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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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ich kaum für möglich gehalten hatte.
    Eines Nachmittags kam ich von einer Therapiestunde zurück, bei der ich Lena assistiert hatte, als ich Carmen an einen Baum gelehnt vorfand. Aus einiger Entfernung sah sie Konrad, Mischa und August beim Training zu. Sie bemerkte mich, hielt den Zeigefinger vor den Mund und winkte mich an ihre Seite. Dann deutete sie auf die Szene, die sich vor uns auf der Wiese abspielte. Konrad hatte den Hund absitzen lassen, und Mischa hatte die Anweisung, ihn zu sich heranzurufen. Sobald die Angst vor dem sich nähernden Tier aber zu groß wurde, durfte er darum bitten, dass der Hund stehen blieb. Wieder und wieder verlangte Mischa von Konrad, dass er » Stopp « sagte, lange bevor August in Reichweite war. Der Hund befolgte die Befehle präzise, die Augen fest auf Konrad geheftet, der dafür nur die Hand heben musste. Dann trat Konrad näher an Mischa heran, legte den Arm um seine Schulter und sprach mit ihm. Wir konnten nicht verstehen, was er sagte, Mischa nickte jedoch. Kurz darauf gingen die beiden einige Schritte auf den wartenden Hund zu, dann gab Konrad ein weiteres Zeichen, bei dem sich August flach auf den Boden legte, seine Schnauze zwischen den Pfoten im Gras. Mischa und Konrad näherten sich Schritt für Schritt. Direkt neben dem Tier gingen sie in die Hocke, Konrads Arm noch immer um Mischas Schultern. Wieder sagte Konrad etwas zu Mischa, der daraufhin vorsichtig seine Hand ausstreckte, bis sie auf der Flanke des Tieres liegen blieb. August begann zaghaft zu wedeln, und Mischa gab ein so helles und befreites Lachen von sich, wie ich es selten gehört habe.
    Carmen griff nach meiner Hand und drückte sie fest, was mich so erstaunte, dass ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte.
    Â» Hast du das gesehen? « , fragte sie leise.
    Ich nickte.
    Â» Es ist geradezu unheimlich, was dieser Mensch für Fähigkeiten entwickelt, wenn man ihn nur machen lässt. «
    Ich nickte erneut.
    Plötzlich riss sich Carmen von meiner Hand los, fuhr zu mir herum und rief mit erschreckender Heftigkeit: » Eine verdammte Schande ist das! « Dann lief sie eilig über die Wiese zum Haus, schnäuzte sich dabei in ihr Taschentuch und ließ mich ratloser denn je zurück.
    Das Rätselraten darüber, was in Carmen vorging, sollte sich an diesem Tag noch verstärken. Um fünf stand Dienstbesprechung mit Visite auf dem Plan, was bedeutete, dass auch Professor Albrecht anwesend sein würde.
    Wir hatten uns im Erzieherbüro kaum hingesetzt, Carmen kümmerte sich noch um Stühle und Sitzkissen, da kam ihr Schwager mit der Nachricht, die Gräfin von Reichenbach feiere in der nächsten Woche ihren fünfzigsten Geburtstag, und der Graf habe die Anwesenheit seines Sohnes gewünscht, solange er, als dessen Arzt, dem zustimmen würde.
    Martin gab einen Laut des Missfallens von sich.
    Carmen fuhr herum und sagte: » Hajo, du hast doch nicht etwa …?«
    Professor Albrecht hob beschwichtigend die Hand. » Ich wollte es zunächst mit euch besprechen, aber ich denke, dass er seiner Familie einen Besuch abstatten könnte. Der letzte Aufenthalt ist drei Jahre her, und sein Vater hat am Telefon sehr milde geklungen. Die Stimmung im Hause von Reichenbach scheint also gut zu sein. Konrads Mutter liegt wohl wirklich etwas daran, ihren Sohn bei der Feier um sich zu haben. «
    Â» Das fällt ihr früh ein « , sagte Carmen verächtlich.
    Â» Der Graf war sich erst nicht sicher, deshalb hat er so lange gezögert, mich anzurufen. «
    Â» Warum redet er nicht mit Konrad? Spricht er ihm jetzt auch noch die Fähigkeit ab, ein Telefon zu bedienen? «
    Â» Du selbst hast ihn darum gebeten, das zu unterlassen, Carmen. «
    Â» Seit wann richtet er sich nach meinen Wünschen? «
    Hajo Albrecht seufzte, dann wandte er sich an seinen Bruder: » Martin, was denkst du? «
    Martin überlegte lange, bevor er antwortete: » Ich denke, Konrad wird es nicht wollen. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass es ihm auch nicht guttun würde. «
    Carmen nickte heftig.
    Â» Ja, damit müssen wir rechnen « , bestätigte Professor Albrecht. » Vielleicht sollten wir ihm anbieten, dass ihn jemand begleitet. «
    Â» Einen Betreuer mitschicken, das wird den Alten erst recht in seiner Meinung über seinen Sohn bestätigen, außerdem … « , echauffierte sich Carmen.
    Martin unterbrach seine Frau:

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