Die Liebe eines Klon
gehen, das war die Richtung aus der sie gekommen waren. Sie sah aus den Fenstern und ging weiter, die endlosen weißen Gänge entlang, in der Hoffnung den Ausgang zu finden. Es war weit und breit, weder Personal noch Patienten zu sehen. Sie beschleunigte ihren Gang. Panik ergriff sie, was wenn sie sie hier nicht wieder herauslassen würden. Sie selbst, aber auch Niemand sonst wusste wo sie war. Sie würde spurlos verschwinden. -
Kapitel 8: Wiedersehen
Panik ergriff von ihr Besitz. Lisa begann zu rennen, immer schneller floh sie durch die Gänge. Sah immer wieder aus den Fenstern. Völlig leer, wirkten die Flure wie ein riesiges Labyrinth, aus weißen Wänden, stählernen Treppen und Glasfenstern, die ihr auch außerhalb keinerlei Hinweise gaben, da sie immer dasselbe Bild lieferten, einen prächtigen dichten Wald. Keine Anhaltspunkte die ihr den Weg hätten weisen können. Keine Straße, kein Gebäude. Sie stoppte kurz, lehnte sich an eine Wand um zu husten und nach Luft zu schnappen. Und dann so schnell sie konnte weiterzulaufen. Es gab keine Schilder, die den Ausgang anzeigten, und Niemanden den sie hätte fragen können. Nachdem sie im Erdgeschoss angelangt war, versuchte sie einige Türen und Fenster zu öffnen. Sie waren alle verschlossen. Fast blind vor Tränen rannte sie um die nächste Ecke und prallte mit Jemandem zusammen. Ein Stapel Papiere, ergoss sich über den blitzblanken Linoleumboden. Lisa stürzte zu Boden. Wo sie vor Schreck und Schmerz, für einen Moment die Augen schloss. Um sie, nachdem sie eine ihr bekannte Stimme vernahm, sie vor erstaunen, nie wieder schließen wollte. „Uff! - Entschuldigung, sind sie verletzt? Fehlt ihnen etwas? Ich habe sie nicht gesehen! - Kommen sie ich helfe ihnen hoch!” Er beugte sich zu ihr herunter und wollte ihr aufhelfen. Doch als er ihr Gesicht erblickte, erstarrte er. Auch Lisa traute ihren Augen kaum, ihr Herz setzte einige Takte aus. Es war einfach unglaublich, ihn zu sehen. Er war es, er war hier, er stand ihr gegenüber! Nur ihr Verstand versuchte vier kleine Worte in ihr Bewusstsein zu hämmern: „Er ist es nicht!!!” Mit wenig Erfolg. Langsam half er ihr auf. Er schien keineswegs überrascht zu sein, sie hier zu sehen. Allenfalls, sie hier im Flur zu treffen. Unsicher sah er sich um. Ihre Hand lag in seiner Hand. Als er sprach, klang seine Stimme noch vertrauter, als morgens auf dem Friedhof. Sein Äußeres, - so real. So wie er mit anfange Dreißig ausgesehen haben mochte. Was sind schon zehn Jahre? Sie hatte ihn heute früh sofort wiedererkannt, er war einzigartig, nein, das wohl nicht! - Nur dieser weiße Kittel und die weißen Turnschuhe passten nicht in das ihr vertraute Bild. Als er ihr aufhalf, fiel ihr Blick auf seine großen starken Hände. So schlank! So stark. Seine Augen blickten in Ihre - so blau, so forschend - so vertraut. Dann lächelte er dieses Lächeln, das einfach unsterblich war. Hielt sie immer noch an der Hand und sagte dieses Wort, das sie seit Ewigkeiten nicht mehr aus seinem Mund vernommen hatte. Er kam ihr wie ein Weltwunder vor, das eben erst entdeckt wurde,- von ihr. Er sagte: „LISA!?”
Prof. Dr. Garden legte sein Handy zurück auf den Tisch. Seine Augen waren auf den Bildschirm gerichtet. Er stoppte die Aufnahme, dann ließ er sie rückwärts laufen, dabei betrachtete er den Zusammenstoß im Schnelldurchlauf, mit dem Lächeln eines Siegers betätigte er einen Knopf und löschte die gesamte Aufnahme. Zielstrebig ging er hinüber zu seiner kleinen Schrankbar, goss sich einen Whiskey ein und prostete seinem Abbild in Öl zu, das lebensgroß auf der gegenüberliegenden Seite seines Büros hing. Erst dann griff er erneut zum Telefon!
Kapitel 9: Zurück
Unruhig war er die letzte halbe Stunde im Zimmer auf und ab gelaufen. Wieso tat sich hier nichts? Nach seiner Rückkehr hatten sich weder Garden noch Peters bei ihm blicken lassen. Hier in dieses winzige Untersuchungszimmer gesteckt, wartete er schon über eine Stunde. Durch das kleine Fenster konnte er auf den Parkplatz hinunter sehen. Es war nicht verschlossen, so öffnete er es einen Spalt, um frische Luft zu bekommen. Abzuhauen, dieser Gedanke lag ihm im Moment ferner denn je. Wie auch und wozu? Er war abgehauen, sie hatten ihn wieder eingefangen. Doch er hatte mit Niemandem gesprochen, sie nicht verraten! Was auch wenig Zweck gehabt hätte, da ihm ohnehin Niemand geglaubt hätte, außerdem war er ja tot. Und ihren Aufenthaltsort kannte er auch immer noch nicht.
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