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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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alter Len, Mary“, erwiderte ich kopfschüttelnd und stopfte mir noch eine Erdbeercremepraline in den Mund. „Er ist mein Freund, und wenn ich es nicht besser wüsste, Mary, könnte ich glatt glauben, dass du versuchst, dich einzumischen. Und wir wissen beide, dass das mit dem Einmischen nie gut endet“, fügte ich noch hinzu und hob die Augenbrauen. Ich versuchte, ein Beispiel für missglücktes Einmischen zu finden, doch mir fiel nichts ein, also hoffte ich, dass das Schweigen Bände sprach.
    „Lassen wir das Thema“, meinte Mary, ehe sie mich in die Arme zog, mich kräftig drückte und mir einen Kuss auf die Wange gab. „Viel Glück auf deinen Reisen. Wir sind alle stolz auf dich. Und denk dran, wenn du zurück bist, kommt sofort vorbei. Ich bin sicher, dass wir uns viel zu erzählen haben!“ Sie tätschelte mir das Knie und stand auf, um sich noch eine Tasse Tee zu holen. Ich sah ihr hinterher, eine Hälfte eines Paares, wobei Len die andere Hälfte des Puzzles darstellte. Würde ich mich wie ein komplett zusammengesetztes Puzzle fühlen, nachdem ich sechs Monate lang darauf verwendet hatte, mein Glück zu suchen, oder würde immer noch ein Puzzlestein fehlen? Und wieso fühlte es sich immer mehr so an, als wäre Peter Parker dieses fehlende Puzzleteil?
    Seit dem Tag in der Redaktion und der Enthüllung meines spontanen Plans, für sechs Monate zu verschwinden, war Peter unglaublich beschäftigt gewesen, er musste sich um die Welpen kümmern, seine Wohnung wieder in einen makellosen Zustand versetzen, eine neue Wasseraufbereitungsanlage in Westafrika bauen, was mir alles irgendwie ziemlich egoistisch vorkam angesichts der Tatsache, dass ich für sechs Monate weggehen wollte. Und dadurch, dass er so vertieft in sein eigenes Leben war, blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit meinem zu beschäftigen, was sich hauptsächlich auf die Sorge konzentrierte, Peter nicht sehen zu können.
    Mochte ich Peter Parker inzwischen zu sehr, um wegzufahren, obwohl wir nicht einmal ein Paar waren? Sollte ich ihm das erzählen? Sollte ich den Rat meiner Freundinnen einholen und Gefahr laufen, dass sie mich öffentlich an den Pranger stellen würden, so wie einen Politiker, der sich unrechtmäßig bereichert hatte? Ich konnte Chads hämisches Grinsen bereits vor mir sehen. „Der Fall des bereits gefallenen Engels“, würde er brüllen. „Wie man denselben pussymäßigen Fehler wieder und wieder machen kann und damit seinem großartigen, pussymäßigen Chef zu noch mehr Reichtum verhilft!“
    Ganz persönliche Entscheidungsfreiheit, das Respektieren der eigenen Träume und Ambitionen, die Möglichkeit, Dinge zu tun, die einem Freude bereiten, unabhängig von allem anderen; wahre, andauernde, reine und unabhängige Freude. Ich wollte die Zufriedenheit spüren, die man spürt, wenn man sein Potenzial voll ausschöpft. Das waren einige der grundlegendsten Lektionen, die ich während meiner Traumräuber-Reise gelernt hatte, und doch waren es die, die am schwierigsten umzusetzen waren. Ich hatte mich entschieden, weit weg zu gehen, um mir meine persönlichen Träume zu erfüllen. Eigentlich sollte es ganz einfach sein. Ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war. Die Gleichung ging auf. Aber die Stimme in meinem Kopf sagte immer wieder: „Wenn du weggehst, findet Peter Parker eine andere.“ Und inzwischen wollte ich nicht, dass Peter Parker jemand anderes traf. Ich war mir sicher, dass ich wollte, dass er ein Teil meines Puzzles war.
    „Also?“, wollte Grandma wissen, nachdem sie die Glastür des schwimmenden Restaurants aufgestoßen hatte und in ihrem erlesenen Chanel- Kostüm herausgekommen war. „Was machst du hier draußen? Drinnen warten schon alle auf dich!“, schimpfte sie und verschwand wieder nach drinnen. Ich hatte keine Ahnung, wie alle es geschafft hatten, hineinzukommen, ohne dass ich auch nur einen von ihnen hatte vorbeigehen sehen. Außerdem verstand ich nun wirklich nicht, wieso Grandma sauer auf mich war, wo ich doch ihre Anweisungen genauestens befolgt und genau dort gewartet hatte, wo sie mir befohlen hatte zu warten. Das zeigteeinmal mehr, dass ich nicht in der Lage war, Menschen oder Situationen richtig einzuschätzen. Wenn Peter Parker auftauchen sollte, würde ich ihm definitiv nichts davon erzählen, dass ich ständig an ihn denken musste. Und ich würde auch nicht erwähnen, dass ich offenbar nicht in der Lage war, auf die Erdbeercreme-Quality-Street-Pralinen zu verzichten, denn es war

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