Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

vernünftigerweise vorgeschlagen, damit er mich losließ, „und vermutlich ein wenig Schlaf.“
    „Ich bringe sie nach Hause“, hatte er erklärt, mich hochgehoben und von ihr weggetragen. „Wenn du ein Taxi bestellenkönntest, bringe ich sie nach Hause.“ Von dem Moment an ließ er mich nicht mehr los. „Nach Hause“ entpuppte sich als meine Wohnung. „Die gemeinsame Nacht“ entpuppte sich als harmlos – zwei Freunde, die auf platonische Art und Weise nebeneinanderlagen und schliefen –, abgesehen von der Tatsache, dass Peter mich die ganze Nacht lang umschlungen hielt, so als hätte er Angst, ich könne verschwinden. Doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich allein.

Dicke Geschenke für die schlanken Moppel
    Konferenzzimmer | „True Love“-Redaktion
    „Na, es scheint ja so, als wäre nur die Hälfte von euch heute hergekommen“, lautete Chads Eröffnungssatz für das letzte Treffen unseres Moppel-Camps. „Nur die Hälfte von euch … die Hälfte … weil ihr alle so viel Gewicht verloren habt … Was, zur Pussy, muss ein Mann denn noch alles tun, um hier mal ein bisschen Gelächter zu erzeugen?“
    Im Zimmer war es still. Es gab ein paar Geräusche, weil die Möbel knarrten, ansonsten herrschte Totenstille. Federico brach das Schweigen, indem er laut klatschte und alle anderen nickend dazu aufforderte, es ihm gleichzutun.
    „Passt auf, Mädels, ich hatte nie ein Problem mit meinem Gewicht“, fuhr Chad fort. „Ich bin weder Athlet noch Bodybuilder, ich weiß nicht einmal, ob sich in meinem Körper wirklich ein Muskel befindet. Aber der Punkt ist der: Ich war niemals eine fette Tussi. Ich habe nie daran gezweifelt, begehrenswert zu sein. Ich habe mich niemals aufgegeben. Ich war nie verzweifelt oder allein oder wurde nicht beachtet. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sich das wohl anfühlt, und ich glaube auch nicht, dass ich jemandem davon erzählen würde. Aber ihr, ihr wart echt pussymäßig fett, oder? Erinnert ihr euch noch an den ersten Tag, als ihr hier ankamt und wir euch nur in kleinen Gruppen in den Fahrstuhl lassen konnten? Oh verdammt, das hat mich echt köstlich amüsiert!“ Er drehte eine Runde mit seinem Stuhl und klopfte sich auf die Schenkel. „Das waren noch Zeiten.“ Er schnappte sich einen roten Apfel aus der Obstschale. „Aber jetzt …“ Einen Moment ließ er sich Zeit, damit die Worte sacken konnten. Federico fing erneut an zu klatschten, doch der Applaus verebbte schnell wieder. „Passt auf, ihr wisst alle, wenn ich weiterrede, versaue ich es nur. Ich sage dann etwas, das eine von euch zum Heulen bringt, oder ich beleidige jemanden oder verletze die Gefühle von einer von euch. Ich befinde mich imAugenblick in einem verdammten Östrogentank, dich eingeschlossen, Federico, und ich habe das verdammte Gefühl, dass ich dabei bin, darin zu ertrinken. Also, lasst es mich kurz machen. Ihr seht alle verdammt schrecklich aus.“ Federico hustete laut. „Entschuldigung. Lasst mich noch einmal anfangen. Ihr seht schrecklich aus.“ Die Frauen stöhnten. „Aber!“, versuchte Chad, sie zu übertönen. „Aber gut auszusehen kann teuer sein. Sobald ihr erst einmal damit angefangen habt, wird es einfacher, aber am Anfang, na ja, ich wette, keine von euch hat ein einziges Kleidungsstück im Schrank, das ihr wirklich passt.“ Er blickte in die Runde. Sie sahen wirklich aus wie die Besetzung des Stücks „Les Misérables“. „Ich finde, ihr wart echt pussymäßig großartig während dieser ganzen Zeit. Ihr seid jeden Tag aufgetaucht. Ihr seid bis an eure Grenzen gegangen. Ihr habt euch nicht beklagt. Also wollte ich etwas für euch tun. Um Danke zu sagen.“ Er wippte auf seinen Absätzen vor und zurück, rieb sich die Hände und wartete auf den richtigen Moment. „Ich habe einen meiner Freunde gebeten, herzukommen. Er ist richtig gut, was Mode und all diesen Pussykram angeht. Er hat fünftausend Pfund bekommen – für jede von euch, versteht sich –, mit denen er euch einkleiden soll. Die einzige Bedingung ist, dass ihr in seiner Show auftreten müsst, für die es ebenfalls ein paar sehr eigene Bedingungen gibt, aber das kann er euch selbst erzählen …“ Die Frauen sahen sich verwirrt an. „Ich finde, ihr Moppel seid pussymäßig brillant. Danke.“
    Chad öffnete die Tür zum Konferenzzimmer, und genau in diesem Moment glitten die Fahrstuhltüren mit einem leisen Pling auf. Heraus trat Gok Wan 15 , gefolgt von einem eigenen Kamera team, das uns filmte,