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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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tun.«
    Â»Ist doch egal. Es ist über zwanzig Jahre her.« Ich wünschte, ich hätte mit dem Thema gar nicht erst angefangen. »Amüsieren wir uns. Die haben bis Mitternacht geöffnet.«
    Disneyland ist voll verliebter Pärchen. Natürlich. Es ist Samstagabend. Was könnte man Besseres unternehmen, wenn man in Anaheim wohnt? Wir stellen uns beim »Matterhorn« an, einer Schlittenachterbahn, die einen riesigen Schneeberg aus Pappmaché hinaufklettert, vorbei an einem Yetiroboter. Ich frage mich, wie viele sich gerade erst kennengelernt haben und schon ihre Hände gegenseitig in die Hosentaschen schieben, wie das Teeniepärchen vor uns. Ich merke, dass Riley dasselbe denkt. »Du hast recht. Becky war kein typischer Teenager.« Wir rücken vor. »Sie hatte viele Probleme.«
    Â»Ich weiß. Du musst nicht so tun, als wäre es anders gewesen.« Riley schlingt die Arme um sich. »Oder als wäre es nicht heute noch genauso. Ich bin kein Baby mehr.«
    Sie verteidigt ihre Mutter vor anderen, streicht Beckys Schwächen selbst heraus. Man selbst darf auf seinen nächsten Verwandten herumhacken, aber wehe, ein anderer tut es. Ich persönlich hatte nie was dagegen, wenn jemand Beckys Probleme laut aussprach, wenn unsere Highschool-Lehrer mich hinter vorgehaltener Hand fragten, was eigentlich mit Becky los sei, weil sie mal wieder regelmäßig nicht zum Unterricht erschien. Es war alles wahr. An der Wahrheit kann ich nichts ändern.
    Ãœber uns fliegt eine Peter-Pan-Figur, als wir die schier endlose Reise durch »It’s a Small World« antreten. Angesichts der unterirdischen Umgebung fühle ich mich eher wie auf einer Reise zum Mittelpunkt der Erde. Die tanzenden Marionetten singen in Stereo. »Gruselig!«
    Â»Süß!«, sagt Riley.
    Â»Jetzt habe ich bestimmt ein Jahr lang Albträume. Die sind genauso schlimm wie Clowns.« Ich lehne mich zurück und schließe die Augen. Es war ein langer Tag. Morgen schlafen wir aus, spazieren ein Stück durch die Parks, dann fahren wir so los, dass ich pünktlich zur Dialyse wieder zu Hause bin. »Kannst du dir vorstellen, hier die Putzfrau zu sein, ganz allein? Was ist, wenn die alle zum Leben erwachen?«
    Â»Tante Gal. Ich dachte, ich hab hier die blühende Fantasie.« Riley kichert.
    Mein Handy summt. Ich bin mir einigermaßen sicher, dass wir nicht ins Wasser kippen, und nehme den Anruf an, ohne einen Blick auf die Nummer zu werfen.
    Â»Gal.«
    Diese Stimme würde ich immer erkennen, vor allem am Tonfall. »Was willst du, Byron?«
    Â»Du warst plötzlich weg.«
    Â»Allerdings. Ich hatte keinen Grund mehr zu bleiben.« Meine Stimme wird immer lauter, und ich danke den Göttern des Jahrmarkts, dass wir allein in diesem Boot sitzen. »Du bist vor mir weggelaufen.«
    Darauf reagiert er nicht. »Du warst weg, bevor die Ergebnisse verkündet wurden.«
    Darauf reagiere ich nicht. Es ist mir egal, wer was gewonnen hat. »Hast du mich gehört? Du bist vor mir weggelaufen.«
    Â»Ich bin nicht weggelaufen .« Er räuspert sich. »Ich hatte was zu erledigen. Danach habe ich dich gesucht.«
    Ich schnaube verächtlich. »Wenn ich dich über den Tisch ziehen wollte, würde ich dir dabei ins Gesicht sehen.«
    Endlich wird er kleinlaut. »Es tut mir leid, Gal. Du hast recht. Ich wollte nicht, dass du mir eine Szene machst.«
    Ich wünschte, er wäre hier, damit ich ihn aus dem Boot ins Wasser werfen könnte. Manchmal hasse ich dieses moderne Leben. »Hat sie denn wenigstens einen Duft? Hast du es hinbekommen?«
    Er spricht lauter. »Bist du in Disneyland?«
    Â»Ich staune, dass du den Song erkennst. Du, der du keine Seele hast.«
    Er seufzt. »Du weißt, dass wir vor zwei Jahren darüber gesprochen haben, die Elternpflanzen zu kreuzen. Ich hatte das Endprodukt einfach zuerst.«
    Â»Du hättest mich warnen können.« Ich schließe die Augen, denke an G42. Es war wohl zu erwarten, dass Byron mir zuvorkommen würde. Mit seinen endlosen Mitteln.
    Â»Ich erzähle nie vorher, welche Rosen ich registrieren lasse. Das würdest du auch nicht tun. Wir sind keine Partner.«
    Ich spüre, wie meine Haut ganz heiß wird. »Ich würde es dir sagen, wenn ich wüsste, dass du fast genau dieselbe Rose hättest.« Würde ich. Oder nicht?
    Ich denke an all das, was ich absichtlich für mich behalten

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