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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Peters
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und Konrad sagte, damit läge ich sehr dicht an der Wahrheit.
    Dass wir es weder zu den Champagnerkelchen noch zu den Schwimmkerzen schaffen würden, ahnte zu diesem Zeitpunkt keiner von uns.
    Â» Was machen wir mit ihm? « Ich deutete zur Rückbank, auf der August zusammengerollt schlief.
    Â» Den füttern wir mit Kaviarhäppchen und lassen ihn in den Pool springen. «
    Am späten Nachmittag hatten wir das Ziel unserer Reise erreicht. Konrad hatte es so geplant, dass wir am Vorabend des Festes eintrafen: » Dadurch haben wir etwas Zeit, das Gelände zu sondieren, bevor der ganze Zauber startet. «
    Gerade wollte ich aussteigen, da langte Konrad zu mir herüber, griff mir ins Haar und brachte es mit beiden Händen durcheinander.
    Â» Hör auf, du Spinner! «
    Â» In der Welt meiner Eltern werden Menschen wie wir immer Außerirdische sein, egal wie sehr wir uns optisch anpassen. «
    Â» Ist schon gut, ich hab’s ja kapiert. «
    Die Reichenbachsche Villa hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Etwas Altes hatte ich erwartet, etwas Mondänes, mit einem Säulenvorbau und einem Rondell vor dem Haus wie in den Filmen, in denen schöne reiche Menschen immer direkt vor die Villa fuhren, um dort von einem der Familie treu ergebenen Diener in Empfang genommen zu werden.
    Wir hatten am Straßenrand geparkt, an dem kleinen Gartentor geklingelt, das von einer dicken Hecke gesäumt wurde, und gewartet, bis es mit einem lauten Summen aufsprang. Dann betraten wir einen gepflasterten Gartenweg, der sich zum Haus hinaufschlängelte. Tatsächlich war das Haus von Konrads Familie einfach nur groß und weitläufig, aber kein bisschen glamourös: ein Neubau aus den frühen Achtzigern, frei von jedem Charme, streng funktional, auf einem riesigen Grundstück gelegen, das zugegebenermaßen mit spektakulär aufwendigen Gartenanlagen gestaltet war.
    Konrads Mutter wartete bereits in der offenen Haustür auf uns. Sie war eine fast durchsichtig wirkende, verblühte Ex-Schönheit mit goldblondem Haar, das sie klassisch hochgesteckt zu einem cremefarbenen Hosenanzug trug. Sie umarmte ihren Sohn so vorsichtig, als wären sie beide aus dünnem Glas, hielt ihm links und rechts die Wange hin. Konrad hauchte einen Kuss jeweils knapp daran vorbei, woraufhin sie einen Schritt zurücktrat und ihren Sohn von oben bis unten betrachtete wie eine exotische Skulptur oder eher ein kompliziert zu bedienendes Gerät.
    Â» Du siehst sehr gut aus, mein Lieber! «
    Â» Du ebenfalls, Maman. «
    Ich konnte es nicht fassen: Sie nannte ihn » mein Lieber « , und er sagte » Maman « zu ihr, distanziert, affektiert, so steif, als hätten beide einen Stock verschluckt. Das also war die Frau, die sich lieber in Tabletten und Depressionen geflüchtet hatte, als ihren sensiblen, hochbegabten Sohn vor den übersteigerten Erwartungen eines cholerischen Vaters zu schützen.
    Ich hustete leise. Erst jetzt gab sie zu erkennen, dass sie mich bemerkt hatte.
    Â» Ach, da ist ja noch jemand. Du hast eine Freundin mitgebracht? Wie reizend! Willst du uns nicht miteinander bekannt machen? «
    Ich fragte mich, ob sie wirklich nicht wusste, dass ich von Hajo Albrecht zu Konrads Begleitung abgestellt worden war, oder ob sie nur so tat.
    Konrad stellte uns vor, als wären wir potenzielle Geschäftspartner: » Katia Werner. Caroline Sophie Gräfin von Reichenbach, geborene Zinnowitz. «
    Bei den letzten beiden Worten schien die Gräfin leicht zusammenzuzucken. Da ihrerseits nichts weiter folgte, wir aber noch immer steif auf der Schwelle herumstanden, sagte ich: » Na, dann gehe ich mal August holen, der flippt im Wagen sonst aus. «
    Die Gräfin machte große Augen: » Wen hast du denn noch mitgebracht, Junge? «
    Â» August ist unser Hund, Maman, mach dir keine Gedanken um ihn, er schläft bei Katia und mir im Zimmer. «
    Damit wäre die Frage, als was ich bei den von Reichenbachs aufzutreten habe, geklärt, dachte ich und lief seltsam zufrieden den Weg zur Straße zurück. Konrad trat auf Geheiß seiner Mutter ins Haus.
    Es war meine Idee gewesen, erst mich und dann den Hund ins Spiel zu bringen. » Lass ihn uns nachholen, wenn wir deine Eltern begrüßt haben « , hatte ich zu Konrad beim Aussteigen gesagt, » er ist so riesig, und wenn er zu bellen oder zu knurren anfängt, weil sie dich anfassen, werden sie ihn für

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