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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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müsste nur ab und zu nach Kassel fahren, um meine Arbeiten zu präsentieren oder an Exkursionen teilzunehmen. «
    Lena sagte: » Oha! «
    Helga sagte: » Na, daran wird’s ja doch wohl nicht scheitern, oder? «
    Carmen sagte: » Hajo? «
    Der Professor sagte: » Er kann sich ja wie ein zivilisierter Mensch benehmen, wenn er will, hat also selbst in der Hand, ob sein Vater davon etwas mitbekommen muss oder nicht. Finanzieren muss er das natürlich selbst. «
    Carmen brauste auf: » Konrad ist ein erwachsener Mann mit einer herausragenden Begabung, die wir zu fördern haben, wann kapiert ihr das endlich? «
    Hajo Albrecht schüttelte den Kopf. » Ach, Schwägerin, hier geht es doch nicht um Talente, wirst du es denn nie begreifen? «
    Martin sah seinen Bruder auf eine Weise an, dass man denken konnte, er hätte ihn in irgendeiner verborgenen Ecke seines Herzens sehr gern.
    Konrad nahm die Szene scheinbar ungerührt zur Kenntnis, suchte nur kurz meinen Blick, bevor er mit seiner kleinen Ansprache fortfuhr: » Der erste Reisetermin liegt leider genau in den Wochen, in denen wir immer die Sommerfreizeit veranstalten, da könnte ich dann diesmal nicht mitkommen. «
    Â» Wieso? Zu dieser Zeit sind längst Semesterferien « , wandte Martin ein.
    Â» Ja, aber Andrasch lädt ausgewählte Schüler zu Intensivkursen in sein Haus am Comer See ein, selbst an der Akademie wird nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. «
    Â» Und dich will er gleich dabeihaben? « Carmen klang jetzt skeptisch.
    Â» Sieht ganz so aus. Er verfolgt meinen künstlerischen Werdegang ja schon länger, und meine jüngsten Arbeiten scheinen ihn doch sehr beeindruckt zu haben. Wundert dich das? «
    Â» Nein, nein, im Gegenteil « , beeilte sie sich zu sagen.
    Die Sommerfreizeit war seit Wochen das Thema Nummer eins: Jedes Jahr wurde die Goldbachmühle für drei Wochen geschlossen, und die gesamte Belegschaft fuhr in ein Feriendorf auf Usedom. Abseits der Touristenhochburgen wurde ein Haus gemietet, um zu grillen, zu baden, um einfach nur zu faulenzen. Auf jeden Fall gab es keine Therapiestunden. Manchen graute es davor, andere freuten sich das ganze Jahr darauf. Lena blieb der Tiere wegen auf dem Gelände, ich selbst hatte auch Urlaub. Carmen hatte mir erzählt, dass es Konrad natürlich freigestellt sei mitzufahren, man habe ihn aber diesmal darum gebeten, um Mischas willen. Mit Konrad an seiner Seite würde er es vielleicht schaffen, sich zu beruhigen, falls dicht vor der Küste ein Motorboot vorbeibretterte oder der Hubschrauber von der Wasserrettung eine Übungsrunde über dem Strand drehte.
    Lena äußerte dann auch sofort ihre Besorgnis, was die veränderte Situation für Mischa bedeuten könnte, aber Konrad hatte selbst an diesen Punkt gedacht: » Mischa bekommt das hin. Ich habe mir erlaubt, mit ihm darüber zu sprechen. Im Übrigen: Wer hat denn nach mir den besten Draht zu ihm? «
    Ich traute meinen Augen nicht, aber Lena errötete und sagte: » Das wäre wohl ich, oder? «
    Â» Richtig. Und wolltest du nicht immer schon mal das Meer sehen? «
    Â» Ja, aber ich kann wegen der Pferde nicht mit, und dieses Jahr müssen zudem noch Handwerker beaufsichtigt werden, das habe ich Martin zugesagt. «
    Â» Wir haben eine Praktikantin. «
    Â» Das bedeutet? «
    Â» Sie könnte die Handwerker übernehmen. Und hast du mir nicht gestern erst erzählt, wie gut Katia mit den Tieren umgehen kann? «
    Â» Schon. «
    Konrad brachte es in der Zeit, bis die Forellen aus dem Ofen geholt werden mussten, tatsächlich fertig, sämtliche Anwesenden, mich eingeschlossen, davon zu überzeugen, dass Lena statt seiner als Begleitung von Mischa mit in die Sommerfrische reisen sollte. Ich würde in der Mühle die Stellung halten, die Tiere versorgen und dem Klempner morgens das Haupthaus aufschließen. Zu diesem Zweck sollte ich am besten in der Mühle wohnen, schlug er vor, im leer stehenden Praktikantenzimmer. Lena bot mir nach überwundenen Vorbehalten sogar ihren Bauwagen an, damit ich dem Handwerkerlärm entfliehen und, wie sie es ausdrückte, » ein bisschen Urlaubsatmosphäre genießen « könne.
    Kaum hatte sie ihren Satz zu Ende gesprochen, begann Konrad uns sein Festmahl aufzutischen, und alle Anwesenden brachen in höchste Lobeshymnen aus, obwohl die Fische im Ofen trocken

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