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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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» Hajo, ich kann mich nur wiederholen, es wird ihm nicht guttun. «
    Sein Bruder ließ sich nicht beirren. » Ich bin ebenfalls eingeladen, als Freund der Familie, könnte also mit ihm reisen. Aber das scheint mir nicht die beste Lösung zu sein. Unser Verhältnis ist durch meine Verbindung zum Vater nicht ungetrübt … «
    Lena prustete los, woraufhin Hajo Albrecht die Stimme hob: » Aber ein solches Vorgehen hätte auch zu sehr den Anschein von ärztlicher Aufsicht. Das möchte ich weder Konrad noch seinem Vater zumuten. Deshalb werde ich auf die Teilnahme an den Festlichkeiten verzichten, habe auch bereits abgesagt. Aber Frau Werner würde ich gern bitten, die Reisebegleitung für Konrad zu übernehmen. Bei ihr würde es nicht gleich so aussehen, als sei er mit einer Betreuerin unterwegs. «
    Â» Das allerdings wird ihm guttun « , sagte Carmen ohne ironischen Unterton.
    Ich musste mich an der Stuhllehne festhalten. Und als Professor Albrecht sich direkt an mich wandte, vergaß ich zu atmen.
    Â» Wären Sie denn dazu bereit, Frau Werner? Die Überstunden bekämen Sie selbstverständlich angerechnet. Mir läge viel daran, der Familie von Reichenbach diesen Wunsch zu erfüllen, ich sehe darin eine erneute Chance zur Annäherung, und zwar für beide Seiten. Konrad scheint sich in den vergangenen Monaten deutlich stabilisiert zu haben. «
    Sämtliche Augen im Raum waren auf mich geheftet, ich spürte einen dicken Schweißtropfen zwischen meinen Schulterblättern hinunterrinnen.
    Â» Das kommt jetzt ein wenig unverhofft « , erklärte ich.
    Â» Mach schon, Katia, sag ja. Es wäre bestimmt eine Freude für Konrad.«
    Ich starrte Carmen an, als sähe ich sie zum ersten Mal. Sie erwiderte meinen Blick mit einer Wärme, die mich noch mehr verwirrte.
    Â» Na ja, ich weiß nicht so recht. Müssen wir nicht erst Konrads Meinung hören? «
    Der Professor ging nicht weiter auf meine Frage ein.
    Â» Im Übrigen wird die Teilnahme an einer Feier in der Reichenbachschen Villa eine Erfahrung sein, um die Sie einige beneiden werden. Die Feste dort sind Legende! «
    Carmen bekam einen kurzen Lachkrampf, den beide Brüder mit genervtem Augenaufschlag kommentierten.
    Als Konrad der Vorschlag unterbreitet wurde, wirkte er im ersten Moment völlig verblüfft.
    Â» Mit Katia? Dahin? Wer hat sich das denn einfallen lassen? «
    Â» Du kannst dich natürlich auch weigern « , sagte Martin.
    Â» Oder mit jemand anders hinfahren, wenn dir das lieber ist « , fügte ich hinzu.
    Er fing sich sofort wieder, lächelte hintersinnig und erklärte: » Nein, Katia als Begleiterin ist mir sogar sehr lieb, das könnte ein interessantes Experiment sein. «
    Â» Konrad! Du wirst sie gut behandeln, hörst du? «
    Im ersten Moment dachte ich, Carmen meinte, er solle gut zu seinen Eltern sein, was mich wunderte, aber Konrad hatte sie richtig verstanden. Er verneigte sich leicht in meine Richtung und sagte: » Ich werde sie hüten wie meinen Augapfel. «
    Â» Danke, aber ich kann gut auf mich selbst aufpassen « , bemerkte ich.
    Â» Ich wusste, sie ist die Richtige! « Carmen strahlte.
    Und ich fragte mich, ob das wirklich allein Professor Albrechts Idee gewesen war.
    Fünf Tage später fuhren Konrad, August und ich in Martins altem Passat Richtung Norden. Weil ich angesichts des bevorstehenden Familienbesuchs zunehmend nervös geworden war, hatte ich mir fest vorgenommen, mir von Konrad mehr von seinen Eltern erzählen zu lassen. Er hatte sich zwar jedes Mal, wenn wir über das gesprochen hatten, was wir » unseren kleinen speziellen Familienausflug « nannten, als wenig auskunftsfreudig gezeigt, und ich hatte dafür Verständnis gehabt, aber jetzt sollte er mich vor Fehltritten und Peinlichkeit warnen. Nicht zuletzt wollte ich einige Sprachregelungen mit ihm treffen, als was genau ich dort auftreten würde. Aber nach einem sinnlosen Streit kurz vor der Abfahrt schwiegen wir beinahe die ganze Strecke über.
    Auslöser dieser Auseinandersetzung war die Tatsache gewesen, dass meine Haare an diesem Morgen nicht mehr grün waren. Angelika hatte sich am Vortag eine Freundin, die Friseurin war, ins Haus bestellt, und sie waren gerade auf der Terrasse am Plaudern, als ich vom Dienst zurückkehrte. Frederike, die mich von früheren Besuchen kannte, hatte mir fröhlich zugerufen: »

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