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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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ich begriff trotzdem nicht, was sie mir damit mitteilen wollte. Dass jemand in bestimmten Situationen die Ruhe selbst war, unter anderen Umständen jedoch total die Beherrschung verlor, wusste Carmen besser als ich.
    Mehr aus Verlegenheit denn aus einem wirklichen Wissen heraus sagte ich: » Du meinst, ich soll die Bewohner hier einfach machen lassen? Die richtigen Aufgaben für sie finden? «
    Â» So ungefähr. Vertrau, soweit du kannst, in die Kräfte, die jeder Einzelne mitbringt. Sie alle wären nicht hier, wenn sie die nicht hätten, und genau die gilt es zu mobilisieren, jeden Tag ein bisschen mehr. Geh dabei kreativ, mutig und vor allem angstfrei vor. Sobald man in unserem Job Ängsten nachgibt, hat man verloren. «
    Lena hatte Carmens Worte mitgehört und mischte sich ein. » Was redest du denn da von Angst bei der Arbeit? Das ist Mist und bringt Unglück. «
    Plötzlich kam es mir vor, als würde ich Lena schon lange kennen.
    Gleich darauf wandte sie sich wieder ihrem » Lehrling « zu: » Hast du noch Zeit, die Rosen zu wässern, wenn du hier fertig bist, Helmut? «
    Der Angesprochene nickte abwesend.
    Â» Macht er allein weiter? « , fragte ich, nachdem klar war, dass das Thema Angst nicht weiter vertieft wurde.
    Â» Klar, warum nicht « , erwiderte Lena.
    Â» Gelegentlich würden wir dich gern als Unterstützung für Lena heranziehen, kannst du dir das vorstellen? « Carmen hatte mich wieder ins Visier genommen.
    Schon sah ich mich in diesem Paradiesgarten hantieren, Beete anlegen, aus Samen Blumen ziehen, aber Lena sagte: » Für den Anfang brauche ich nur jemanden, der die Longe hält oder ein Pony führt. «
    Konrad hatte sich nicht mehr blicken lassen. Beim Mittagessen und beim anschließenden Spüldienst hatte ich mich dabei ertappt, dass ich auf seinen nächsten Auftritt wartete. Angestrengt versuchte ich, bestimmte Erwartungen fortzuschieben. Am frühen Nachmittag stellte ich dann fest, dass ich über sein Nicht-Erscheinen enttäuscht, aber auch erleichtert war. Und auch das versuchte ich gleich wieder zu verdrängen.
    Ich war froh mit meinem neuen Job, nichts sollte meine Begeisterung beeinträchtigen.

7 – Wechselwirkungen
    P ünktlich um zehn Uhr morgens fand ich mich eine Woche später bei der Reitbahn ein, wo zwar weder Lena noch ein Pony, dafür aber Manfred auf mich wartete. Wir gaben uns die Hand, und der bärenartige Mann erklärte ungefragt: » Ich habe keine Therapie, ich reite nur gern. «
    Gerade wollte ich etwas erwidern, als Lenas Stimme über den Platz schallte: » Manfred, was machst du da? Glaubst du, ich sattele auch noch für dich ein Pferd? Beweg dich gefälligst und hol den Haflinger selbst aus der Box! «
    Während Manfred in Richtung Stall trottete, kam Lena auf mich zu. Sie führte die Fuchsstute und einen etwas größeren braunen Wallach gesattelt und getrenst hinter sich her. Im ersten Moment fürchtete ich, ich sollte auch reiten.
    Lena musste mein Unbehagen bemerkt haben, denn sie lachte mich aus. » Das sind keine Wildpferde! Aber dennoch ist die Fuchsstute nicht für dich, sondern für Konrad. Er hat Lust, mit Manfred und mir auszureiten, dann können die größeren Pferde sich mal ordentlich bewegen. Du und Bobby, ihr werdet euch währenddessen um Ada kümmern. « Sie drückte mir die Zügel in die Hand. » Warte, bis ich Bobby klargemacht habe. «
    Ich fragte mich, wie ich um Himmels willen allein mit einem fremden Pony und einer mir auch nach einer Woche noch fremden jungen Frau etwas veranstalten sollte, das die Bezeichnung » Reittherapie « verdiente.
    Â» Lena, ich bin für so was nicht ausgebildet « , rief ich ihr hinterher, aber sie schien das entweder nicht zu hören oder einfach zu ignorieren.
    Plötzlich räusperte sich jemand dicht in meiner Nähe. Ich fuhr viel zu abrupt herum, sodass die Pferde ihre Köpfe hochrissen und mir die Zügel aus der Hand fielen. Der Wallach blieb stehen, aber die Stute machte ein paar Sprünge von mir weg. Anschließend trabte sie ruhig, aber bestimmt mit schleifenden Zügeln auf den Stall zu.
    Â» Scheiße! « , brüllte ich, woraufhin die Stute beschleunigte und durch das offene Tor lief.
    Konrads Lachen war unglaublich. Eigentlich hätte es mich ärgern sollen, denn es war sein Verschulden, dass das Pferd davontrabte. Wieso musste er sich

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