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Die Liebe eines Klon

Die Liebe eines Klon

Titel: Die Liebe eines Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Rosa Meer
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freundschaftlich auf den Rücken, während Karl nickend zur Tür ging. Er war eigentlich schon zu alt zum Arbeiten, doch er wollte noch nicht in Rente gehen und Garden hatte anscheinend Rücksicht auf seine Wünsche genommen. Im großen Ganzen war Garden ein recht verständnisvoller Mann. Nur wenn es um seine Forschung ging, dann kannte er weder Freunde, noch Verwandte, wie es so schön heißt. Pete winkte zum Abschied und Karl erwiderte seinen Gruß. Sie hatten nichts weiter zueinander gesagt. Aber sie spürten Beide, dass sich etwas veränderte, dort hinter den Bäumen, die sich wie dunkle Skelette zum Himmel streckten. Als wollten sie aus der Enge des Waldes entfliehen, und konnten es nicht.

Kapitel 30: Am Springbrunnen
    Als Pete den schneeverwehten Weg durch den Wald entlangstampfte fiel ihm die Stille auf, die hier herrschte. Gut, es war Winter, oder beinahe. Die meisten Vögel und Insekten waren verschwunden, und das Rauschen der Blätter fehlte. Der Schnee, auch wenn er nicht sehr hoch lag, vermochte die noch verbleibenden Geräusche ebenfalls zu dämpfen. Und doch, Pete spürte noch etwas Anderes. So wie ein Tier ein Unwetter witterten konnte, so schien er eine Art Bedrohung zu spüren. Nur noch zwei Wochen, dann war Weihnachten, und die meisten Patienten waren entlassen wurden oder auf Weihnachtsurlaub nach Hause gefahren. Auch das Personal war nur „notbesetzt”, doch sicherlich führte diese Stille zu einer noch größeren Unruhe in Adam, als es sonst schon der Fall war. Er konnte nirgends hin. Er wurde verlassen. Es gab ihn nicht. Pete beschleunigte seine Schritte. Als hätte er ihn gefühlt, schlug er den Weg in Richtung Springbrunnen ein. Dort sah er ihn sitzen. Auf der kalten schneebedeckten Bank, er starrte in den düster wirkenden Wald. Einen Augenblick wartete Pete, sah zu Adam hinüber und sah sich selbst. Sie Beide hatten es nicht einfach gehabt, in ihrem bisherigen Leben, aber sie lebten, was sie Beide dem gleichen Mann zu verdanken hatten. Doch eben dieser Mann stellte sie immer wieder auf die Probe. Führte sie immer wieder an ihre Grenzen. Dieses Mal schien Adam den schwierigeren Weg gehen zu müssen. Was Pete in diesem Moment noch nicht wusste, war, dass Adam für sich selbst, für Pete und alle anderen Menschen auf dieser Welt bereits einen Weg eingeschlagen hatte, und ihn gedanklich bis zum Ende gegangen war. Er wusste wo er ihn hinführen würde und er wollte ihn gehen und keinen Anderen. Dass auch Pete bald vor einer folgenschweren Entscheidung stehen würde, sich für einen Weg entscheiden zu müssen, mit allen Konsequenzen, konnte er in diesem Augenblick noch nicht ahnen.
    „Adam!” Pete rief seinen Namen und begann zu laufen. Adam hob langsam seinen Kopf, als hätte er etwas gehört und konnte es nicht glauben. Dann sah er Pete auf sich zu laufen. Etwas wacklig erhob er sich und ging ihm langsam entgegen. Pete blieb ruckartig stehen als er in sein Gesicht sehen konnte. Das war das erste Mal, dass er sich selbst nicht in ihm wiederfinden konnte. Seine Augen lagen in tiefen Höhlen, dunkel umrandet. Seine Haut war grau, seine Lippen dünn und verkniffen. Er kämpfte mit den Tränen. Pete schritt schnell auf ihn zu und sie fielen sich in die Arme. Adam begann zu schluchzen. Sein Körper schüttelte sich so, dass Pete Mühe hatte ihn festzuhalten. Sie sprachen kein Wort. In Pete stieg eine immer größer werdende Wut auf, sie wuchs zu Zorn heran. Er würde Garden seinen Zorn spüren lassen, ihn schlagen, aus dem Fenster werfen, oder was noch besser wäre, ihm das selbe antun, was er Adam angetan hatte. Pete streichelte Adams Rücken und wog ihn wie ein Kind in seinen Armen. Langsam wurde das Schluchzen leiser, Adams Körper lag still in Petes Armen. Pete strich Adams Haare aus seinem Gesicht, und sah ihm in die Augen. Er erwiderte den Blick und versuchte ein zaghaftes Lächeln. „Was hat er dir angetan, sag es mir, was hat er mit dir gemacht?” Seine Frage hatte er ruhig und fast flüsternd gestellt, doch auch Adam spürte wie sehr sich Pete beherrschen musste um nicht wild um sich zu schlagen und loszuschreien. „Es waren diese verflixten Drogen, irgend so ein Zeug, was die normale Gehirntätigkeit einschränkt und dabei die ungenutzten Zellen aktivieren soll, mich vordringen lassen soll, in das, was da im Verborgenem liegt !” Er löste sich aus Petes Armen und schniefte. Dann wischte er sich heftig mit den Ärmeln die Tränen aus dem Gesicht. Es war ihm plötzlich unangenehm,

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