Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Er zeigte auf dieWelpen. „Gut gemacht.“ Damit wandte er sich zum Gehen. Die Welpen drehten sich immer wieder zu mir um, als er sie zur Tür führte. Den Blumenstrauß versenkte Peter im Mülleimer, als er an der Rezeption vorbeiging.

Das Abendmahl
    „Na ja, Len kommt jetzt mit mir zum Mechanikerkurs“, erzählte Mary, während sie mir eine Erdbeercremepraline aus der Tupperdose gab, die voll mit dick machenden Quality-Street-Köstlichkeiten war. Wir saßen auf der Terrasse des schwimmenden Restaurants und tranken Tee, während wir darauf warteten, dass Grandma uns hineinließ, damit meine hastig arrangierte Abschiedsparty steigen konnte. „Zu Anfang hat er noch gesagt, er wolle nur sicherstellen, dass ich auch nicht übers Ohr gehauen werde, aber inzwischen hat er sich selbst eingeschrieben und ist dreimal die Woche da.“
    „Wie kommt er mit Jefferson zurecht?“
    „Oh, erst waren sie wie Pfauen im Morgengrauen! Brust raus, Schraubenschlüssel in der Hand – getreu dem Motto: Wer weiß mehr über Zündkerzen und Chassis? Dann hat Jefferson Len gefragt, ob er sich mal das Formel-2-Auto ansehen will, an dem er arbeitet. Er betreut die Boxengasse, wenn Rennen sind. Na, da ist Len vor Aufregung natürlich fast in Ohnmacht gefallen. Jetzt sind sie beste Freunde. Len fährt diesen Sonntag mit Jefferson zum Rennen, um Tee für die Ingenieure zu machen und sich mal anzuschauen, wie alles funktioniert. Und wenn er über Jefferson redet, dann wird er immer ganz rot im Gesicht. Ich hab keine Ahnung, warum er errötet, das ist schon irgendwie kindisch.“ Ich lächelte in mich hinein. Marys Gesicht war nach den ersten Stunden, die wir bei Jefferson gehabt hatten, geradezu krebsrot gewesen.
    „Hast du gar keine Lust, mit ihnen zu fahren, Mary, da in diese Boxengasse?“
    „All der Lärm und das Chaos, dann diese dürren Mädels, die mit der Werbung für die Ölkonzerne auf dem Busen herumlaufen. Nein danke, ich bin ganz zufrieden mit meiner ganz normalen Autoreparatur, vielen Dank auch. Ich habe übrigens eine ganze Menge Arbeit hier in Pepperpots“, verkündete sie und winkte einigen Senioren zu, die am Ufer des Sees spazieren gingen. Sie winkten ebenfalls und humpelten dann weiter.
    Ich persönlich fand die Vorstellung, dass all die unsicheren und gelegentlich nicht gerade nüchternen Pepperpots-Bewohner in ihren teuren und im Allgemeinen völlig überdimensionierten Wagen durch die Gegend fuhren, ziemlich beängstigend. Das ähnelte wahrscheinlich dem Autoscooterfahren, wenn ein paar von den Alten zur selben Zeit unterwegs waren. Einmal war Mr Bordel kopfüber in den See gefahren, nachdem er aus Versehen den Automatikhebel auf „Fahren“ statt auf „Rückwärts“ geschaltet hatte. Der See ist zwar nur sechzig Zentimeter tief, doch ich habe mal irgendwo gelesen, dass man auch in weniger als drei Millimeter Wasser ertrinken kann, und das ist gerade mal so viel, als hätte man ein bisschen Tee verschüttet. Ich gebe zu, dass ich nicht so ganz verstehe, wie das funktionieren soll, aber es sollte uns allen als Warnung dienen.
    „Ach ja, Len und ich überlegen uns gerade, ob wir eine Garage mieten sollen, du weißt schon, eine von denen unten bei den Bögen unter der Bahnstrecke.“
    „Ich erinnere mich, Mary, du hast sie bei unserem Super-Mary-Spiel erwähnt.“
    „Na ja, eine ist jetzt zu vermieten, mal ehrlich, wie groß ist die Chance, dass so etwas passiert? Während der letzten zehn Jahre war keine auf dem Markt, aber ich ging gerade an dem Mann in dem Laden vorbei und hörte, wie er sagte, dass er seine loswerden will, also übernehmen wir wohl seinen Vertrag.“ Es fiel ihr schwer, das breite Lächeln zu unterdrücken. Ich sah zu, wie sie nach ihrem Teebecher griff, einen Schluck trank und den Becher danach wieder auf den Tisch stellte. Nicht ein einziges Mal presste sie ihn an sich. Mary wärmte sich jetzt von innen.
    „Na, wenn du von deinen Reisen zurück bist, Kate-Schätzchen, musst du unbedingt sofort herkommen und mich besuchen. Wir werden dich alle vermissen, vor allem der arme Peter Parker. Immer wenn er von dir spricht, glänzen seine Augen.“
    „Wenn du da mal nicht zu viel hineininterpretierst …“
    „Er hatte schon immer eine Schwäche für dich, Kate. Er wird ohne dich ganz verloren sein. Ich kann es kaum aushalten, wennmein Len mal ein Wochenende wegfährt, geschweige denn, dass er mich für sechs Monate alleinlassen würde, um auf Reisen zu gehen.“
    „Peter ist nicht gerade mein