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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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Untertönen, merkwürdigen Schwingungen und für mich alles völlig unverständlich. Es war wie bei den verdammten Sopranos.
    „Stellst du Nachforschungen über mich an, Regina? In der Hoffnung, dass ich trotz meiner schrecklichen Kindheit so etwas wie ein wenig Glück gefunden habe?“ Peter trank noch einen großen Schluck Wein. Meine Mutter war ziemlich blass geworden.
    „Du meine Güte, wie dramatisch, Peter.“ Ich kicherte. „Das klang ja so, als würdest du eine Stelle aus einem Dickens-Roman zitieren!“ Ich lachte nervös und blickte zu den anderen am Tisch,nur um festzustellen, dass niemand auch nur im Geringsten amüsiert schien.
    „Es war eine ganz unschuldige Frage“, rechtfertigte meine Mum sich. „Ich frage Kate das auch ständig.“
    „Das tut sie wirklich“, flüsterte ich Peter zu.
    „Ich glaube, du hast eher Angst davor, dass ich deiner Tochter von dir erzähle.“
    Peters Worte hingen in der Luft. Meine Mum, mein Dad und meine Grandma schienen auf einmal alle ganz intensiv mit dem, was auf ihrem Teller lag, beschäftigt zu sein.
    „Mir was erzählen?“, hakte ich nach.
    „Bitte, Peter.“ Die Stimme meiner Grandma war sanft, fast flehend. „Ich glaube nicht, dass der heutige Abend für diese Unterhaltung geeignet ist.“
    „Für diese Unterhaltung gibt es keinen guten Moment“, fuhr er Grandma an.
    „Was für eine Unterhaltung?“, fragte ich, die anscheinend für alle anderen unsichtbar geworden war.
    „Vielleicht hast du Angst, Regina“, fuhr Peter fort, während er sie böse anfunkelte, „dass ich wie meine Mum implodieren könnte – wie eine destruktive Naturgewalt – und dass ich deine Tochter mitreißen könnte. Keine Angst, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Emotionen ausgeschaltet wurden, und zwar schon im Alter von, hm, ich glaube im Alter von ungefähr sieben Jahren, wenn ich mich recht erinnere.“ Was, zum Teufel, ging hier vor? „‚Gib mir den Jungen, bevor er sieben wird, und ich zeig dir den Mann.‘ Heißt es nicht so, Regina?“ Peter kippte den letzten Rest seines Weines herunter. „Na ja, mit sieben war ich noch kein Mann, Regina, aber mit fünfzehn war ich definitiv einer.“ Er schenkte sich Wein nach und zog mich samt meinem Stuhl näher an sich heran.
    „Ich wollte doch nur Peters Beziehungsstatus wissen.“ Sie lachte nervös. „Heißt es nicht so bei Facebook? Ich wollte einfach nur höflich sein. Ich meine, es könnte ja sein, dass du mit Kate zusammen bist. Also? Seid ihr beide zusammen?“
    „Warum interessiert es dich, was ich mit deiner Tochter mache?“, fragte Peter fassungslos. „Hast du Angst, du triffst meinen Dad auf der Hochzeit?“
    „Hochzeit! Was für eine Hochzeit?“, fragte ich atemlos und kicherte.
    „Ich glaube nämlich nicht, dass er eine Einladung zur Hochzeit bekommt.“
    „Da ist ja schon wieder dieses Wort!“ Ich strahlte. „Hochzeit!“
    „Oder bist du eifersüchtig, Regina? Du willst nicht, dass Kate das bekommt, was du nicht haben konntest. Denn Dad wollte dich nicht mehr, nachdem sie gestorben war. Ich weiß es. Ich habe die Briefe gesehen. Er wollte dich nicht mehr.“
    Oh mein Gott …
    Ich sah Peter direkt an.
    „Peter, was ist hier los?“ Doch er musterte noch immer meine Mum, die wiederum meine Grandma so wütend ansah, dass ich fürchtete, ihre Blicke würden gleich töten.
    „Na? Ist es klug, wenn Peter und Kate zusammen sind?“, erkundigte sich meine Mum schrill bei Grandma und deutete hektisch zu Peter und mir. „Denkt denn sonst keiner das, was ich denke?“, fauchte sie.
    Peter blickte von meiner Mum zu meiner Grandma. Es sah so aus, als wollte er eine Gleichung lösen, doch anscheinend ging sie nicht auf. Dann hörte ich, wie er nach Luft schnappte.
    „Wie lange hattet ihr eine Affäre, Regina, du und mein Dad?“ Seine Worte waren kaum zu hören.
    Meine Mum hatte den Blick auf den Teller gesenkt und weigerte sich, aufzuschauen.
    „WIE LANGE?“, schrie Peter und schlug so heftig mit der Hand auf Tisch, dass die Teller und Gläser klirrten.
    „Na, es war jedenfalls keine verdammte Urlaubsromanze, Peter!“, schrie sie zurück.
    „Schon vor meiner Geburt?“, fragte er, „vor unserer Geburt?“, verbesserte er sich und schnappte sich meinen Arm, so als wäre ich nichts weiter als eine Requisite. Inzwischen war mir schon ziemlichmulmig, und das lag nicht daran, dass Peter von einer Hochzeit gesprochen hatte.
    „Zehn Jahre“, sagte mein Dad ernst. „Sie hatte zehn Jahre lang eine

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