Die Liebe eines Klon
nahe Gebüsch. Ihm wurde bange bei dem Gedanken an seine Zukunft, so wechselte er schnell das Thema. „Was meinst du wird Garden tun, wenn sein Erfolg ausbleibt?” „Er wird mich der Öffentlichkeit präsentieren, als das, was ich bin, ein Klon! Ich denke das wird einen riesen Wirbel geben. Erfolg genug, um anerkannt und berühmt zu werden. Und vielleicht wird er dann sogar finanziell unterstützt, von irgendwelchen Forschungsvereinen oder der Regierung? Keine Ahnung? Unter Geldmangel leidet er ja eigentlich nicht. Soweit ich weiß. Sicher wird er maßlos enttäuscht sein, vielleicht wird er einen neuen Klon produzieren, nach anderen Möglichkeiten suchen, wer weiß? Ich hoffe nur, dass es nicht mehr allzu lange dauert. Und das er mich dann wie versprochen hier raus lässt. Durch euch beide, Regine und dich, weiß ich so viel von der Welt da draußen, doch das reicht mir nicht mehr, ich will ein eigenes Leben aufbauen, wer weiß, vielleicht ziehe ich mit Regine in eine kleine Wohnung und wir kriegen wirklich ein paar Kinder? Wie fändest du das?” Unsicher sah er Pete von der Seite an. „Toll, wirklich, echt toll, dann könnten wir uns wieder häufiger sehen, vielleicht findest du einen Job der dir Spaß macht und dann holst du alles nach was dir hier gefehlt hat.” Pete wünschte es ihm aufrichtig, von ganzem Herzen. Er konnte es sich nicht vorstellen, sein Leben lang an dem gleichen Ort zu leben, wie ein Gefangener, abgeschottet von der Außenwelt, ohne Entscheidungsfreiheit, selbst zu bestimmen, wo und wie er leben will. Jahrelang mit den gleichen Menschen zu reden. Abgesehen von der kurzen Zeit als Baby und Kleinkind, an die Adam sich allerdings kaum erinnern konnte. „Ja, das wäre bestimmt toll!” Entgegnete Adam unsicher und schien in Gedanken versunken, weit weg zu sein. Er hatte keine Ahnung ob es wirklich „toll” wäre, er hatte überhaupt keine Vorstellung wie es sich anfühlen würde, in einer eigenen Wohnung zu sitzen, überall hingehen zu können, und zu dürfen, wann er es wollte. Mit Menschen zu sprechen die er das erste Mal sah, Dinge einzukaufen die er haben wollte. Vielleicht sogar Anerkennung in einem Beruf zu finden, der, wie Pete sagte, ihm Spaß machen konnte. Adam war sehr gut ausgebildet wurden. Er hatte Privatunterricht bekommen, seinen Schulabschluss gemacht. Sogar Abitur, sicher, alles ohne einen anerkannten Abschluss. Aber mit Auszeichnung, wie sich Dr. Peters und Prof. Dr. Garden einig waren. Später durfte er bei Peters als Praktikant und schließlich als Assistent mitarbeiten, natürlich mit Einschränkungen. Er war von jeher sehr neugierig gewesen, wissbegierig und hatte stundenlang am PC gelernt, auch nach seinen Prüfungen. Das war sein Glück, wie er heute oft dachte, nicht nur in Bezug auf sein Wissen, was er sich in der vergangenen Zeit angeeignet hatte, sondern auch in Bezug auf seine Psyche. Pete hatte ihn oft gefragt, ob er in dem Laden nicht verrückt würde, jahrein, jahraus? Und heute war sich Adam sicher, dass er es geworden wäre, wenn er nicht diesen Wissensdurst verspürt hätte. Was vielleicht noch wichtiger war, er wusste lange nicht was es anstelle seines alltäglichen Lebens, noch Anderes gab. Er konnte sich keine andere Welt vorstellen. Erst in den letzten Jahren entdeckte er die „Welt da Draußen”, wie er sie gerne nannte. Durch das Fernsehen und später das Internet und seine Möglichkeiten, sah er immer häufiger was ihm fehlte. Früher war ihm dies streng untersagt gewesen. Auch hatte er keinerlei Möglichkeit es heimlich zu tun. Dann begann er sich mehr und mehr für die “Außenwelt“ zu interessieren, für die Menschen! Sein Wissensdurst nach Theorie schien gestillt zu sein. Er wollte die Praxis ausprobieren. So lockerte Garden seine Leine ein wenig. Zum Beispiel Karl, der Pförtner, kam als Kontaktperson dazu. Nachdem sie feststellen mussten, das Pete und Adam auch ohne Einwilligung einen Weg zu ihm fanden. Seitdem Garden das Haus erweitert und zu einem Sanatorium ausgebaut hatte, Patienten ständig in der Nähe waren, und was natürlich noch mehr Gewicht hatte, Adam an “Alter” gewonnen hatte, konnte Garden gewisse Verbote nicht weiter aufrechterhalten. So erfuhr Adam immer mehr von, “der Welt da draußen“. Sie machte ihm nach wie vor Angst, doch er konnte es kaum erwarten sie kennenzulernen.
Kapitel 29: Besuch von Pete
Es war an einem Samstagmorgen. Es hatte die ganze Nacht geschneit. Pete hatte eigentlich vorgehabt, mit seinem
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