Die Liebe eines Klon
saßen. Sie kannten sich mittlerweile über einen Monat, was in der damaligen Zeit eine Ewigkeit war. Ihre Freundin hatte sie mit in diese Klicke geschleppt und nachdem diese dort einen festen Freund gefunden hatte, trafen sie sich regelmäßig mit ihnen im König, meistens, um weitere Pläne für den Abend zu schmieden. Pete bestellte ihnen zwei Gläser Bowle und fingerte ständig an einem Bierdeckel herum. „Wo bleiben denn die Anderen? „Lisa sah zur Tür. Die Kneipe war mittlerweile so gut besucht, das kein einziger Stuhl mehr frei war. „Ich glaube nicht, dass sie noch kommen werden!” Pete fixierte Lisa aufmerksam. Verdutzt sah sie ihn an. Ja, sie musste zugeben, dass sie jede Sekunde mit ihm allein über Alles genoss, doch sie war in dieser Zeit auch so unsicher, das sie trotz ihrer Glücksgefühle erleichtert war, wenn sie nicht mehr alleine waren. So konnte sie Pete in Ruhe beobachten und seine Anwesenheit genießen, ohne ewig das Gefühl haben zu müssen etwas Geistreiches zu sagen und vor allen Dingen dabei zu verheimlichen, wie viel er ihr bedeutete. Er hatte eine Freundin, schon seit Monaten, was ihn allerdings nicht im Geringsten davon abhielt hier und da mit Mädels zu flirten. Eine merkwürdige Beziehung, dachte sie damals. Niemals würde ich ihn so oft alleine losziehen lassen. „Willst du gar nicht wissen warum?” Pete hatte seinen Barhocker etwas näher an den Tisch gerückt, damit er nicht so laut sprechen musste. Die Stimmung um sie herum, war ausgelassen, fröhlich und auch recht laut geworden. „Natürlich!” Lisa war wieder angekommen, versuchte sich zu erinnern worüber sie gerade sprachen und dabei auch noch interessiert auszusehen. Plötzlich hatte sie so ein seltsames Gefühl in der Magengegend. In diesem Moment nahm sie nur noch seine Nähe war, sah in seine hellblauen Augen und spürte das hier irgendetwas vor sich ging, was sie nie für möglich gehalten hatte. Seine ganze Aufmerksamkeit galt alleine ihr. „Die Anderen sind im Kino! Ich habe ihnen gesagt, dass wir unabhängig voneinander, etwas anderes vorhaben!” Er wartete. „Ich hoffe, du bist mir nicht böse?” Lisa schüttelte ihren Kopf. „Warum sollte ich, es ist doch recht nett hier, aber ich verstehe nicht wieso...!” „Ja, ich weiß. Ich verstehe es ja selbst nicht.” Unsicher senkte er seinen Blick und verfolgte jede Drehung des Bierdeckels in seinen Fingern. „Ich weiß auch nicht wie, oder wann es passiert ist? Es ist einfach passiert! Ich hatte es nicht geplant! Ich meine wegen Marion. Ich weiß nicht wie ich es ihr sagen soll? Wie ich es dir sagen soll? Es ist einfach passiert, ich habe mich in dich verliebt!” Plötzlich sah er wieder auf. Ihre Blicke trafen sich. So unsicher hatte sie ihn noch nie erlebt. Eine Welle des Glücks spülte durch ihren Körper. Erst als sie ihn anlächelte fiel seine Anspannung von ihm ab und er lächelte glücklich zurück. Sie konnte es nicht glauben. Wie war das möglich, dass ausgerechnet Pete sich in sie verliebt hatte. Dieser Traum von Mann, dem alle Mädels hinterherliefen. Der bei den Jungs beliebt war, und überhaupt, der Mann, in den sie sich das erste Mal unsterblich verliebt hatte, sich in sie verliebt hatte. Sie konnte es nicht fassen. Es war für sie unvorstellbar. Doch ihre Hände lagen bereits in seinen und sein Lächeln galt immer noch nur ihr. Nichts und Niemand existierte um sie herum. Es gab nur sie Beide. Wenigstens für diesen Abend.
Kapitel 21: Balkon
In ihrem Zimmer erhellte die Neonröhre unter der weißen Decke, eine weitere, zur Schlaflosigkeit, verdammte Nacht. Es war fast 22.00 Uhr. Die Tage wurden immer kürzer und die Nächte immer länger. Es roch bereits nach Herbst. Selbst wenn es am Tag noch recht warm und mild war, krochen schon in der Abenddämmerung dichte Nebel durch den bewaldeten Park. Schnell wurde es kühl und feucht. Der Sommer versuchte dem mit einem letzten Aufbäumen entgegenzutreten. Doch auch all die wundervollen Farben an Blüten und Blättern konnten den Beginn des Winterschlafes nicht aufhalten, in den die Natur, wie Lisa fand, besonders der Wald fiel. Lisa lag wach in ihrem Bett und starrte in eines der vielen Boulevardblätter, die Regine ihr gegeben hatte. Mit den Worten, „etwas Ablenkung wird ihnen sicher guttun!” Natürlich würde es ihr guttun, allerdings hatte Lisa noch nicht einen Satz so gelesen, dass sie am Ende des Satzes auch wusste, was sie da eigentlich gelesen hatte. Ablenkung ist eine Idee, ein Ende
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