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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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Spannung, der ich auf den Grund kommen wollte. Natürlich hauptsächlich als Zeichner. «
    Â» Wem willst du auf den Grund gehen? « , fragte Lena, die wieder bei uns angekommen war, mir die Zügel des Braunen aus der Hand nahm und stattdessen einen Strick übergab. Sein anderes Ende war an Bobbys Halfter befestigt.
    Â» Der Frage nach den Gesetzmäßigkeiten von Angriff und Abwehr « , sagte Konrad zu Lena und salutierte dabei in meine Richtung.
    Â» Katia, ignorier ihn einfach « , meinte Lena launig und schwang sich auf den Wallach. Konrad bestieg die Stute, die unter seinen langen Beinen noch zarter wirkte. Manfred trabte auf dem von ihm gesattelten Haflinger hinter ihnen her. Auf der Wiese galoppierten sie an, verschwanden kurz darauf aus meinem Blickfeld. Ich hielt den Strick mit der Faust fest umklammert, starrte ihnen nach, bis ich schließlich zu Ada schaute. Einem Buddha ähnlich saß sie auf dem Rücken des Ponys und wartete geduldig darauf, dass ich mich ihr zuwandte.
    Â» Und jetzt? Rumführen? « , fragte ich.
    Ada nickte, den Blick fest auf den Nacken des Tieres geheftet. Ich ging los, das Pferdchen folgte bereitwillig. Wir machten einen langen Spaziergang, auf dem keiner von uns ein Wort sagte. Aber das Schweigen mit Ada war unverkrampft. Ich fühlte mich nicht verpflichtet, sie zu unterhalten, konnte meinen Gedanken nachhängen wie sie vermutlich den ihren. Ab und zu schaute ich verstohlen zu ihr hin. Die Finger hatte sie locker in Bobbys Mähne geschlungen. Sie wirkte traumverloren, während ihr Blick über die Wiesen glitt, den Wald. Eine so entspannte Ruhe strahlte sie aus, dass es sich auf mich übertrug.
    Â» Ihr wart aber ganz schön lange unterwegs « , sagte Lena, als wir nach anderthalb Stunden zurückkehrten.
    Â» Du hattest keine Uhrzeit vorgegeben. «
    Â» Hauptsache, alles ist gut gegangen. «
    Â» Bestens, oder? « Ich sah zu Ada, und sie nickte geradezu entschieden.
    Als sie mit Lenas Unterstützung schwerfällig vom Rücken des Ponys auf den bereitgestellten Holztritt geklettert war, reichte sie mir die Hand und sagte: » Danke, das war schön! « Sie sagte das mit einer glockenhellen Mädchenstimme, als hätte sie die Statur einer schmalen Zwölfjährigen.
    Der Berg ist nicht nur partiell unsichtbar, sondern auch winzig, dachte ich. Laut sagte ich: » Das machen wir bald mal wieder, oder? «
    Für den Bruchteil einer Sekunde strahlte sie mich an, dann verschwand sie im Stall wie eine riesige Maus.
    Lena bemerkte: » Manchmal kann es ganz einfach sein. «
    Beim Mittagessen saß Konrad zwischen Mischa und Suse. Er erzählte vom Ausritt in den Wald, gab ein paar Anekdoten von sich und nahm keinerlei Notiz von mir. Das beruhigte mich, gleichzeitig störte es mich, und diese Kombination aus beidem gefiel mir ganz und gar nicht.
    So verliefen auch die nächsten Tage: Konrad tauchte auf, tauchte wieder ab, tat so, als hätte unser Gespräch beim Pferdestall nie stattgefunden. Ich redete mir ein, dass er das Interesse an der Erforschung meines Gesichts oder meiner Person wieder verloren hatte, sprunghaft, wie er offenkundig war. Und sollte es erneut aufflammen, so beschloss ich, ihn, dem Rat Lenas folgend, künftig einfach zu ignorieren.
    In meiner zweiten Woche lernte ich endlich auch Professor Albrecht kennen. Für siebzehn Uhr war eine Visite im Erzieherbüro angesetzt, und Martin hatte mich gebeten, bis dahin zu bleiben. Beim Mittagessen hatte ich Lena gefragt, wie ich mir eine Visite in der Mühle vorzustellen habe, aber sie hatte nur das Gesicht verzogen und gesagt: » Visite ist Quatsch. Albrecht macht sich eine halbe Stunde lang wichtig, und damit ist der Punkt auf dem Wochenplan abgehakt. «
    Trotzdem war ich gespannt auf Martins Bruder. Im Internet hatte ich nachgeschaut, wie der Leiter der Hedwig-Beimer-Klinik aussah – und das Bild einer ordentlich frisierten, sonnengebräunten und schlanken Version von Martin gefunden. Als Professor Dr. Albrecht dann vor mir stand und mich mit einem verschwitzten Handschlag begrüßte, sodass ich unwillkürlich die Hand am Hemd abwischte, war ich erstaunt, dass er fast einen Kopf größer war als sein Bruder.
    Â» Sie sind also die neue Jahrespraktikantin « , stellte er fest.
    Â» Ja. Und es freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Professor « , erwiderte ich, woraufhin Lena unverhohlen losprustete.
    Â» Ach,

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