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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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willen, haben Sie sich wirklich eingebildet, Sie könnten Ellery einwickeln?«
    »Nein. Nein. Ich habe nie wirklich geglaubt, ich könnte Ellery einwickeln.« Dieser Traum war tatsächlich gestorben.
    »Und Sie können sich auch nicht vorgestellt haben, dass Garrick sie nimmt.«
    Sie zuckte zusammen.
    »Sie können ihn doch nicht
heben.«
Stanhope musterte ihr Gesicht. »Sie lieben ihn.«
    Ihre Seele welkte dahin angesichts seiner Belustigung, seines Abscheus und seines Mitleids.
    »Schau, Mädchen, Throckmorton ist in mancher Hinsicht ein ungewöhnlicher Mann, aber seine Familie steht an erster Stelle. Bei den
oberen Zehntausend
herrschen genügend Zweifel am Throckmortonschen Erbgut, ohne dass
Sie
mitmischen.«
    Sie hätte sich gerne übergeben. Sie hätte Stanhope gerne einen Verräter geschimpft. Sie hätte gerne preisgegeben, was sie wusste, aber nicht einmal für diese Genugtuung hätte sie ihr Land verraten … oder Garrick.
    Gott bewahre sie vor Prinzipien, aber sie würde nicht so tief sinken wie Garrick.
    Sie schüttelte ihre Übelkeit ab und hob ihr Kinn. »Ich bin Gouvernante – und Sie sind bloß ein Sekretär. Auch Sie müssen für Ihren Lebensunterhalt arbeiten.«
    Sein Mitleid verdunstete unter der Hitze ihres Spotts. »Keine Angst, Sie werden sich nicht mehr mit diesem unverantwortlichen, ungehobelten Abenteurer besudeln. Ich schüttele den Staub von Blythe Hall für immer von meinen Stiefeln. Mir war immer klar, dass es mir hier eines Tages zu viel des Guten wird und dass alles Gute einmal enden muss.« Er ging zu Tür und drehte sich um. »Diese Lektion sollten Sie sich auch zu Herzen nehmen. Hüten Sie sich davor, sich noch einmal derart bloßzustellen.«
    Schwindlig vor Entsetzen starrte sie den leeren Türrahmen an, dann beugte sie sich vor und ließ den Kopf auf die Knie sinken.
    Celeste setzte sich auf, stellte Fuß an Fuß, presste die Knie zusammen, faltete die Hände im Schoß. Sie lehnte sich nicht an die Rückenlehne, sondern hielt sich aufrecht, und sie fand, dass in dieser Haltung das Unbehagen ihres Körpers die Unbequemlichkeit von Throckmortons Stühlen aufhob. Ihr Hinterteil schmerzte von der harten Sitzfläche, ja, aber die Schmerzen in ihren Lenden, die Überdehnung ihrer Schenkel, die Überempfindlichkeit ihrer Brüste waren schlimmer.
    Der Bluterguss an ihrem Herzen.
    Ihre Zähne klapperten nicht vor Schreck, denn sie biss sie zusammen. Sie hörte Gäste abreisen, konnte jedoch nicht verstehen, was sie sagten. Sie starrte geradeaus vor sich hin, sah jedoch in Wirklichkeit nichts.
    Das hätte sie nicht ertragen. Hätte sie es getan, hätte sie sich wirklich umgesehen, hier in Blythe Hall, ihrem Zuhause, dem Ort, von dem sie unter den erniedrigendsten und übelsten Umständen verstoßen werden würde … wenn sie sich wirklich angesehen hätte, was sie vermissen würde, dann hätte sie sich dazu gezwungen gesehen, diese antiken, chinesischen Ming-Vasen, die Garricks Büro zierten, zu nehmen und mit ihnen um sich zu werfen, bis sie in kleine, teure Scherben zersprangen.
    »Celeste!«
    Sie schrak zusammen. Er war es. Garrick. Dieser Mann.
    Sie hatte stundenlang gewartet, dieser Gegenüberstellung entgegen gefiebert, aber jetzt, wo es so weit war, krallten sich ihre Fingernägel in ihre Handflächen, und ihr Mund war trocken. Sie hatte ihren Zorn gut gepflegt, aber dies war Garrick, der Mann, von dem sie gedacht hatte, er verkörpere Ehrenhaftigkeit. Der Mann, der vom Elfenbeinturm seiner Überlegenheit herunter Schicksale manipulierte, organisierte, dirigierte. Und sie liebte ihn.
    »Celeste, Liebste, ich muss mit Ihnen reden.«
    Ihr Nacken, den sie unzählige Minuten lang strikt aufrecht gehalten hatte, knackte, als sie sich nach ihm umsah, wie er in Reitkleidung hereinmarschierte, zerzaust, feierlich, schon wieder grimmig, obwohl sie nicht wusste, warum er schon wieder grimmig war. Er hatte doch alle seine Ziele erreicht sogar ihren ultimativen Verrat. Besonders ihren ultimativen Verrat.
    Als er vor ihr stand, fragte er: »Haben Sie … mit Stanhope gesprochen?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    »Ja, wieder eine Aufgabe erledigt«, sagte sie.
    Er hielt inne, als er sich auf den Stuhl ihr gegenüber setzte, und betrachtete sie verstört. »Geht es Ihnen… gut?«
    »Vollkommen.«
    Er musste sie absichtlich beim Wort genommen haben, denn er setzte sich hin, beugte sich, die Ellbogen auf die Knie gestützt, vor und faltete die Hände – die scheußliche Parodie eines Bittgesuchs. »Heute

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