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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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Vorhaben sei. „Ich weiß nur nicht so recht, wo ich anfangen oder enden soll, und um ehrlich zu sein, am liebsten würde ich vergessen, dass es je passiert ist, und stattdessen von heute an ganz neu anfangen.“
    „Und? Heißt das nun, dass du es mir erzählst, oder nicht? Wir könnten auch wieder über meine Fruchtbarkeit reden, wenn du willst.“ Männer hassten es, über Fruchtbarkeit und Menstruationszyklen zu sprechen.
    „Okay, na gut.“ In der Dunkelheit konnte ich erkennen, dass Peter sich zu mir herumgedreht hatte, um mich anzuschauen. „Meine Mum ist nicht an einem schwachen Herzen gestorben. Sie hat herausgefunden, dass mein Vater eine Affäre hatte, und hat daraufhin Selbstmord begangen.“
    Oh! Mein! Gott!
    Auf der Bühne wurde es dunkel, und die Zuschauer begannen zu applaudieren.
    Das dauerte mehrere schmerzvolle Minuten lang.
    „Peter, das ergibt doch keinen Sinn, deine Mum schien immer so glücklich zu sein.“
    „Sie war glücklich“, erwiderte er und wischte ein Stück Popcorn von der Decke, „wenn sie mit meinem Dad zusammen war. Ihre Welt drehte sich nur um ihn. Er war ihre Sonne.“ Er schenkte uns noch mehr Wein ein, bevor er sich auf die Decke legte und mich zu sich zog. Ich drehte meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. „Kate, erinnerst du dich, als ich für ungefähr drei Wochen bei dir und deiner Grandma geblieben bin? Wir waren ungefähr sechs. Du hast damals immer noch ziemlich häufig ins Bett gemacht.“ Wieso musste er jedes Mal, wenn ich ihn traf, mindestens ein demütigendes Detail aus meiner Kindheit erwähnen? „Na ja, ich sollte eigentlich nur übers Wochenende bleiben, mein Vater hatte einen dringenden Geschäftstermin in Rom und musste sofort los. MeineMum bot an, seine Sachen zu packen und sie ihm nachzuschicken. In letzter Minute hat sie sich dann aber entschieden, ihn zu überraschen und ihm die Sachen persönlich zu bringen.“
    „Ich habe nicht oft ins Bett gemacht.“
    „Kate, dein Bett glich einem Wasserpark“, entgegnete er und tätschelte meine Hand. „Und bitte, jetzt geht es ausnahmsweise mal nicht um dich.“
    „Entschuldige.“
    „Als meine Mum im Hotel meines Dads in Rom ankam, stellte sie fest, dass er mit einer anderen Frau da war.“
    Er drehte sich auf die Seite und legte den Kopf auf seine Hand. In der Dunkelheit sah er mich an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und versuchte krampfhaft, nicht an mein Blasenproblem zu denken.
    „Peter, es tut mir so leid, das ist ja schrecklich.“
    „Offenbar war das schon eine Weile so gegangen. Es war eine ernsthafte … Beziehung .“ Es bereitete ihm ernsthafte Schwierigkeiten, das Wort auszusprechen. „Und mein Vater hatte bereits beschlossen, meine Mum zu verlassen. Na ja, es gibt kein Universum ohne Sonne, und Mum versank in tiefe Depressionen. Sie wollte nicht dagegen angehen. Sie versuchte gar nicht, dagegen anzugehen. Für meine Mum war ein Leben ohne meinen Vater nicht lebenswert. Also hat sie entsprechend gehandelt.“ Er streckte sich auf dem Rücken aus und starrte hinauf zu den Sternen. Ich griff nach seiner Hand.
    „Sie sagten, sie hätte nicht gelitten, was, so vermute ich, etwas Gutes ist. Es muss so gewesen sein, als wäre sie einfach eingeschlafen. Natürlich wusste ich nichts davon. Dad hat mir damals erzählt, dass sie unter einem schwachen Herzen gelitten hätte und dass es schließlich zu schwach gewesen wäre und aufgehört hätte zu schlagen, was in gewisser Weise ja auch stimmte. Erst als wir Jahre später das Haus verkauften, fand ich ein paar Briefe von Mum an Dad, Unterlagen, die die Scheidung betrafen, und Briefe an meinen Dad, geschrieben nach Mums Tod … von der anderen Frau.“ Er zog die Hand fort.
    „Und wann war das?“
    „Ich fand das am Tag vor deinem fünfzehnten Geburtstag heraus.“
    „Warum hast du es mir nicht erzählt?“
    „Ich wollte nicht darüber reden, Kate. Ich wollte all das, was ich empfand, nicht fühlen. Und ich wollte es dir nicht erklären. Also überlegte ich mir, einfach abzuhauen. Zu laufen, laufen, laufen, bis ich dem Ganzen vielleicht entkommen wäre. Aber deine Grandma ertappte mich dabei, als ich am Packen war.“
    „Wie macht sie das nur, dass sie immer zum rechten Zeitpunkt auftaucht?“
    „Oder zum falschen. Wie auch immer, sie wusste sofort, dass sie mich nicht von meinem Plan würde abbringen können. Und deine Grandma ist niemand, der sinnlos seine Zeit vergeudet. Also habe ich mit ihr verhandelt. Ich wusste, dass sie mir

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