Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
Vom Netzwerk:
darüber noch lustig machen? Aber sein absolut ansteckendes Lachen ließ meinen Unmut wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Sein Äußeres trug dazu bei. Er sah in seiner schwarzen Lederreithose, den alten Schnürstiefeln und dem weiten weißen Leinenhemd wie ein Edelmann aus längst vergangener Zeit aus.
    Â» Findet ihr das etwa witzig? « Lena war mit der eingefangenen Stute in der Stalltür erschienen.
    Konrad ging auf sie zu. Noch bevor ich etwas unternehmen konnte, hatte er ihr das Pferd bereits abgenommen.
    Â» Tut mir leid « , sagte er, » sie ist mir entwischt, war mein Fehler. «
    Lena murmelte so etwas wie » Kann doch wohl nicht wahr sein « und verschwand erneut.
    Â» Du hättest das nicht tun müssen « , sagte ich, nachdem Lena außer Hörweite war.
    Â» Was? « , fragte Konrad.
    Â» Du hättest Lena nicht anlügen müssen, es ist ja nichts Dramatisches passiert. Und wäre das so gewesen, dann hätte ich … «
    Er strich der Stute über die Nüstern und sagte, indem er mich unterbrach: » Gern geschehen. «
    Es war mir unangenehm, dass er etwas für mich geregelt hatte, denn theoretisch war ich zu seiner Unterstützung in der Mühle und nicht umgekehrt. Abgesehen davon brauchte ich keinen edlen Ritter, der sich schützend vor mich stellte. Das hätte ich ihm auch zu verstehen gegeben, wäre da nicht dieses Andere gewesen, das ebenfalls mitschwang, jene Mischung aus Freude, Verwirrung und nervösem Magendruck. Welchen Grund hätte er haben sollen, etwas für mich zu tun? Weil ich diesem nicht definierbaren Gefühl keinen weiteren Raum geben wollte, stellte ich eine Frage, die mit dem vorher Geschehenen nichts zu tun hatte: » Warum sattelt Lena eigentlich für dich, aber nicht für Manfred? «
    Â» Bei Manfred ist es eine therapeutische Maßnahme, er soll seinen Hintern hochkriegen. Bei mir ist es Entgegenkommen, ich erfreue mich ihrer Wertschätzung. «
    Seine Stimme hatte wieder diesen anmaßenden Beiklang, der mich so leicht aufbrachte.
    Â» Du hältst dich schon für etwas Besonderes, oder? «
    Â» Sind wir das nicht ein Stück weit alle? « , säuselte er, künstlich die Stimme hebend.
    Â» Verarschen kann ich mich selbst. «
    Â» So schnell wütend? Ich dachte, du hättest Humor. «
    Â» Woher willst du wissen, ob ich Humor habe? Du kennst mich nicht. «
    Er bohrte seinen Blick derart in mein Gesicht, dass ich das körperliche Bedürfnis hatte, aus seinem Dunstkreis zu verschwinden. Der Wallach neben mir schien eine zunehmende Spannung zu spüren, denn er scharrte unruhig mit den Hufen.
    Â» Und die Nummer ›Ich les dir deine Gedanken von den Augen ab, vor mir bleibt nichts verborgen‹, die kannst du dir auch sparen. Das funktioniert bei mir nicht. «
    Tatsächlich nahm er seinen Blick von mir und fixierte seine Stiefelspitzen. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen, dann waren seine Augen erneut auf mich gerichtet.
    Â» Dass du dich so darüber aufregst, ist aber ein Indiz dafür, dass es doch funktioniert. «
    Â» Was willst du? «
    Â» Nichts. Ich will nichts. Ich schaue nur. «
    Â» Über mich gibt es nichts herauszufinden, jedenfalls nichts, was dich zu interessieren braucht. « Er grinste, als hätte ich reagiert wie ein naives Kind. Verärgert, dass mich das traf, fuhr ich fort: » Kannst du mich nicht mit deinen Experimenten verschonen? Bei unserer ersten Begegnung hast du mich mit der Heimleiter-Nummer als Depp dastehen lassen, das müsste fürs Erste doch reichen. «
    Lena war, wie ich trotz meiner Wut bemerkte, mit Bobby vor dem Stall stehen geblieben. Sie sagte etwas zu Ada, die inzwischen, von mir unbemerkt, eingetroffen war und auf einem kleinen Holztritt neben dem Pony stand.
    Konrad beugte sich zu mir. » Du hast den Job bekommen, oder? Und wer als zertifizierter Depp dasteht, das bin noch immer ich. Du brauchst gar nicht so energisch das Visier herunterzuknallen, ich tue dir nichts. «
    Ich spürte, wie mein Puls im Hals klopfte. Nur zu gern wäre ich vor ihm zurückgewichen, aber dafür hätte ich das Pferd bewegen müssen.
    Â» Letzte Woche hast du so unverhofft vor mir gestanden, mit deinem signalfarbenen Haar und dem vor der Außenwelt abgeschotteten Gesicht. Du hast dazu aufgefordert: ›Schaut alle her, aber seht mich nicht an!‹ Das war eine interessante

Weitere Kostenlose Bücher