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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Morgen haben wir keine Regelung getroffen.«
    Sie entdeckte, dass es möglich war zu sprechen, ohne die Lippen sichtbar zu bewegen. »Alles ist geregelt.«
    »Nein. Nein, ist es nicht, denn ich habe über die Nacht nachgedacht und was geschehen ist und …« Seine Wangen röteten sich. Es war offensichtlich, an welchen Teil der Nacht er sich erinnerte; noch offensichtlicher wurde es, als er sich zurücklehnte und ein Bein ausstreckte, um den Druck zu entlasten.
    Sie starrte ihn an, half ihm nicht beim Entlasten, starrte nur. Sie hoffte, dass er litt. Wenn sie sich aus ihrer peinigenden Starre hätte lösen können, hätte sie ihm noch größere Schmerzen zugefügt.
    »Seit wir uns getrennt haben, denke ich über meine Rolle nach. Meine Verantwortung.« Als wäre er ein echtes, menschliches Wesen und keine Maschine aus glattem, kühlem Stahl, fiel ihm eine dunkle Haarlocke in die Stirn. »Ich gebe zu, es ist meine Schuld.«
    Er sah gut aus. Warum war ihr das nicht von Anfang an aufgefallen? Wie konnte sie nur so blind gewesen sein, für seine seidigen Lippen, seine hohe Stirn und seinen kernig starken Kiefer. Sie hatte ihn mit Ellery verglichen und abgeschrieben. Dumme, dumme Celeste. So strahlend und charmant Ellery war, so dunkel und gefährlich war Garrick, ein Mann, um den man klugerweise einen weiten Bogen machte. Stattdessen hatte sie gehofft, das Licht würde die Dunkelheit besiegen. Nun saß sie hier in einem nervenaufreibenden Todeskampf und wartete darauf, fortgeschickt zu werden.
    »Ereignisse wie jenes, das wir letzte Nacht erfahren haben, können nicht ohne eine Wiedergutmachung bleiben.«
    Eine Fahrkarte nach Paris. Ein jährliches Einkommen.
»Sicherlich sind Sie diesbezüglich erfahren.«
    Seine weichen Lippen bildeten eine strenge, gerade Linie. »Ich verführe keine jungen Frauen, die in meinen Diensten stehen.«
    Schweinehund.
»Scheinbar doch.«
    »Nein, noch nie zuvor.«
    »Also bestand mein Fehler darin, die Stellung angenommen zu haben, die Sie mir angeboten haben.« Sie fuhr zusammen. Nach einer Nacht, wie der, die sie geteilt hatten, musste man seine Worte vorsichtiger wählen. »Als Gouvernante«, klärte sie. »Dann wären Sie keiner Herausforderung Ihrer Moral ausgesetzt gewesen.«
    Er nahm den Kopf zurück und studierte sie. In übertrieben geduldigem Ton sagte er: »Sie mögen um meine Gewohnheiten besorgt sein -«
    »Nein!«
    »Wozu sie jedes Recht haben.«
    »Mitnichten.«
    »Aber ich versichere Ihnen, ich habe meine Leidenschaften stets weit entfernt von zu Hause ausgelebt. Deshalb glaube ich -«
    »Sie haben mich nicht verführt. Ich bin nicht so zaghaft, als dass ich mir gestatten würde, mich verderben zu lassen.« Selbstekel erfüllte ihre Stimme. »Ich erinnere mich sehr gut, dass ich Sie um Ihre Fachkenntnis gebeten habe.«
    Verblüffung und Entrüstung furchten seine Stirn. »Ihr Tonfall gefällt mir nicht. Fanden Sie mich widerwärtig?«
    »Nein.«
    »Ungeschickt? Nicht um Ihre Befriedigung besorgt?«
    »Nein. Nein.«
    Er lehnte sich zurück, zerrte an der Falte in seiner Hose und lächelte dieses widerliche, selbstzufriedene Lächeln. »Natürlich nicht. Ich habe Sie sehr wohl befriedigt. Ich habe Ihnen nicht gestattet, Ihre Lust zu verbergen – obwohl Sie es versucht haben.«
    Sie wurde puterrot. Sie hasste diese Szene. Sie hasste sich selbst. Am meisten aber hasste sie ihn, mit seiner entspannten Art und seinem blasierten Mund und seiner gelassenen Vollkommenheit. Und sie liebte ihn, weil … weil … im Moment fiel ihr nicht ein, warum sie ihn liebte. Sie wusste nur, dass sich die Liebe mit Demütigung, Enttäuschung und Hass vermischte, was ein fürchterliches Gebräu aus Schmerz und Wut ergab.
    »Ich habe über Ihre Zukunft nachgedacht.«
    »Sie haben alles geregelt«, murmelte sie.
Eine Fahrkarte nach Paris. Ein jährliches Einkommen.
    Aber er überraschte sie.
    Er kniete sich vor ihr hin und nahm ihre Hände.
    Sie versuchte ihre Finger aus seinem Griff herauszuwinden. Sie war ruhig geworden. Seine Berührung konnte dies zerstören.
Warum kniete er vor ihr? Was glaubte er, was er da tat?
    Er drückte fester zu, nicht hart, aber fest genug, dass sie sich wehtun würde, wenn sie kämpfte, und in dem pompösen, typischen Mr.-Throckmorton-weiß-alles-Tonfall sagte er: »Ich weiß, dass Sie mich zum Teufel wünschen. Ich bin nicht Ellery. Ich bin nicht elegant oder unbeschwert, aber wie Sie schon richtig angemerkt haben, ich habe Sie nicht verführt.«
    »Stehen Sie

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