strich ihr über den Nacken. Sie musste all ihren Willen zusammennehmen, um sich nicht umzudrehen und ihm einen heißen, feuchten Kuss auf die Lippen zu drücken.
    »Und? Bewegen wir uns nicht vorwärts, oder was?«, fragte sie. Wenn sie weiter hier so eng aneinander gepresst saßen, konnte man sie für ihre Handlungen nicht mehr verantwortlich machen. Eine seiner seidigen Haarsträhnen war über ihre Schulter gefallen, und sie ballte die Hände zu Fäusten, um nicht nach oben zu greifen und seinen Kopf zu streicheln. Was machte er da hinter ihr? Es tat ihr bestimmt nicht gut, wenn sie ihrer Fantasie freien Lauf ließ. Dieser Drustan war einen Monat jünger als der ihre und um jede Menge gesunden Menschenverstand ärmer. Er brachte sie nach Balanoch, um herauszufinden, ob sie dort jemand erkannte, der Schwachkopf!
    »Doch«, sagte er heiser. Seine Schenkel spannten sich an, und er trieb das Pferd vorwärts.
    Gwen stockte der Atem, als sich das Tier unter ihr in Bewegung setzte. Es war beängstigend. Schwindel erregend. Es war belebend. Die Brise fing sich in der Mähne, und das Pferd schnaubte hin und wieder, als es über die grünen Wiesen und die Heide galoppierte.
    Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Sie sah sich selbst tief über den Pferderücken gebeugt, wie sie über Wiesen und Hügel jagte. Sie hatte sich immer gewünscht, Reiten zu lernen, aber ihre Eltern hatten ihr einen strikten Lehrplan auferlegt, der keine Aktivität en im Freien erlaubte. Die Cas sidys waren Denker, keine Macher.
    Es gab also noch eine weitere Möglichkeit, sich von ihnen zu distanzieren. Sie konnte eine Macherin werden und so wenig wie möglich denken.
    »Ich würde gern Reiten lernen«, sagte sie über die Schulter. Es war klar, dass sie noch eine Weile hier bleiben würde, und da konnte es nicht schaden, einige mittelalterliche Fertigkeiten zu erlernen. Sie konnte auf die Bewegungsfreiheit nicht verzichten. In ihrem Jahrhundert fühlte sie sich wie eine Gefangene, wenn ihr Wagen in der Werkstatt war. Sie hielt es für ratsam, sich auch hier so viel Unabhängigkeit zu sichern wie nur irgend möglich. Was, wenn Drustan ihr niemals glaubte? Wenn er diese Kuh heiratete und sich weigerte, sie in ihre eigene Zeit zurückzuschicken? Sie geriet in Panik bei diesem Gedanken. Sie musste sich definitiv einige Dinge aneignen.
    »Möglicherweise kann sich der Stallmeister Zeit für dich nehmen«, sagte er dicht an ihrem Ohr. »Aber wie ich höre, müssen seine Schüler und Lehrlinge auch die Ställe ausmisten. «
    Sie schauderte. Hatten seine Lippen sie absichtlich gestreift, oder war er durch die Gangart des Pferdes ein wenig nach vom geschleudert worden?
    »Vielleicht kann Dageus es mir beibringen«, versetzte sie bissig.
    »Ich glaube kaum, dass dir Dageus auch nur ein verdammtes Ding beibringt«, erwiderte er in gefährlichem Ton, und diesmal streiften seine Lippen wirklich ihr Ohr. »Und ich bitte dich ernsthaft, die Finger von meinem Bruder zu lassen, sonst muss ich dich in dein Zimmer einsperren.«
    Was für ein Spiel trieb er mit ihr? Schwang da Eifersucht in seiner Stimme mit, oder war das nur Wunschdenken ihrerseits?
    »Außerdem wird ein Pferd spüren, dass du Angst vor ihm hast, und deshalb nicht sehr freundlich zu dir sein. Du musst es respektieren, nicht fürchten. Pferde sind sehr feinfühlige, kluge Geschöpfe mit viel Geist.«
    »Wie ich, was?«, entgegnete sie kühn.
    Er lachte gepresst. »Nein. Pferde tun, was man von ihnen verlangt. Ich bezweifle, das s du dich je nach dem Willen an derer richtest. Und du hast augenscheinlich eine viel zu hohe Meinung von dir.«
    »Wie du von dir.«
    »Du bist schlagfertig, Mädchen, aber sonst hast du nichts vorzuweisen, und solange du mir diese Lügen auftischst, kannst du keinen Respekt von mir erwarten. Warum sagst du nicht die Wahrheit?«
    »Das habe ich bereits getan«, zischte sie. Und plötzlich kam ihr ein Gedanke in den Sinn. »Wenn du mir nicht glaubst, warum schickst du mich dann nicht durch den Steinkreis zurück?«, schlug sie vor. Wenn er nur einen Tag mit ihr in die Zukunft käme, könnte sie ihm ihre Welt zeigen, die Autos und die Höhle, in der sie ihn gefunden hatte. Warum war ihr das nicht schon gestern Abend eingefallen?
    »Nein«,

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