Die Liebe des Highlanders
sich alles anzusehen. Dampf stieg aus flachen Bottichen auf, und der Gerber schor ein Fell mit einem Messer, das an beiden Seiten einen Griff hatte.
Drustan musterte sie aus schmalen Augen. Sie war eine ausgesprochen überzeugende kleine Schauspielerin. Ihre Wahnvorstellungen schienen sporadisch und nicht sehr häufig aufzutreten, aber wenn, dann waren sie spektakulär. Solange sie nicht davon faselte, aus der Zukunft zu kommen oder wilde Behauptungen über ihn aufstellte, wirkte sie eigentlich ganz normal, oder zumindest nicht verrückt.
Als sie sich zurücklehnte und ihm dabei eine Hand auf den Schenkel drückte, zog sich jeder Muskel in ihm zusammen, und sein Bein fühlte sich unter der kleinen Handfläche ganz steif an. Er schloss die Augen und sagte sich, dass es nur eine Hand war, nichts, was ihn zu sinnlosem Verlangen treiben könnte. Aber die Lust strömte durch seine Adern, seit er sie vor sich auf das Pferd gehoben hatte. Die Wärme ihres kleinen, üppigen Leibes zwischen seinen Schenkeln hielt ihn in ständiger Erregung. Wenn sie in seiner Nähe war, setzte sein Verstand aus, sein Körper versteifte sich, und er konnte nur noch an eines denken.
An Liebesspiele.
Am liebsten würde er ihr Kleid mit beiden Händen packen und entzweireißen, die rosigen Kurven freilegen und sich daran vergnügen. Sie gab ihm das Gefühl, so primitiv zu sein wie seine grauen Vorfahren, die ihre Frauen so barbarisch und unbarmherzig nahmen, wie sie Königreiche eroberten. Für einen kurzen Augenblick beseelte ihn der Gedanke, dass er jedes Recht hatte, sie in sein Bett zu zerren.
Er könnte darauf wetten, dass sie sich nicht allzu sehr wehren würde.
»Hat er deine ... Hose gemacht?« Sie deutete auf den Gerber.
»Ja«, erwiderte er rau und schob ihre Hand weg.
»Verzeihung, falls ich deiner ruhmreichen Person zu nahe getreten bin«, sagte sie böse. »Ich habe mich nur gefragt, ob das Leder so weich ist, wie es aussieht.«
Er biss sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. Ruhmreiche Person - also wirklich. Woher hatte sie nur solche Ausdrücke? Meine Hose mag ja weich sein, Mädchen, dachte er, aber nicht das, was drin steckt. Wäre ihre Hand ein klein wenig höher geklettert, hätte sie das selbst herausgefunden.
»Kann ich eine haben?«
»Eine lederne Hose?«, fragte er entsetzt.
Sie drehte den Kopf, um ihn anzuschauen, und ihre Lippen waren nur einen Hauch von den seinen entfernt. Sein Herz klopfte wie wild. Er rührte sich nicht, um keine Dummheit zu machen, um nicht von diesen sinnlichen Lippen zu kosten, über die so viele Lügen kamen.
»Sie sehen bequem aus, Drustan«, sagte sie. »Und ich bin nicht daran gewöhnt, Kleider zu tragen.«
Sein Blick schien an ihrem Mund zu haften. Er hörte ihre Worte kaum. Solche Lippen konnte nur eine Hexe haben - heiß und voll, feucht und für leidenschaftliche Küsse wie geschaffen. Sie waren leicht geöffnet, und sie enthüllten gerade, weiße Zähne und eine rosafarbene Zungenspitze. Er sah, wie sich diese Lippen bewegten, aber er hörte nicht, was sie sagten. Er musste den Kopf schütteln, um wieder zur Vernunft zu kommen.
»Und ich wollte immer schon eine haben, aber bei mir zu Hause - ha! Meine Eltern hätten mich umgebracht, wenn ich eine schwarze Lederhose getragen hätte.«
»Völlig zu Recht.« Sobald er ihr großzügig gerundetes Hinterteil in eng anliegendem Leder sähe, würde er wahrscheinlich vergessen, wer er war und dass seine Hochzeit unmittelbar bevorstand.
»Bitte. Nur eine. Ach, komm schon. Was kann das schon schaden?«
Er blinzelte. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, klang sie wie eine normale Frau. Aber sie bettelte nicht um ein hübsches Kleid - dieses widerspenstige Weib wünschte sich eine Männerhose.
»Wo bleibt deine Abenteuerlust?«, drängte sie.
Die konzentriert sich nur auf deinen Mund, zusammen mit all meinen anderen Sinnen, antwortete er im Stillen und war verärgert über sich selbst.
Eine Vision von ihr in schwarzer Lederhose spukte ihm im Kopf herum. Goldenes Haar lag wirr auf ihren nackten Brüsten. »Kommt gar nicht infrage«, brummte er, und nachdem er dem Gerber zum Abschied zugenickt hatte, gab er dem Pferd die Sporen. »Dreh dich nach vom. Schau mich nicht so an.«
»Oooh. Jetzt darf ich dich nicht einmal mehr ansehen?« Sie schnaubte und spielte den ganzen Weg bis zum Goldschmied die Schmollende. Aber Drustan merkte, dass ihre Neugier nicht nachgelassen hatte. Sie schob lediglich ihre schöne Unterlippe ein
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