Die Liebe eines Klon
dieser nervenaufreibenden Situation wohl die Bessere. Wenn sie wüssten, dass sie Erfolg haben würden, mit ihrem Weg, den sie eingeschlagen hatten. Dass es nicht mehr lange dauern würde, und sie dann endlich wieder nach Hause könnte. Nur eines hatte man ihr gesagt, dass es einen weiteren Test geben würde. Doch wann würde dieser zweite Test stattfinden? Die Tage gingen dahin, würden daraus Wochen, vielleicht Monate werden? Nein! Lisa war aus dem Bett gesprungen, doch nachdem sie ein, zwei Mal das Zimmer durchlaufen hatte, kroch sie vor Kälte wieder unter ihre Bettdecke. Was wohl Vera, ihre Freundin und Chefin, von ihrem überraschenden Sonderurlaub hielt? Und davon, dass sie weder schrieb noch anrief. Sie hatte es sich zwar fest vorgenommen, doch sie wusste einfach nicht was sie schreiben sollte. Der Brief würde gelesen und notfalls zensiert werden, das sagte ihr Regine gleich, und was konnte sie schon berichten. Adam war top sekret, gleichfalls ihr Aufenthaltsort, und das nicht nur für ihre Freundin. Außerdem hasste sie Unwahrheiten, und übers Wetter zu berichten war einfach das Letzte. In diesem Moment klopfte es. Zuerst meinte sie sich getäuscht zu haben, doch dann klopfte es erneut. Das Geräusch kam eindeutig von der Balkontür. Aber das war völlig unmöglich, sie befand sich im vierten Stock! Lisa beobachtete die Balkontür. Ein Schatten huschte vorbei. Es klopfte ein drittes Mal, dieses Mal war es stärker und ganz deutlich zu hören. Und dann sah sie ihn, es war Adam, er stand direkt hinter der Scheibe und lächelte ihr zu. Sie sprang aus dem Bett, schnappte sich ihren Morgenmantel vom Stuhl, der dabei polternd umfiel, warf ihn sich über und eilte zur Balkontür.
Videoüberwachungsraum:
„Hast du das gesehen?” Bernd der zuständige Mann für die Videoüberwachung, stieß seinem Kollegen seinen Ellenbogen in die Seite. Dieser verschüttete seinen heißen Kaffee über den halben Schreibtisch. „Bist du verrückt”, schnaubte er wütend und versuchte die Sintflut mit so und so nicht mehr zu rettendem Papierkram aufzuhalten, indem er Wälle errichtete. „Udo, wie oft habe ich dir schon gesagt du sollst deine blöden Kaffeebecher nicht auf unseren Arbeitstisch abstellen!” Bernd drückte nervös mehrere Knöpfe und sogleich veränderten sich zwei Überwachungsbildschirme. „Sieh doch, sieh!” Aufgeregt drehte er an der Schärfe herum. „Ich sehe nichts, das ist das Zimmer von der Neuen, stimmt’s?” „Ja, 406, und die ist plötzlich wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett gesprungen hat sich ihren Morgenrock gegriffen, dabei den Stuhl umgeworfen und ist zur Balkontür gelaufen. Jetzt ist sie weg. Ich dachte ich hätte kurz vorher etwas gehört, eine Art Knall, aber ich kann mich auch getäuscht haben.” „Vielleicht ist wieder ein Vogel gegen die Scheibe geflogen, passiert doch ständig, bei den großen Glasfenstern.” „Aber die fliegen doch nicht im Dunkeln!” „Vielleicht war es eine Fledermaus!?” „Noch nichts von Echoorientierung, Echolot gehört?!” Bernd rollte mit seinem Stuhl noch näher an die Bildschirme heran. „Ich möchte wissen, was mit der los ist? Zeig mir doch mal die Außenkamera!” „Ist an!” „Dann sums dichter ran, man Udo, muss ich dir immer erst alles sagen?” „Ich sehe Niemanden auf dem Balkon!” „Ich auch nicht, verflixt, die muss im Schatten stehen! Wo ist denn die Balkonkamera von Zimmer 406? „Läuft nicht!” „Wieso nicht”? „Weiß ich auch nicht Bernd! - Moment keine Panik, ich bin schon dran, in ein zwei Minuten hab Ichs!” „Na hoffentlich!” Bernd spielte nervös mit dem Bleistift herum, bis dieser zu Boden fiel. „Hör doch mal auf, du machst mich total nervös! Jetzt müsste es gleich kommen!” „Ich sehe immer noch nichts!” „Da ich sehe sie, jetzt kommt etwas auf die Kamera zu, was soll das? Sie hat irgendwas drüber gehängt.” „Was soll´s, sie will halt auch mal unbeobachtet sein, gönnen wir ihr etwas Ruhe.” „Und was ist, wenn sie sich was antun will?” „Dann sehen wir es als erste, auf der Fassaden Kamera, an der kommt keiner vorbei, und wenn sie springt ist es so und so zu spät!” „Du hast Nerven!” Bernd ließ die Bildschirme nicht wieder aus den Augen. „Vielleicht sollten wir die Schwester benachrichtigen, sie soll mal nach ihr sehen?” Bernd nahm den Hörer ab und drückte einen Knopf. Er wartete. „Sie nimmt nicht ab!” „Sicher ist sie schon auf ihrem Kontrollgang. Außerdem,
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