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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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geworden. Je mehr Zeit ich mit dir verbringe, desto weniger Verbindung scheint zwischen euch beiden zu bestehen, desto weniger Ähnlichkeiten sehe ich, außer wenn du losziehst und alle möglichen Männer küsst. Das hat mir ganz und gar nicht gefallen.“
    Ich verdrehte die Augen, obwohl niemand es sehen konnte. Wieso musste er immer wieder darauf herumreiten?
    „Peter, wie hattest du dir das vorgestellt, wie wolltest du weiterhin Zeit mit mir verbringen, ohne mir davon zu erzählen? InNew York hatte ich dich doch ganz explizit gefragt, ob du noch irgendwelche anderen Geheimnisse hättest.“
    „Und ich habe dir gesagt, dass dein Wohlbefinden für mich oberste Priorität hat.“
    „Aber du wolltest heute Abend wieder bei mir schlafen!“, stieß ich hervor, ohne zu wissen, warum ich das jetzt unbedingt thematisieren musste. Es war ja nicht so, dass wir geplant hatten, miteinander zu schlafen. Oh verflixt, jetzt wurde mir schon wieder ganz schwummerig.
    „Also …“, sagte Grandma, die mit zwei Plastiktüten und einem Umschlag in der Hand zurück ins Zimmer kam. Sie stutzte, als sie sah, dass Peter und ich uns gegenseitig den Rücken zugekehrt hatten, bevor sie mir eine der Tüten gab. Darin, stellte ich fest, befand sich meine Haarbürste.
    „Hey, ich dachte, ich hätte die verloren, Grandma!“
    „Du hast sie nicht verloren, Schätzchen, aber du könntest sie ruhig mal ein bisschen öfter benutzen“, erklärte sie und reichte Peter die andere Tüte.
    „Du kannst hellsehen, Josephine“, stelle er fest, als er eine Mütze aus der Tüte zog, die, das wusste ich, ihm gehörte.
    „Na ja, zum Glück, manchmal. So, ich sage es noch einmal, tief in meinem Herzen glaube ich nicht, dass es möglich ist. Aber als Regina letzte Woche auftauchte und hörte, dass ihr zwei miteinander in Kontakt steht, entschied sie sich, mit der grässlichen Wahrheit herauszurücken. Ich wollte einfach nur sichergehen. Die Ergebnisse sind heute eingetroffen. Ich habe den Brief noch nicht geöffnet, weil ich nicht wusste, ob ich es euch erst sagen oder mir das Ergebnis einfach allein ansehen sollte.“ Sie hielt uns den Umschlag entgegen. Peter schnappte ihn sich, setzte sich auf die Sofakante und starrte den Brief mit zusammengebissenen Zähnen an. Grandma kam zu mir und hielt meine Hand. Dann riss Peter den Umschlag auf. Ich sah, wie er all die Worte in dem Brief überflog, verzweifelt auf der Suche nach den Ergebnissen. Er fand sie. Nahm sie in sich auf. Verarbeitete sie. Dann legte er den Brief auf den Couchtisch vor sich und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Erlegte beide Hände auf den Mund und begegnete langsam meinem panischen Blick.
    An jenem Abend bekam Peter seinen Wunsch, was diese Sache mit dem Übergeben anging, doch noch erfüllt, denn schließlich wurde mir richtig schlecht, und ich übergab mich direkt vor seinen Füßen. Das erinnerte mich an einen Vorfall, da war ich siebzehn, als mir im Haus der Eltern meines damaligen Freundes schlecht geworden war. Ich hatte viel zu viel Cidre getrunken und, zugegeben, auch etwas geraucht. Aber dies hier war ein sehr viel kontrollierteres Übergeben gewesen. Ich schaffte es, mir noch rechtzeitig den Papierkorb zu schnappen. Aber Peter war dabei gewesen. Er hatte es gesehen. Er hatte es gehört. Es war eine gemeinsame Erfahrung. Man möge mir den Ausdruck verzeihen.
    Es passierte, gleich nachdem er das Ergebnis des Vaterschaftstests gelesen hatte. Direkt nachdem er den Brief gelesen, aber noch bevor er tief durchgeatmet und gesagt hatte: „Gott sei Dank!“ Ich begann zu würgen, als er anfing, tief durchzuatmen, weil ich dachte, das wäre ein Zeichen für schlechte Nachrichten. Er hätte einfach und direkt sagen sollen: „Wir sind nicht verwandt!“ Aber er machte diese Pause. Er starrte vor sich hin. Er holte tief Luft. Dann stieß er die Luft wieder aus. Zu dem Zeitpunkt war ich schon völlig aufgelöst. Ich beugte mich vor. Ich übergab mich. Stand auf. Mir wurde schwindelig. Ich fiel in Ohnmacht. Es war wie eine dynamische Yogaübung. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in Peters Armen, er streichelte mir sanft das Gesicht, wiegte mich besorgt hin und her und drückte mich an sich. Es war ein bisschen so wie bei „Romeo und Julia“ auf ihrem Sterbebett, allerdings mit Übelkeit, Vaterschaftstest und heuchlerischen und betrügerischen Eltern. Okay, das klang doch schon ziemlich nach Shakespeare.
    „Ich glaube, Kate braucht ein wenig Abstand, Peter“, hatte Grandma

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