Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
allein schaffen, hilf mir! Ich bin erschienen! Jetzt gib mir, was ich haben will!, dann werdet ihr überrascht sein, wiehäufig das Universum unsere Wünsche erfüllt. Nimm dir etwas vor. Erscheine jeden Tag, um es in Angriff zu nehmen, und lass das Universum den Rest erledigen.“
Er trank einen Schluck Wasser. „Was euch Mädels nicht klar ist, was ihr nicht wisst, ist, dass jede Einzelne von euch genau das bereits getan hat. Der Tag, an dem ihr an ‚True Love‘ geschrieben habt, der Tag, an dem ihr zugestimmt habt, an diesem Programm teilzunehmen, seid ihr erschienen, habt ihr gesagt: Ich will etwas! Ich brauche etwas! Nimm mich zur Kenntnis! Hier bin ich! Und wisst ihr was? Na, wisst ihr’s? Wir haben euch zur Kenntnis genommen. Willkommen. Dies ist der Beginn eures neuen Lebens.“
Die Frauen im Konferenzsaal klatschten begeistert Beifall, während Federico in der Ecke saß und Tränen vergoss.
„Ich bin ein menschlicher Springbrunnen“, sagte er, zwar nicht laut, aber ich konnte es ihm von den Lippen ablesen. Dann schnäuzte er sich in ein großes seidenes Taschentuch, bevor er zu all den aufgeregten Frauen lief und anfing, sie nacheinander richtig, richtig fest zu drücken.
Um ein Stern zu sein, musst du von allein leuchten können,
deinem eigenen Weg folgen
und dir keine Sorgen um die Dunkelheit machen,
denn erst in der Dunkelheit leuchtet ein Stern am hellsten.
(A NONYM )
Pepperpots Lebenstraum
Das schwimmende Restaurant in Pepperpots ist eines der merkwürdigsten Restaurants, das ich je gesehen habe. Es handelt sich um ein kreisrundes Gebäude, das mitten in einem großen See gelegen und über eine hölzerne Fußgängerbrücke zu erreichen ist, die aussieht wie die Millennium-Bridge in London. Das Restaurant selbst ist ganz aus Glas. Es hat nur ein Stockwerk, aber auf beiden Seiten große Terrassen. Es wirkt wie eine Mischung aus dem Ponton für eine verdammt große Jacht und einem extrem geheimen NASA-Forschungszentrum. Auf der Terrasse dieses Restaurants sollte ich mich mit Delaware O’Hunt zum Interview treffen.
Es hatte einige Zeit gedauert, ehe wir das Interview mit Delaware in trockenen Tüchern hatten. Dreimal hatte sie abgesagt, war nicht erschienen, bis sie mich ganz plötzlich aus heiterem Himmel einlud, mich vor dem jährlich in Pepperpots stattfindenden Feuerwerk mit ihr zu treffen. Während ich auf sie wartete, beobachtete ich die Vorbereitungen für die abendliche Veranstaltung. Grandma hatte die Organisation für alles übernommen und sich eine Reihe von Freiwilligen gesucht, die ihr dabei halfen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ziemlich viele gut aussehende Männer, die mit freiem Oberkörper herumliefen und Äxte schwangen, mit denen sie Holz für das riesige Lagerfeuer schlugen. Außerdem schleppten sie große Holzteile heran, aus denen sie Gestelle bauten, an denen die Feuerwerkskörper befestigt werden sollten. Meine Grandma war nie mehr als einen Schritt von mindestens einem dieser gut aussehenden, kräftigen Männer entfernt,und ich hatte gesehen, wie sie mit mindestens drei von ihnen geflirtet hatte. Jetzt war sie gerade dabei, einem von ihnen den Rücken mit Sonnencreme einzucremen, obwohl die Sonne innerhalb der nächsten Stunde untergehen würde.
Schließlich erschien Delaware zu unserem Interview und kam forschen Schrittes auf mich zu, nein, besser müsste es wohl heißen, sie schwebte über die Terrasse. Den Gerüchten nach war sie fast neunzig Jahre alt, doch mit ihrer dunklen Brille und dem wunderschönen karamellfarbenen Wollmantel sah sie aus wie eine glamouröse Siebzigjährige. Sie war eine Filmschauspielerin aus der goldenen Ära des Kinos, die diese undefinierbare Aura besaß, die Simon Cowell den X-Faktor nennen würde, eine Energie, die sie mit jeder Faser ihres Körpers ausstrahlte. Eine Energie, die einen gefangen nahm und dazu brachte, sie anzuschauen. Sie hätte einen Brief schreiben oder ein Lied singen können, ich wäre fasziniert gewesen und hätte ihr zugeschaut, bis ich vermutlich im gleichen Rhythmus wie sie geatmet hätte. Als sie die Terrasse überquerte, auf die die letzten Strahlen der untergehenden Sonne fielen, schien es so, als wäre die Sonne nur dazu zu, sie zu beleuchten. Sämtliche Gäste des Restaurants drehten die Köpfe in ihre Richtung, und sogar Grandma winkte ihr von Weitem begeistert zu. Delaware winkte zurück, ehe sie sich graziös auf einen Stuhl neben mich setzte. Ich dagegen ließ mich schwer fallen, so
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