Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
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„Ich fasse es nicht! Er ist einfach losgezogen und hat ihr was von der verdammten Stella gekauft“, sagte Federico und wedelte sich mit der Karte Luft zu, bevor er mir die Tüte aus der Hand riss.
Alle, die mit am Tisch saßen, strahlten mich an. Und ich strahlte irgendwie auch.
Einschub
Gemma (28): „Was mir entgeht, seit die Liebe in mein Leben getreten ist? Mein Samstagmorgen! Morgens in meinem eigenen Bett aufzuwachen, mir einen Tee zu kochen und das Frühstücksfernsehen am Samstag anzuschauen. Seit ich meinen Freund getroffen habe, den ich wirklich liebe und der ganz toll ist, wache ich jeden Samstagmorgen mit ihm zusammen in seiner Wohnung auf. Das ist also das, was ich aufgegeben habe. Das samstägliche Alleinsein, den Wäschewaschmarathon, das samstägliche Frühstücksfernsehen und Brötchen essen im Bett.“
Joanna (42): „Ich hätte eine Beförderung angenommen, um Spielfilme zu realisieren. Ich bin Art-Direktorin, mache aber nur Werbung und Fernsehshows, denn wenn ich Filme drehen wollte, müsste ich viel außerhalb arbeiten. Meine Beziehung würde das nicht lange überleben, deshalb nehme ich nie Filmangebote an. Ich bereue meine Entscheidung nicht, aber das ist auf jeden Fall das, was mir die Liebe gestohlen hat.“
Penelope (56): „Do it yourself“ – ein Widerspruch in sich, wenn man in einer Beziehung lebt, denn dann kannst du nicht alles allein machen. Die Männer lassen dich nicht. Sie mischen sich immer ein, wissen immer alles besser. Gott behüte, dass ich versuchen wollte, selbst ein Regal anzubringen oder die neue Waschmaschine anzuschließen. Die Liebe hat mir meine Selbstständigkeit gestohlen.“
Ana (27): „Ich lasse mir die Nase richten. Mein Freund hat immer gesagt, nur oberflächliche Leute würden sich einer Schönheitsoperation unterziehen. Aber meine Nase macht mich so verdammt unglücklich. Wäre er nicht gewesen, hätte ich schon vor Jahren etwas unternommen. Also tue ich es jetzt. Meine alte Nase hat endlich ausgedient!“
Kugelfisch und Flunder
Was als winzige Idee begonnen hatte, hatte solch gigantische Ausmaße angenommen wie die Frauen, die jetzt dabei waren abzunehmen. Wir hatten das Bergfest im Moppel-Camp bereits hinter uns, und die Teilnehmerinnen waren unglaublich gewesen. Sie waren jeden Tag erschienen und hatten alle Herausforderungen gemeistert. Sie verloren Gewicht und gewannen wieder Freude am Leben. Einige der Frauen waren durch die Veränderungen in ihrem eigenen Leben derart inspiriert worden, dass sie Mini-Moppel-Camps in ihrer Nachbarschaft organisierten. Sie traten für diese Idee ein und begeisterten andere Frauen, um sich das zurückzuerobern, was die Liebe ihnen gestohlen hatte … Sie waren sozusagen die Piraten in ihrem eigenen Leben. Die BBC hatte sogar schon zwei Reportagen über den Fortschritt der Frauen gedreht, und sie hatten eine Einladung bekommen, in einer Episode von „Britain’s Got Talent“ als Juroren mitzuwirken. Alles in allem sahen die Dinge also schon sehr viel leichter und rosiger für die Frauen im Moppel-Camp von „True Love“ aus. Heute schloss ich mich ihnen und Peter Parker im Hyde Park an.
Als ich um 6:15 Uhr im Park ankam, traf ich auf eine zehn Mann starke Kameracrew, die herumstand und Kaffee trank, auf zwanzig Frauen aus dem Moppel-Camp in identischen Sport-Outfits und auf Federico, der wegen allem und jedem einen Aufstand machte; er massierte den Leuten die Schultern, verteilte Proteindrinks und hüpfte auf der Stelle herum wie ein nicht asiatischer Jackie Chan unter Red-Bull-Einfluss.
„Könnten bitte alle mit dem Aufwärmen beginnen, vielen Dank, ihr hübschen Moppel, ihr euch ständig reduzierenden Landmassen, die ihr unsere Heimatinsel von immer mehr Ballast befreit, während ihr gleichzeitig sozusagen zum physischen und emotionalen Hoffnungsschimmer und zur Kraftquelle für alle anderen richtig, richtig fetten Leute werdet.“
Ich stand am Rand der Gruppe und versuchte, die Moppel, die ein kompliziertes Aufwärmtraining absolvierten, zu kopieren.Sie setzten sich auf den Boden und begannen sich zu dehnen. Ich machte es ihnen nach, versuchte, meine Beine zu dehnen, lauschte ihrem launigen Geplapper und bemühte mich krampfhaft, möglichst keine Dreck- oder Grasflecken auf mein Stella- Outfit zu bekommen.
„Ehrlich, schaut uns doch an!“, sagte eine von ihnen und fing an zu lachen. „Wir sehen doch tatsächlich aus wie gestrandete Wale. Ich glaube, da kommt der Ausdruck auch her. Sie
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